Die Chrisammesse
Am Gründonnerstag hat Bischof Ivo Muser die Chrisammesse in Konzelebration mit etwa 120 Priestern und Diakonen aus der ganzen Diözese gefeiert. Bei der Chrisammesse sind die Weiheversprechen erneuert worden und der Bischof hat die heiligen Öle geweiht. Diese werden nun in die Pfarreien gebracht und bei der Taufe, der Firmung sowie der Krankensalbung verwendet.
Die Chrisammesse wird vom Bischof gemeinsam mit allen Priestern der Diözese gefeiert. Dadurch wird die Verbundenheit der Priester mit dem Bischof, untereinander und mit dem ganzen Volk Gottes zum Ausdruck gebracht.
Gemeinsam erneuern alle Priester und Diakone ihre Weihe. Bei der Chrisammesse wird das heilige Öl für die Spendung der Sakramente für ein ganzes Jahr geweiht. Das Chrisamöl findet Verwendung bei Taufen, Firmungen, Priesterweihen, sowie bei Weihen von Kirchen, Altären und Glocken. Die Chrisammesse ist die einzige heilige Messe, die außer der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag gefeiert wird.
In seiner Predigt sagte der Bischof zu den Priestern, dass man viele Gründe zu klagen finden und vielleicht auch resignativ werden könne angesichts der Herausforderungen, der sich die Kirche aber auch die Gesellschaft aktuell stellen müsse: „Die Situation, in die wir uns befinden, ist mehr als komplex. Vor allem haben wir keinen Überblick, wie es weitergeht. Wir haben für Vieles keine Lösung. Manch einer denkt sich sogar: Nach mir die Sintflut! Manch einer wird aggressiv, zynisch, anklagend, sucht die Schuld vor allem bei anderen. Wie oft habe ich schon gehört: ‚Die Bischöfe haben heute auch keinen Überblick mehr.‘ Und das stimmt oft auch.“
Vor diesem Hintergrund stellte der Bischof einen Vergleich mit Jesus an: „In der Stunde des Kreuzes hatte Jesus keinen Überblick, keine Übersicht mehr. Verleugnung, Verrat, Weglaufen der Jünger, Einschlafen, Verwirrung, Gleichgültigkeit, Hass, Schadenfreude und blanker Hohn – all das erlebt er auf dem Leidensweg. Aber gerade in dieser Stunde verschwendet er seine Liebe. Jetzt wird deutlich, wer er ist, wie er zu uns steht, was er uns aufträgt.“
Für Bischof Muser ist deshalb entscheidend, auf Christus, den gekreuzigten und auferstandenen Herrn, zu hören, und „ihn in den Mittelpunkt unseres Lebens und des Lebens der christlichen Gemeinschaft stellen, auch bei dem von Papst Franziskus so sehr gewünschten synodalen Weg“. „Lassen wir uns von der Freude am Christsein erleuchten, von der Verbundenheit mit Christus, für die das Chrisam ein konkretes Symbol ist“, sagte der Bischof.
Die heiligen Öle – neben dem Chrisam- auch das Kranken- und Katechumenenöl – die bei der Chrisammesse geweiht worden sind, werden nun an alle Pfarreien weitergegeben und bei der Spendung der Sakramente der Taufe, der Firmung und der Krankensalbung verwendet.
Am Karfreitag, 15. April 2022, begeht Bischof Muser im Bozner Dom um 15 Uhr die Feier vom Leiden und Sterben Christi. Die Karfreitagsliturgie aus dem Bozner Dom wird direkt vom diözesanen Sender Radio Grüne Welle (www.rgw.it) übertragen.
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Kommentare (4)
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gerhard
So eine doofe Frage, watschi.
Der wäscht (wie immer) die eigenen Hände in Unschuld !
Ein schönes Osterwochenende.
pingoballino1955
Der Gesichtsausdruck vom Muser im obigen Foto sagt alles,wenn jemand eine Ahnung von Gestik und Mimik hat. MACHT PUR!