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„Schämen wir uns nicht“

Am Sonntag, dem 1. Mai, feiert die Diözese das Fest der Diözesanpatrone Kassian und Vigilius. Bischof Muser hat das Hochfest mit einem Pontifikalamt und – nach zwei Jahren coronabedingter Unterbrechung – mit der traditionsreichen Kassiansprozession in Brixen begangen.

In seiner Predigt sagte der Bischof: „Helfen wir uns gegenseitig zu glauben! Schämen wir uns nicht für unseren Glauben, verschweigen wir ihn nicht, haben wir den Mut, ihn konkret zu zeigen.“

Das Diözesanfest zu Ehren der Diözesanpatrone Kassian und Vigilius hat heute nach zweijähriger Unterbrechung wieder mit der Ankunft der Bittgänge aus den Pfarreien der Umgebung am Brixner Dom begonnen. Die Gläubigen sind dann zum Festgottesdienst in die Kathedrale eingezogen. Die Kassiansprozession führte im Anschluss an den Festgottesdienst mit den heiligen Reliquien durch die Straßen der Stadt, begleitet von Musikkapellen, Schützen, Vereinen und Verbänden und nicht zuletzt von einem langen Zug von Gläubigen aus Stadt und Land. Die Prozession wurde traditionsgemäß von der Prozessionsfahne der Pfarrgemeinde Vahrn eröffnet, weil die Vahrner zur Franzosenzeit die Reliquien der Diözesanheiligen vor Raub und Verunehrung gerettet haben.

Im Jahre 1704 erhielt Fürstbischof Kaspar Ignaz von Künigl eine Reliquie des Heiligen Kassian aus Imola. In Erinnerung an die Übertragung der Reliquie und als Dank für den glücklichen Ausgang des Krieges von 1703 wird seit 1734 am 3. Ostersonntag in Brixen das Kassianifest gefeiert. Bei der feierlichen Prozession wurden neben der Reliquie des Heiligen Kassian auch jene aller anderen Diözesanpatrone mitgetragen.

In seiner Predigt verwies Bischof Ivo Muser auf die wechselvolle Geschichte der Diözese:

„Dreimal hat unsere Diözese ihren Namen gewechselt: Säben, Brixen, Bozen-Brixen. Als 103. Bischof dieser Diözese teile ich am Fest unserer Diözesanpatrone mit euch allen die Hoffnung, dass der christliche Glaube, der unser Land entscheidend mitgeprägt hat, nicht zum alten Eisen gehört. Dass Menschen den Glauben kennen lernen, sich mit ihm beschäftigen, über ihre Erfahrungen im Glauben erzählen. Dass Menschen auch heute die Orientierung und die Kraft des Glaubens neu entdecken und dass so unser Leben und unsere Gesellschaft, vor allem auch die Kinder und unsere jungen Menschen, in Berührung gebracht werden mit der Person und mit dem Evangelium Jesu.“

Bischof Muser unterstrich, dass Menschen, die in der heutigen Gesellschaft zu Glaube und Kirche stehen, oft Mut und Zivilcourage brauchen: „Vergangene Woche hat mir ein 19-jähriger Maturant erzählt, dass er sich nicht getraut hat, nach den Osterferien in seiner Klasse den anderen zu erzählen, dass er an den Kar- und Ostertagen immer den Gottesdienst besucht hat. Er hatte Angst, dafür ausgelacht zu werden. Ich kann diesen jungen Mann gut verstehen und ich habe ihm gedankt, dass er mir das erzählt hat. Besonders beeindruckt hat mich, dass er zu mir gesagt hat: ‚Wissen Sie, junge Menschen möchten ‚in‘ sein, nicht ‚out‘. Sie möchten dazugehören und deswegen ist es heute oft so schwer, zur eigenen Überzeugung zu stehen.‘ Ob er weiterhin die Kraft haben wird, gegen den Strom zu schwimmen? Ich bete heute besonders für diesen jungen Mann.“

Als „schlichte Bitte am Fest unserer Diözesanpatrone“ formulierte Bischof Muser in seiner Predigt die gegenseitige Unterstützung im Glauben: „Helfen wir uns gegenseitig zu glauben! Stützen wir uns gegenseitig. Schämen wir uns nicht für unseren Glauben, verschweigen wir ihn nicht, haben wir den Mut, ihn konkret zu zeigen – nicht verschämt, nicht mit vorgehaltener Hand.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • gerhard

    Schämen müssen WIR uns nicht.
    Der Bischof schon.
    Ob seiner bösen und niedertächtigen Haltung zur Aufklärung der Mißbrauchsfälle in seiner Diözese durch neutrale Sachverständige.
    Vertuschen, verheimlichen, Verleugnen.
    Wie der Papst der Schande Benedikt der 16. im fernen Rom das auch tut.
    Ich hoffe, dass auch dies viele im christlichen Geist zum Nachdenken angeregt hat.

  • andreas1234567

    Hallo aus D,

    man darf die Kirchenfürsten nicht wieder davonkommen lassen, die haben wieder mitgemacht, die machen immer mit.

    Die Kirchentüre fix vernagelt, christliche Erdbestattung verboten, Gemeindeleben per Internetkonferenz.
    Ein Einwand, ein mahnendes Wort an die entfesselte Staatsobrigkeit?

    Gab es ein donnerndes Gegenwort als Drecksgesindel hämisch Bilder von Särgebergen vor dem Krematorien von Bozen herumzeigten?Wohlwissend, Erdbestattung war verboten, deswegen die Bilder.
    Als Seniorenheim-Alte ihre letzten Monate in ihrem Zimmer weggesperrt nur einige Male täglich einen vermummten Pfleger gesehen haben als hätten sie Maul-und Klauenseuche und wären ein Rindvieh?
    Wo war das mässigende Wort als man 25 % der Bevölkerung mit einem unfassbaren Massnahmenterror überzogen hat, ausgrenzen,niederknüppeln,brechen war täglich Strassenbild, abgefeiert von einer enthemmten Mehrheitspresse..
    Hört man bis heute mal etwas über den Terror den Kinder jetzt mal eben bis Frühsommer exklusiv in Europa erdulden müssen weil irgendein gelangweilter studierter Politologe in römischen Gesundheitsministerehren das für eine Riesenidee hält mit den Masken?

    Es hat den Anschein das Gebaren der oberen Kirchenführer zielt nur darauf ab in stiller Demut und Dankbarkeit das staatlich-stattliche Salär einzuheimsen, ich empfehle mal in der Bibel nach falschen Hirten zu googe..äh blättern falls sich das Buch irgendwo im Regal finden lässt.

    Ich gebe zu nicht alle Kirchenführer haben immer genickt und sich weggeduckt,
    die Imame um Bozen haben im Mai 2020 die erste religiöse Massenveranstaltung seit dem ersten „Lockdown“ durchgedrückt.Man erinnert sich?

    https://www.tageszeitung.it/2020/05/24/corona-zum-trotz/

    Gruss zum Wochenanfang

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