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„Wir wollen Ruhe am Berg“

Foto: Elikos.com

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz nimmt die Landesregierung in die Pflicht: Private Heli-Rundflüge seien das Gegenteil von Nachhaltigkeit.

Private Unternehmen bieten landesweit Rundflüge an, für Gäste wie auch Einheimische.

Diese besonderen touristischen Angebote stören Mensch und Tier, treiben die Treibhausgase unnötig in die Höhe und statt „Klimaland Südtirol“ zeichnen sie das Bild einer Destination, wo mit dem nötigen Kleingeld auch das in der Klimakrise Unmögliche machbar ist.

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz fordert die Landesregierung jetzt zum Handeln auf – Nachhaltigkeitsstrategie und Klimaplan dürfen kein Papiertiger sein!

Etwas mehr als 1.000 Euro kostet ein Rundflug zu den Drei Zinnen, die Dolomiten sind für knapp 1.500 Euro zu haben. Ähnlich viel ist für einen Flug zu verschiedenen Berghütten zu berappen. Inzwischen bieten gleich mehrere Unternehmen solche privaten Flüge mit dem Helikopter an. „An diesen touristischen Angeboten der Extraklasse wird deutlich, wie schwer sich die Landesregierung tut, ihre eigenen Strategien, Pläne und Ankündigungen auch tatsächlich umzusetzen“, so Klaus-Peter Dissinger, Vorsitzender des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz. So hat das vor kurzem genehmigte Landestourismusentwicklungskonzept das Leitmotiv „begehrtester Lebensraum“ um das Wort „nachhaltig“ ergänzt. „Diese Flüge sind das Gegenteil von Nachhaltigkeit. Ist der Landesregierung mit dem Klimaschutz und dem sanften Tourismus ernst, muss sie nachbessern“, so Dissinger.

In Gebieten über 1.600 Meter Meereshöhe ist es gesetzlich verboten, zu starten, zu landen und das Gebiet in Flughöhen von weniger als 500 Metern zu überfliegen. Dieselben Verbote gelten in Biotopen, in Naturparken und übergemeindlichen Gebietsplänen sowie dort, wo von den Landschaftsplänen explizit vorgesehen. „Vielfach werden die Bestimmungen nicht eingehalten, weil es an Kontrolle und eventueller Ahndung fehlt“, weiß Dissinger von zahlreichen Beschwerden.

Das Gesetz verbietet zudem, dass Menschen mit dem Heli ins Berg- und Skigebiet geflogen werden, um dort Ski zu fahren oder zur Ausübung anderer Sport- und Freizeittätigkeiten. Bei „Initiativen von begründetem öffentlichem Interesse“ sind in Abweichung vom Gesetz „für eine beschränkte Zeit Flüge für Arbeiten und Personentransporte“ möglich. Diese Flüge müssen allerdings seit 2015 nicht mehr genehmigt, sondern nur mehr vom Betreiber selbst gemeldet werden.

Der Dachverband sieht die Überarbeitung der heute geltenden Bestimmungen als unbedingt notwendig. Die Regelung der Heli-Flüge sei als Maßnahme zum Schutz der Natur und damit auch zum Schutz der BewohnerInnen und BesucherInnen entstanden. Viele Menschen, gerade auch Gäste, suchen Ruhe, Entspannung und Erholung am Berg – und kein ohrenbetäubendes Knattern der Rotoren. „Die Sinnhaftigkeit der fünf ständigen Landeplätze für Hubschrauber über 1.600 Meter ist unbedingt abzuklären und gegebenenfalls einzuschränken auf Rettungs- und Versorgungsdienst“, so Dissinger abschließend. „Denn gibt es Landeplätze, werden sie insbesondere bei fehlender Kontrolle auch zu touristischen Zwecken verwendet. Die Ruhe am Berg darf nicht durch solch exklusive Angebote gestört werden“.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (23)

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  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    um das Problem zu veranschaulichen, es gab beispielhaft eine gewisse Miley Cyrus (irgend so ein Holywoodwesen) die sich per Heli rund um die Drei Zinnen hat fliegen lassen, danach wurde auf einer Kuhweide gelandet, dort ist die Göre dann einige Schritte gewandert um dann die gemachten Bilder in ihrer „Instagram-Geschichte“ zu verwursten.

