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Energieträger der Zukunft?


Das Land will künftig noch stärker auf grünen Wasserstoff setzen. Das Produktionspotential liegt bei über 100 Tonnen im Jahr.

Verschiedene Staaten in Mittel- und Südamerika richten ihre Anstrengungen im Bereich der Energieproduktion auf die Herstellung von „grü̈nem“ Wasserstoff aus. Costa Rica erzeugt seinen Strom fast ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen. Dieser Strom soll in Zukunft auch für die Herstellung von grü̈nem Wasserstoff genutzt werden. Damit Wasserstoff als Energieträ̈ger genutzt werden kann, bedarf es eines Produktionsablaufes unter Einsatz von zusätzlicher Energie. Dabei gibt es unterschiedliche Methoden, wobei im Idealfall grüner Wasserstoff gewonnen wird. Erneuerbare Energiequellen aus Sonne, Wind oder Wasser werden für die Elektrolyse von Wassermolekülen eingesetzt.

Im November 2021 beauftragte der Landtag die Landesregierung zusammen mit der Landesenergiegesellschaft Alperia und den anderen Konzessionä̈ren, Möglichkeiten, Strategien und Projekte zur Produktion von Wasserstoff mittels Wasserkraft zu prü̈fen und gegebenenfalls umzusetzen, damit Wasserstoff als Energieträ̈ger für unterschiedliche Anwendungsbereiche in Sü̈dtirol eingesetzt werden kann.

Ulli Mair

Auf Anfrage der Freiheitlichen Ulli Mair teilt Umweltlandesrat Giuliano Vettorato mit, dass in den Jahren 2018 und 2019 am Standort des Instituts für Innovative Technologien Bozen etwa 27 Tonnen an grünem Wasserstoff produziert wurden. Im Jahr 2020 sank die Produktion auf 17 Tonnen, im Jahr 2021 auf 10 Tonnen. Die durchschnittlich produzierten Jahresmengen von 2015 – 2021 liegen bei 16.500 kg/Jahr. „Da jeweils nur jene Mengen produziert werden, die effektiv gebraucht werden (mit einem Puffer von rund 1-2 Tagesproduktionen), liegt die theoretisch produzierbare Menge deutlich höher (auch über 100.000 kg pro Jahr)“, schreibt Vettorato. Die Produktionsanlage des Wasserstoff-Zentrums in Bozen lege aktuell ihre tä̈glichen Produktionszeiten bestmöglich in jene Uhrzeiten, in denen die hö̈chste Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie im Netz vorhanden sei und setze die Produktion zu den tä̈glichen Zeiten des Spitzenbedarfs aus.

Laut dem Landesrat ist der Öffentliche Personennahverkehr mit den H2-Bussen der wichtigste Abnehmer von grünem Wasserstoff. In Zukunft sollen vermehrt H2-Busse eingesetzt werden. Es zirkulieren mittlerweile auch immer mehr LKW und PKW auf H2-Antrieb.

Es gibt momentan kein Register für Ansuchen um Produktionsstandorte für grünen Wasserstoff und keine Berechnungen hinsichtlich des Potentials der erneuerbaren Energiequellen, die zur Wasserstoffproduktion in Südtirol herangezogen werden könnten. Das Land hat am Standort der Alten Mü̈llverbrennungsanlage in Bozen Sü̈d und am Wasserkraftwerk Kardaun der Alperia Greenpower GmbH Machbarkeitsstudien zum Aufbau von H2-Produktionsanlagen durchgeführt. Ein weiteres Projekt der Brennerautobahn liegt noch nicht in definitiver Fassung vor. (mat)

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