Stolze Bäuerinnen
Der 2. Lehrgang Bäuerinnen in Führungspositionen zeigt die Notwendigkeit des Frauennetzwerkes, des Austausches und der gegenseitigen Unterstützung.
Die Frauen sichtbar machen und ihnen ein Netzwerk bieten, das sie stützt: Dies möchte die Südtiroler Bäuerinnenorganisation und lud im Frühjahr zum 2. Lehrgang „Bäuerin in Führungspositionen“ ein. „Uns ist es wichtig, dass eine nachhaltige Gemeinschaft entsteht, die sich in Zukunft trifft, um sich gegenseitig zu stärken, Ideen tatkräftig in die Realität umzusetzen, Meinung zu vertreten und sich zu zeigen,“ sagt Egger. Es gehe vor allem um Wertschätzung. Und diese Botschaft möchte Landesbäuerin Egger im Rahmen der heurigen Aktion unVERZICHTbar weitergeben: „Frauen sollten nicht nur Alibifunktionen einnehmen, sondern gleichwertig mitentscheiden können. Damit wir Frauen mitgestalten, müssen sich die Rahmenbedingungen ändern, z.B. die Sitzungsmodalitäten, die Sprache, die Anerkennung,“ sagt Egger, „und das erwarte ich mir einfach in Zukunft von unserer Gesellschaft!“
Dass es Frauen gibt, die Führungspositionen annehmen, zeigte der Lehrgang „Die Bäuerin in Führungsposition“. 14 Frauen trafen sich an vier Kurstagen mit Referentinnen, um in das Thema „Bäuerin in Führungsposition“ tiefer einzusteigen. Dabei erhielten sie Inputs und persönliche Erfahrungen zu Führungsthemen rund um die Frau – von Persönlichkeitsbildung, Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu rechtlichen Aspekten von Organisationen und Führungsgremien.
„Der Kurs war sehr vielseitig und hat uns in verschiedensten Bereichen ein Rüstzeug mitgegeben,“ sagt Elisabeth Larcher aus St. Martin i.P., eine Teilnehmerin des Kurses: „Profitieren konnten wir vor allem von den vielen Erfahrungen, welche die Referentinnen mitbrachten.“ Unter anderem von Annemarie Kaser, Direktorin des Sennereiverbands Südtirol: “Hinter jedem starken Mann, steht eine starke Frau, so sagt ein Sprichwort. Ich sage: Hinter jeder starken Frau, steht sie selbst!“ Sie sei kein Fan von Quoten, allerdings Fan von Ergebnissen, die Quoten mit sich bringen. Und Marina Rubatscher Crazzolara, Vorsitzende des Beirats zur Förderung des weiblichen Unternehmertums in Südtirol, sprach beim Lehrgang auch über die weniger schönen Seiten: „Es ist wichtig auch über die Schattenseiten zu sprechen, die den Erfolg begleiten.“ Wichtig sei auch, die Frauen in die eigene Selbstständigkeit zu bringen, ob auf persönlicher, aber auch auf finanzieller Ebene.
Von den Erfahrungen anderer Frauen zu lernen, kristallisierte sich beim Lehrgang als ganz wesentlich heraus. „Jede hat ihre eigenen Erfahrungen in Führungsrollen, sei es am eigenen Hof, in Vereinen oder in der Gemeinde, das hat mich persönlich sehr bereichert,“ betont Edith Schweigkofler Mayr aus Klobenstein.
Fazit: Das Frauennetzwerk, der Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Wertschätzung seien unverzichtbar auf den Weg zu einer gleichwertigen und nachhaltigen Gesellschaft. Das ist auch das Ziel der Bäuerinnenorganisation. „Wir werden unsere Frauen auf ihrem Weg begleiten. Wir werden Weiterbildungen anbieten, um die Frauen weiterhin zu stärken und Möglichkeiten bieten, sich zu vernetzen,“ so Landesbäuerin Antonia Egger.
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