    Man beachte die Scheinheiligkeit bei der Rumheulerei und dem Gesülze rund um „respect the planet“ und wer gerne lacht darf sich gerne auch über die passende Bergbekleidung der Blitzbirne amüsieren.

    https://www.instagram.com/p/B1B68GEJzjW/?utm_source=ig_embed&ig_rid=91762e5e-21d5-45f8-b34f-ea2ec8a37458

    Natürlich muss dieser Blödsinn unterbunden werden, 1500 Euro für so einen Rundflug sind für diese mit Geld zugeschütteten Spinner die berühmte Kugel Eis eines Normalsterblichen..

    Gruss aus D

    • rumer

      Hallo Andreas,
      der Südtiroler Landtag hat in der (internationalen) Luftfahrt nicht das Geringste zu melden. Wäre ja noch schöner, wenn jeder Bürgermeister bei Überflug einer 747 in 10000 Metern Höhe ( oder auch nur 600 Meter für die Cessna 152) mitreden könnte.

  • andreas

    Was sind wir doch für ein selbstgefälliges Volk von Heulsusen geworden.
    Jeder will dem anderen etwas verbieten, nur wenn es um die eigenen Bedürfnisse geht, meint jeder, dass es nicht richtig ist, dass er sich einschtänken muss.

    Und diesem Verband mit der Rohrer gehören weder die Berge, noch sind sie in der Position, Ruhe am Berg zu fordern.

    • gorgo

      Wer also? König Laurin, Rübezahl oder gar Typen wie du, die vermutlich keine Viertelstunde zu Fuss gehen, geschweige denn aufwärts? Du hast offenbar keine Ahnung was in hochalpinen Gebiet alles herumrotiert.

      • andreas

        Doch habe ich, da ich einer der Krachmacher die bekämpft werden bin. 😉
        Die Lokale auf den Pässen leben von den Auto- und Motorradfahrern und die Gastwirte auf dem Sella meinten nach den paar autofreien, glaub Mittwoch, dass sollte ihnen nochmals so ein Schmarrn einfallen, sie an diesen Tagen geschlossen halten.

        Warum haben die in Blumau kein Recht auf absolute Stille, sie leben immerhin täglich 24 Stunden dort, aber die 3 Hanseln meinen auf den Bergen muss es stil sein.
        Mit welcher Berechtigung fordern sie das?

        • gorgo

          Okay.. deine Vorstellung von Bergen scheint sehr begrenzt. Irgendwo wo halt eine Straße hoch geht.
          Schau dein Passstraßenkrach ist ein mild meditatives Surren, (das man in den Gegenden die hier gemeint sind eh nicht hört.. deshalb GEHT man ja dorthin wo keine Straßen sind) gegen den Lärm den ein Helikopter macht, der plötzlich dort einbricht.
          Die Rettungsflüge sowie die Versorgungsflüge der Hütten haben massiv zugenommen. Und auch die Privatflüge. Weil keine Sau kontrolliert.
          Und nur weil überall Lärm ist, überall Hintergrundrauschen, darum muss dort oben wo Nichts ist, auch Krach sein? Seltsame Logik
          Die Tierwelt dort oben leidet schon genug an uns Berggehern.
          Da meinen einige auch sie müssten wild rumschreien und checken nicht, dass man 400m Luftline an der anderen Seite jedes Wort versteht.
          Einfach ein wenig Respekt.
          Wir sind alle nur zu Besuch auf dieser Welt.

  • franz19

    Private Flüge wird es geben solange Geld im Umlauf ist…Das Land hat die Luxushotels erlaubt und diese Gäste wollen etwas für sein Geld…

  • na12

    Ja, ja das Wort Nachhaltigkeit kaut sich gut im Mund. Flughafen, Helifahrten, Autobahn, verpestete Städte. Unglaubwürdige Landespolitik. Dissing er hat Recht!!

  • dn

    Dissinger, bleib unbequem. Auch wenn ich für mich oft über Dich geschimpft hab, verlieren wir mit Dir einen tapferen Don Quijote.
    Danke für Deine bisherige Unbequemlichkeit.

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