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Die Revolution

Fotos: FotoSport Bordoni

Mit dem Aufstieg in die Serie B dringt der FC Südtirol in neue Sphären vor. Um in der neuen Liga bestehen zu können, muss sich der Verein verändern. Die Mannschaft wird sich wohl stark verändern.

von Markus Rufin

Die Fans und Spieler des FC Südtirol sind noch immer im Freudentaumel. Eine Woche ist es her, dass die Weiß-Roten in die Serie B aufgestiegen sind. Noch immer können das einige nicht fassen.

Doch während Fans und Teile der Mannschaft noch feiern, hatten andere dafür nicht viel Zeit. Einer von ihnen ist Dietmar Pfeifer. Der Geschäftsführer des FC Südtirol weiß ganz genau, dass für ihn und die restliche Vereinsführung nun stressige Wochen bevor stehen: „Am Tag nach der Meisterschaft – egal in welcher Liga man spielt – beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison. Das ist jedes Jahr so, heuer ist es intensiver, da wir in eine ganz anderen Welt kommen. Wir werden also noch mehr Energie hineinstecken, dafür sind wir aber da, das werden wir auch packen.“

Der FC Südtirol dringt nämlich nun in andere Sphären vor. Das Budget des Vereins, wird sich mehr als verdoppeln, jedes Spiel wird live im TV übertragen und die Medienaufmerksamkeit steigert sich immens.

Doch das war es dann auch mit den positiven Seiten des Aufstiegs: Der FCS wird sich nun nämlich weiter professionalisieren müssen. Der Organisationsaufwand in der Serie B ist enorm. Derzeit beschäftigt der FC Südtirol aber gerade einmal sieben Festangestellte. Um diese organisatorische Herausforderung zu stemmen, muss ordentlich Personal aufgestockt werden.

Doch auch sportlich gesehen muss sich viel verändern – das gilt nicht nur für die erste Mannschaft. So müssen sich auch die Jugendmannschaften des FC Südtirol mit den Jugendmannschaften der Serie-B-Vereine messen.

„Wir müssen schauen, wie wir die Organisation, die sportliche Abteilung, die Jugend und die Damen-Mannschaft stärken“, erklärt Pfeifer. Dafür werden in den nächsten Tagen laufend Sitzungen stattfinden.

Wichtig sind auch die Verhandlungen mit den Sponsoren. Aufgrund der größeren Sichtbarkeit kann davon ausgegangen werden, dass die bestehenden Gönner künftig mehr investieren, aber auch neue Investoren dazustoßen werden.

Am sichtbarsten wird die Veränderung aber anhand des Kaders. Auch dieser muss nämlich ordentlich aufgebessert werden. Mit dem bestehenden Kader hätte der FC Südtirol wohl keine Chance. Neben vielversprechenden Talenten spielen in der Serie B nämlich reihenweise Spieler, die zahlreiche Serie-A-Einsätze auf dem Buckel haben oder sogar bis in die Nationalmannschaft vorgestoßen sind.

Der FCS wird sich nun wohl auch auf dem ausländischen Markt umsehen müssen, wenn kostengünstige und dennoch qualitativ wertvolle Lösungen gefunden werden sollen.

Es ist auch davon auszugehen, dass sich die Zahl der Spieler, die der FC Südtirol verleiht, massiv erhöht. In der ersten und zweiten italienischen Liga ist das gängige Praxis, denn so können sich Spieler weiterentwickeln, ohne dass der Verein ein Risiko eingeht.

Eines steht also jetzt schon fest: Der Kader des FC Südtirol wird sich in dieser Saison drastisch verändern, mindestens die Hälfte der Spieler wird den Verein wohl verlassen. Garantien gibt es für niemanden.

Das gilt auch für die sportliche Leitung. Geschäftsführer Pfeifer wird nun gemeinsam mit dem Verwaltungsrat prüfen müssen, ob Trainer Ivan Javorcic und Sportdirektor Paolo Bravo auch in der Serie B bestehen können: „Sowohl der Sportdirektor als auch der Trainer haben Vertrag, mehr kann ich dazu nicht sagen. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass niemand von uns jemals in der Serie B war.“

Doch auch die Vereinsleitung an sich steht auf dem Prüfstand. Zwar bedeutet das nicht, dass gleich alle Stellen neu besetzt werden müssen, es ist aber möglich, dass gewisse Stellen doppelt besetzt werden, um die jeweilige Abteilung zu stärken.

Pfeifer betont dazu: „Es geht bei den Analysen, die nun folgen, nicht nur um die Personalie, es geht auch um die Frage, wie wir gewisse Stellen verstärken können beziehungsweise, ob wir das überhaupt müssen.“

Der FC Südtirol ist jedenfalls gewarnt. Viele Vereine haben den Sprung in die Serie B zwar geschafft, haben sich aber völlig übernommen und sind dadurch wieder abgestürzt. Die Vereinsleitung wird nun vor allem gut haushalten müssen.

Das weiß auch Pfeifer, der aber auf den erfahrenen Verwaltungsrat verweist: „Dort sitzen einige wichtige und erfahrene Unternehmer, die wichtige Inputs geben. Wir müssen mit der Situation richtig umgehen, dabei wird der Verwaltungsrat sicher behilflich sein.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (18)

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  • prof

    Ob die obigen Kommentar-Schreiber die FCS Spiele live verfolgen weis ich nicht,ich jedenfalls habe die letzten 20 Jahre alle ,ausser zwei Heimspiele und auch mindestens jedes Jahr 4-5 Auswärtsspiele gesehen.
    Jetzt zum Trainer Javorcic und Sportdirektor Bravo,beide haben noch einen Vertrag,aber sie werden sicher eine Gehaltserhöhung beantragen.
    Ich persönlich würde auf jeden Fall Bravo zu halten versuchen,was Javoric habe ich meine Zweifel,obwohl er alles richtig gemacht hat. Ich wage zu behaupten,daß ex Trainer Vecchi mit diesem Kader auch den Aufstieg erreicht hätte.In der Serie B ist die Spielweise ganz anders und es braucht einen Trainer mit einer ganz anderern Visionen.
    Einer wäre ex FCS Trainer Zanetti,welcher vor kurzem von Venezia beurlaubt wurde,er hat Serie B und Serie A Erfahrung,aber natürlich muss auch mindestens die Hälfte des Spieler-Kaders erneuert werden.

  • prof

    @leser
    Herr Pfeifer hat nicht gesagt,daß er selbst nicht weis ob er der richtige für die Serie B ist. Herr Pfeifer hat jetzt eine noch größere Aufgabe wie er selbst sagt,aber das ist ja sein Job und ich bin der Meinung,daß er diese Aufgabe auch bewältigt.

  • cliktrip

    Revolution… Ihr Pfeifen

  • pantone

    Gerade bei der Auswahl des Trainers hat FCS bisher meist ein goldenen Händchen bewiesen. Der heurige Trainer hat meiner Meinung nach den Stürmern keine torgefährlichen Spielzüge einlernen können. Das wäre fast ins Auge gegangen. Sicher ist die Serie B „eine andere Liga“, wie schon ein geflügeltes Wort es beschreibt. Deshalb müssen alle Spieler auf ihre Serie B – Tauglichkeit geprüft werden. Diese Überprüfung muß kompromisslos ausfallen.

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