Touristische Klima-Kur
Die Grünen wollen eine Strategie zur CO2-Senkung im Tourismus mit steuerlichen Anreizen sowie eine Bewerbung Südtirols als Klima-Land.
von Heinrich Schwarz
Die Beherbergungsbetriebe haben einen Anteil an den Treibhausgas-Emissionen von zehn Prozent, verweisen die Grünen auf eine Schätzung im Eurac-Klimareport von 2018. „Genaue Schätzungen fallen schwer, sie dürften aber steil nach oben gehen, da neben den Direkt-Emissionen der Betriebe für Heizung, Licht, Küche, Kühlung, Wellness auch die ‚grauen‘ Werte für Anreise, Verkehr und anderes zu Buche schlagen“, meinen die Grünen.
Für sie ist klar, dass der Tourismus eine Verantwortungsposition für die Klimasituation in Südtirol hat. Sie haben deshalb im Landtag einen ausführlichen Beschlussantrag dazu eingereicht.
Es bestehe die dringende Notwendigkeit, den CO2-Ausstoß im Südtiroler Tourismus konkreter zu erfassen und im Sinne der Klimastrategie des Landes zu senken. Das Potenzial sei groß, betonen die Grünen, die auf einen nicht namentlich genannten 4-Sterne-S-Hotelier verweisen, der die Emissionen in seinem Hotel von 140 auf 10,8 Kilogramm pro Gast und Nächtigung gesenkt habe.
„Aus Gründen der Klima-Verantwortung, der eigenen Optimierung/Kostenreduktion und im Sinne der Destination wäre es dringlich, dass die Betriebe Südtirols ab nun ihren CO2-Fußabdruck erheben, um auf dieser Grundlage eine energische Absenkung des Kohlendioxid-Ausstoßes in Angriff zu nehmen“, fordern die Grünen.
Betrieben mit sehr guten Klima-Standards solle das Erreichen der Klimaneutralität durch Kompensationen – etwa zum Schutz von Regenwäldern – ermöglicht werden. In Österreich und der Schweiz gebe es genügend Vorbilder.
Auf diese Weise könne Südtirol zur führenden Klima-Destination aufsteigen. „Ein solcher Strategiewechsel würde auch ‚klimafreundliche Gäste‘ anziehen, die in öffentlichen Verkehrsmitteln und mit sanfter Mobilität anreisen würden, statt mit SUV’s und ähnlichen Klimaschreddern“, findet die Grüne Fraktionssprecherin Brigitte Foppa.
Konkret fordern die Grünen in ihrem Beschlussantrag eine Berechnung der CO2-Bilanz im Tourismus, eine Strategie zur Senkung der Werte, eine Klimazertifizierung und steuerliche Anreize (GIS- oder IRAP-Senkung) bei Erreichen bestimmter Werte.
Die Betriebe sollen zu einer Selbstverpflichtung aufgefordert werden, den CO2-Verbrauch zu senken. Und diese Selbstverpflichtung als Klima-Destination soll in die Markenstrategie von IDM und anderen Promotoren eingebaut werden, um Südtirol als Klima-Land zu positionieren.
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Kommentare (6)
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franz19
Wie kann sich Südtirol als Klimaland darstellen…Wenn man sich die grosse Wellnesshotel anschaut dann sind das Energieverschwender mal 10…
Der letzte Hit der Quellenhof mit seinen Hotel mit See verruche wohl mehr Wasser und Strom wie ein par Dörfer zusammen…und ihr wollt Südtirol al Klimaland darstellen…
Augen auf und die Realität sehen!!!!
bernhart
Im ganzen Bericht keine genauen Angaben, nur Schätzungen und die Wörter könnte dürfte, man kann sicher alles reduzieren auch die Arbeitsplätze.
lucky
Solange die Einheimischen ( 90 %) beim Wochenendurlaub nur 4 S und 5 Sternehotels aussuchen, ist das Geblaber der Grünen für die Katz.
Jeder Einzelen soll klimagerecht leben, dann kann mann langsam etwas verbessern, und nicht mit dem Finger aus die Andern zeigen. In der Freizeit ist für viele das Wort „Klima“ tabu.
2xnachgedacht
wäre dafür , ein sogenanntes sozialkreditsystem für staaten einzuführen-im bezug auf rüstung, zündeln u kriege…usw. oder ist das alles *klimaneutral*?
andreas1234567
Hallo aus D,
es braucht also wieder Klimazertifizierer, Organisationen welche Klimaausgleichszahlungen annehmen und investieren
und eine „Schätzung aus 2018“ ist auch gleich als Beweis zur Hand..
So werden immer mehr nutzlose Schwätzer und Blutsaugerorganisationen in Lohn und Brot gebracht von denen es im Dunstkreis der Grünen zur Genüge gibt.
Nur mal kurz für Hausverstandsbesitzer:
Wenn ich 100 Gäste in einem Hotel habe verbrauchen die dann gleichzeitig daheim auch Ressourcen?
Und ist es nicht allemal effizienter 100 Personen unter einem gemeinsamen Dach zu versorgen?Das ist eine andere Predigt der Grünen welche das Ende des Einfamilienhauses herbeischwätzen wollen, zuviel Flächenverbrauch für zuwenig Personen, total ineffizient.
Rechnen ist nicht die Stärke der Grünen, eher die Hoffnung aus 2 und 2 wird irgendwann 5 wenn man nur lang genug plärrt
Gruss aus dem Grünen-Biotop D , dort stammen so ziemlich alle grünen „Ideen“ her..