Südtiroler „Game Jam“
Die Gaming-Szene wächst auch in Südtirol: Von heute bis Samstag wird der 1. Südtiroler „Game Jam“ organisiert, wo neue Spiele erfunden werden können.
von Lisi Lang
In Südtirol findet ab Mittwoch der 1. Südtiroler „Game Jam“ in der Freien Universität Bozen statt. „Solche Game Jams gibt es im internationalen Raum eigentlich schon lange, aber in Südtirol ist dies nun der erste Hackathon dieser Art“, erklärt Hannes Waldner vom Jugenddienst Meran.
Bei einem Hackathon geht es darum, in kurzer Zeit gemeinsam Lösungen zu einem vorgegebenen Problem zu finden oder Ideen für ein neues Konzept zu sammeln. „Ein Game Jam ist ein Hackathon für Spiele. Dieses weltweit etablierte Format stellt die Teilnehmenden vor die Herausforderung, in Teams innerhalb von 72 Stunden einen Spiele-Prototyp zu entwickeln“, erklärt Hannes Waldner. Bei einem „Game Jam“ steht also nicht das Spielen im Mittelpunkt, sondern das Kreieren und Entwickeln von neuen Ideen und Spielen.
Organisiert wird dieser erste Hackathon für Spiele vom neu gegründeten Südtiroler Gaming Netzwerk DUNG. Dieses Netzwerk wurde auf Initiative der Jugenddienste von Meran und Bozen in Kooperation mit bereits aktiven Gruppen gegründet. „Wir haben in den letzten Jahren immer mehr gesehen, dass der Bedarf steigt, sich aus Sicht der Jugendarbeit mit dem Thema Gaming zu beschäftigen“, erklärt Hannes Waldner. Deswegen wollte man die verschiedenen Gruppen vernetzen, um neue Möglichkeiten für die Jugendlichen zu schaffen. „Gleichzeitig kann man die Jugendlichen in diesen Communitys besser begleiten, gemeinsam neue Initiativen starten und auch Präventionsarbeit leisten“, erklärt der Mitarbeiter des Jugenddienstes Meran.
Eine dieser Initiativen ist nun dieser erste „Game Jam“. Teilnehmen können daran einerseits Gruppen, aber auch Einzelpersonen (ab 16 Jahren), die dann beim Hackathon eine Gruppe bilden werden. Informatiker muss man dafür aber keiner sein – einerseits weil es bei einer Spieleentwicklung nicht nur um den technischen, sondern auch um den kreativen Aspekt geht – aber auch, weil bei diesem Hackathon nicht nur Online- oder Computerspiele, sondern auch beispielsweise Brettspiele kreiert werden können. „Während des Game Jams können alle Teilnehmenden auf die Hilfe von Experten zählen und die Räumlichkeiten und die Ausstattung des BITZ unibz fablab nutzen“, erklärt Waldner. Auch findet am Samstag ein Talk zum Thema „The Business of Gaming“ mit erfolgreichen Industrie-Vertretern aus Südtirol für alle Interessierten statt.
72 Stunden lang haben die Teilnehmer ab heute Zeit, zu einem vorgebenden Thema ein Spiel zu entwickeln. „Jeder Game Jam steht unter einem geheimen Thema, welches erst zu Beginn der Veranstaltung preisgegeben wird – dann gilt es dieses Thema spielerisch aufzuarbeiten“, erklärt Hannes Waldner. Am Ende der drei Tage werden die entworfenen Spiele-Ideen vor Publikum und einer Jury präsentiert („gepitcht“). „Es gibt professionelles Feedback zu den jeweiligen Spielideen und die Möglichkeit, Gleichgesinnte kennenzulernen“, erklärt Hannes Waldner. Die besten drei Ideen werden schließlich prämiert und die Gewinner erhalten ein Fördergeld vom Amt für Jugendarbeit der Provinz Bozen. Weiters gibt es auch noch einige Überraschungen für alle Teilnehmer.
Bislang haben sich bereits rund 25 Personen für diesen 1. Südtiroler „Game Jam“ angemeldet. Allerdings gehen die Organisatoren davon aus, dass sich einige Teilnehmer noch spontan melden werden. „Wir sind wirklich zufrieden, weil es sich doch um die erste Veranstaltung dieser Art handelt und sich die Leute auch drei Tage lang Zeit nehmen müssen“, erklärt Hannes Waldner.
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