Die Gefilzten
Im vergangenen Jahr wurden hunderte Schwarzfahrer in den öffentlichen Verkehrsmitteln bestraft. Die Zahlen und Fakten.
Die Süd-Tiroler Freiheit hat auch in diesem Jahr wieder eine Anfrage im Landtag eingereicht, um herauszufinden, wie viele Personen im Vorjahr wegen des Schwarzfahrens in öffentlichen Verkehrsmitteln bestraft wurden. Interessante Details:
In den Bussen von SASA wurden im Vorjahr und im Jahr 2020 mehr Nicht-EU-Bürger als EU-Bürger bestraft. Und bei LiBUS wurden fast doppelt so viele Frauen als Männer bestraft.
SAD:
Von der SAD wurden im Jahr 2021 insgesamt 395 Personen wegen fehlender oder ungültiger Fahrscheine bestraft. 205 der Strafen gingen an Personen, die in Italien geboren wurden, 188 an Personen, die im Ausland geboren wurden. Die Summe aller Strafen ergeben einen Gesamtbetrag von 15.438,00 Euro.
Im Jahr 2020 stellte die SAD minimal weniger Strafen als im Vorjahr aus – nämlich 386. Bestraft wurden 192 Personen, die in Italien geboren wurden, und wieder 188 Personen, die im Ausland geboren wurden. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf 13.388,00 Euro.
SASA:
In den Bussen von SASA wurden im Jahr 2021 3387 Personen ohne gültigen Fahrschein bestraft. Die Strafen erhielten 1760 Nicht-EU-Bürger und 1627 EU-Bürger.
Auch im Jahr 2020 wurden von SASA mehr Nicht-EU-Bürger als EU-Bürger wegen des Schwarzfahrens bestraft. Von den insgesamt 3957 bestraften Personen sind 2090 Nicht-EU-Bürger und 1867 EU-Bürger.
SASA gibt keinen Gesamtbetrag der Strafen an.
LiBUS:
LiBUS stellte im Jahr 2021 insgesamt 380 Strafen in Höhe von insgesamt 8.567,50 Euro aus. Bei den Bestraften handelt es sich um 232 Frauen und 148 Männer.
Im Jahr 2020 wurden von LiBUS insgesamt 465 Strafen in Höhe von insgesamt 9.760,00 Euro ausgestellt. Bestraft wurden fast doppelt so viele Frauen (303) als Männer (162).
Sowohl im Vorjahr als auch im Jahr 2020 waren Personen des Jahrganges 2003 und jünger am meisten von den Strafen betroffen.
LiBUS gibt an, dass 2020 von den ausgestellten Strafen 8.930,00 Euro (rund 91,50 Prozent) eingehoben werden konnten. Wie viele der Strafen des Vorjahres eingehoben werden konnten, wird nicht angegeben.
Trenitalia:
Bei Trenitalia wurden im Jahr 2021 961 Fälle erfasst. Ein Gesamtbetrag der Strafen wird nicht angegeben.
Im Jahr 2020 wurden 843 Fälle erfasst. Es wird darüber informiert, dass von diesen mit Stand 26.02.2021 786 an Bord und per Post zugestellt und davon 106 bezahlt wurden.
Aus der Anfrage geht nicht hervor, wie viele Strafen von SASA und SAD nicht eingehoben werden konnten. Auch LiBUS und Trenitalia geben hierzu lediglich für das Jahr 2020 Auskunft. Die Süd-Tiroler Freiheit wird daher diesbezüglich nachhaken, um alle Zahlen zu erhalten.
Außerdem wird die Süd-Tiroler Freiheit die Landesregierung fragen, welche Maßnahmen gegen Schwarzfahren bereits gesetzt wurden und noch gesetzt werden.
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Kommentare (3)
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florianegger
Es sind immer noch Zuviele, die keine Farhrkarte haben und nicht erwischt werden. Daher meint der Autor mit „Gefilzte“ wahrscheinlich die Ehrlichen, die eine Fahrkarte gekauft haben.
andreas1234567
Hallo aus D,
hier darf man nicht mehr „Schwarzfahrer“ schreiben, das ist nicht „diversitysensibel“ und unterschwellig diskriminierend.
Eine „der Fahrtkostenbeteiligung noch nicht nachgekommenden Person (m/w/d) welche im offenen Dialog höflich und kultursensibel zu einer Mobilitätspause am nächsten Haltepunkt aufgefordert wird“ ist in D mittlerweile der redaktionelle Standard, als Hinweis falls wer plant aus Südtirol demnächst in eine unabhängige deutsche Journalistenschreibstube zu wechseln..
Grüssende Grüsse von Grüssenden Wochenendhabenden (m/w/d) aus D