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„Unverständliche Regeln“

Daniela Höller

Kinder- und Jugendanwältin Daniel Höller zur Lockerung der Schutzmaßnahmen: „Für viele junge Menschen ist es mittlerweile schwer nachvollziehbar, dass für sie scheinbar andere Regeln gelten sollen als für Erwachsene.“

Ab Mai soll es wiederum zu erheblichen Lockerungen der Schutzmaßnahmen für die Gesellschaft kommen, insbesondere, was die Maskenpflicht anbelangt.

Dazu erklärt die Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller am Mittwoch:

Für Schülerinnen und Schüler gilt dies aber nicht sicher. Fest steht, dass die psychischen Belastungen und Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen haben. Gleichzeitig werden ihnen nach wie vor die strengsten Maßnahmen zugemutet.“

Gerade deshalb hat sich die Kinder- und Jugendanwältin von Südtirol erneut an die nationale Kinder- und Jugendanwältin in Rom gewandt: Der Schwerpunkt müsse weiterhin auf die Nachvollziehbarkeit und Verhältnismäßigkeit der Einschränkungsmaßnahmen gesetzt werden. Das gelte insbesondere auch für die Kinder und Jugendlichen. Für viele junge Menschen sei es mittlerweile schwer nachvollziehbar, dass für sie scheinbar andere Regeln gelten sollen als für Erwachsene.“

Die Kinder und Jugendanwältin weiter:

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass junge Menschen – die in der Gesellschaft immer wieder als interesselos, rebellisch und unverantwortlich abgestempelt werden – sich sehr wohl an die Regeln halten, wenn sie wissen, dass sich etwas tun lässt und sie nachvollziehen können, warum es wichtig ist für eine überschaubare Zeit auf etwas zu verzichten. Dafür müssen wir den jungen Menschen aber auch auf Augenhöhe begegnen.

Dies gilt nicht nur für die verbleibenden Wochen des laufenden Schuljahres, sondern immer – insbesondere auch in Hinblick auf Herbst und mögliche Einschränkungen bei einer etwaigen neuen Infektionswelle: Eventuelle Maßnahmen müssen immer an die aktuelle pandemische Lage angepasst werden und für alle Bereiche gelten. Daher dürfen auch künftig eventuelle restriktive Maßnahmen nicht nur junge Menschen betreffen, sondern die gesamte Bevölkerung, wenn es das Infektionsgeschehen verlangt.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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