Suche nach dem Glück
Vor 75 Jahren, am 19. November 1947, kamen die ersten Bildungsgäste nach Lichtenstern auf den Ritten.
Bei der Mitgliederversammlung des Hauses der Familie wurde am 9. April auf dem Gelände des Bildungszentrums anlässlich von 75 Jahren Bildungstätigkeit ein neuer Rätselparcours vorgestellt, der frei zugängliche Plätze im Freien mit dem Web und der Geschichte von Lichtenstern verbindet und das Glück zum Ergebnis hat.
Vor 75 Jahren, am 19. November 1947, kamen die ersten Bildungsgäste nach Lichtenstern auf den Ritten. In den Zimmern des Waldhauses gab es damals kein fließendes Wasser; statt Waschbecken standen Waschschüsseln bereit, in denen im Winter das Wasser vereiste. Der Vortragsraum musste den ganzen Tag über beheizt werden.
Die Teilnehmenden waren angehalten, Lebensmittel wie Mehl, Reis, Gemüse, Butter, Speck und Brot selbst mitzubringen.
Das Bildungsgeschehen hat sich längst verändert. Seit 1984 wird das Haus der Familie von einem Trägerverein geführt und hat sich südtirolweit als das Bildungshaus schlechthin für Familien etabliert. Um der 75-jährigen Geschichte und den dort wirkenden Menschen nachzuspüren, haben Gabi Goller und Christoph Hasler auf dem weitläufigen Gelände rund um das Haus der Familie im Auftrag des Vereins einen Rätselparcours entwickelt. Bei der Mitgliederversammlung am Samstag, 9. April wurde der Rätselparcours unter dem Titel „Die Suche nach dem Glück“ den Mitgliedern vorgestellt. Außerdem haben die Vereinsverantwortlichen Zahlen präsentiert: Im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020 ist im Jahr 2021 die Zahl der Bildungsgäste bei den Eigenveranstaltungen wieder um 7 Prozent gestiegen.
Familien und Gruppen sind eingeladen zur Suche nach dem Glück. Gabi Goller und Christoph Hasler aus Kastelruth betonen: „Der Charme von Lichtenstern besteht nicht nur im Bildungshaus, sondern auch in den prächtigen Wiesen, dem großen Wald und der wunderbaren Aussicht auf die Dolomiten.“ Da sei das Glück als Ergebnis des Rätsels nicht weit. Der Leitung des Hauses der Familie war es wichtig, dass für das Rätsel keine zusätzlichen Materialien angebracht werden, dass das Rätsel unabhängig von den Öffnungszeiten und ohne Zugang zu Sälen und Häusern des Bildungszentrums jederzeit online gelöst werden kann.
Ausgangsort des Rätsels ist das Waldhaus, das bereits vor dem Ersten Weltkrieg als Waldschenke diente, seit 1947 zur Bildungsstätte wurde und 1950 in den Besitz der Diözese wechselte. In den Rätselparcours sind wichtige Meilensteine von Lichtenstern eingearbeitet: neben dem Waldhaus das Wiesenhaus, das Haupthaus, das 1985 bezogen werden konnte, der Erlebnis- und der Abenteuerspielplatz, der Wald, das Tipi-Zelt und das Josef Mayr-Nusser-Memorial. Es geht im Rätsel um Bildungs-Zahlen und -Fakten, um Baumaßnahmen, Kursangebote, Mitarbeiter:innen und Referent:innen. Wer den Rätselparcours erfolgreich abschließt und im Web die richtigen Ergebnisse eingibt, findet das Glück.
Der Direktor des Hauses der Familie stellte bei der Mitgliederversammlung am gestrigen Samstag (9. April) auch die Zahlen zum vergangenen Jahr vor. Obwohl das Bildungshaus 2021 coronabedingt vier Monate geschlossen blieb und die Kurse auch danach nicht im Vollbetrieb durchgeführt werden konnten, wurden im Haus der Familie wieder insgesamt 283 Eigenveranstaltungen und 142 Gastveranstaltungen durchgeführt. Schwierig war die Situation bei den Gastveranstaltungen, sämtliche Großveranstaltungen mussten im abgelaufenen Jahr abgesagt werden. „Wir sehen jetzt aber Licht am Ende des Tunnels, die Buchungen für Herbst 2022 sind gut“ sagt Direktor Elmar Vigl.
Vereinspräsident Heiner Oberrauch dankte dem Team für den engagierten und couragierten Einsatz während der Covid-Krise, erwähnte unter anderem das in der Pandemiezeit neu entwickelte Bildungskonzept „Bildung To Go“, das Bildungspakete zu den Menschen heimbrachte und mit Online-Angeboten verknüpfte. Der Vereinspräsident verwies außerdem auf das Josef-Mayr-Nusser-Memorial Klingende Säule, das der Brixner Künstler Josef Rainer in Zusammenarbeit mit der Musikerin Manuela Kerer entwickelt hat, dass im Oktober 2021 öffentlich vorgestellt wurde und sich gut in das Gelände des Bildungshauses einfügt. Für die Online-Feiern des geistlichen Assistenten Toni Fiung auf Facebook bedankte sich der Vereinsvorsitzende ausdrücklich. Toni Fiung habe mit seiner gewinnenden Art auch online die Herzen der Menschen erreicht und viele Familien mit spirituellen Inputs durch die Fastenzeit und den Advent begleitet, erklärte Heiner Oberrauch.
Der Vereinspräsident verwies außerdem auf das Visionspapier 2040, das im Haus der Familie derzeit erarbeitet wird und in der Nachhaltigkeit, eine neue Einfachheit, der Mobilitätswandel, Resilienz, veränderte Gesundheits- und Ernährungsgewohnheiten maßgeblich zum Tragen kommen. Da das Ende der Pandemie absehbar ist, könne das Haus der Familie in Kürze wieder in Vollbetrieb gehen, freut sich Heiner Oberrauch. Die Menschen suchten Bildung, Austausch in Präsenz, Erholung, Entspannung und Spiritualität mehr denn je, betonte Direktor Elmar Vigl. Im Anschluss an das Treffen begaben sich die Mitglieder mit Unterstützung des neuen Rätselparcours auf die Suche nach dem Glück.
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