Das Werkzeug-Tracking
Das Start-up Receptic sagt dem Werkzeug-Verlust den Kampf an. elektro a.haller und Eurac Research haben das erste vollautomatische Tracking-System patentiert.
Die Forschung in den Dienst der hiesigen Unternehmen stellen und die aktive Zusammenarbeit zwischen Institutionen, Laboren und privaten Firmen fördern – genau das ist eine der Kernaufgaben des NOI Techpark. Wie erfolgreich diese verlaufen kann, zeigt die Zusammenarbeit zwischen elektro a.haller, Eurac Research und dem lvh, die jüngst einen Meilenstein erreicht hat: die Gründung des Start-ups Receptic, des ersten patentierten Systems zur vollautomatischen Lokalisierung von Objekten.
Worum geht es? Jedes Jahr verlieren Handwerker und Betriebe – insbesondere solche, die auf Baustellen oder Montage tätig sind – wertvolle Werkzeuge, darunter Messgeräte, Arbeitsleuchten oder Bohrmaschinen. Dadurch entsteht ein finanzieller Schaden für das Unternehmen und die Leistungsfähigkeit wird eingeschränkt. Auf dem Markt gibt es bis dato keine geeignete Lösung, die eigenen Werkzeuge ohne Interaktion von Seiten des Nutzers nachzuverfolgen.
Die Idee, ein automatisches digitales Werkzeugtracking zu entwickeln, tauchte erstmals im Rahmen eines lvh-Workshops auf und wurde beim NOI Hackathon im Jahr 2019 weitergeführt. Damals tüftelten mehrere Entwickler-Teams gemeinsam mit den Handwerkern von elektro a.haller 24 Stunden lang an möglichen Lösungsansätzen. Das Ergebnis überzeugte die Firma so sehr, dass sie das Center for Sensing Solutions von Eurac Research mit der Ausarbeitung einer ersten technischen Machbarkeitsstudie beauftragte. Dabei wurde teilweise vom Lab Bonus, einem Kofinanzierungsinstrument der Provinz Bozen Gebrauch gemacht, das ebensolche angewandten Forschungstätigkeiten in den Laboren des NOI Techpark fördert.
„Wir wollten ein System entwickeln, das verhindert, dass Geräte verlorengehen, ohne dabei aber den Handwerken zusätzliche Arbeit zu verursachen. Dank der Vernetzung des lvh und von NOI Techpark und der Unterstützung des Forschungsteams von Eurac Research ist es uns gelungen, einen vielversprechenden Lösungsansatz zu finden. Dieser wird nun gemeinsam mit unserem Kooperationspartner A-Net weiterentwickelt und soll zukünftig nicht nur für uns, sondern für viele Handwerksbetriebe in Südtirol und darüber hinaus von großem Nutzen sein“, so Mirko Haller, Gesellschafter von elektro a.haller und Receptic-Geschäftsführer.
„Im Gegensatz zu anderen Systemen basiert unsere Lösung auf der Kombination von kleinen Transpondern, den Beacons, und einem Gateway, das diese Transponder automatisch verwalten kann”, erklärt Roberto Monsorno, Leiter des Center for Sensing Solutions. „Die Beacons, die an den einzelnen Geräten angebracht werden, kommunizieren eigenständig mit den Gateways, also etwa mit dem Lager, der Baustelle oder dem Lieferwagen, und signalisieren über eine eigene Software fehlende Arbeitsmittel sofort.“
Derzeit befindet sich Receptic kurz vor dem Start der experimentellen Entwicklung, in der Prototypen gebaut und getestet werden. Der nächste große Schritt für Haller und Monsorno ist klar: die Entwicklung abschließen und dann den Markteintritt anstreben.
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