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„Mehr Geld für die Milch“

Leo Tiefenthaler, Michl Ebner und Manfred Pinzger

Handelskammer, SBB und HGV fordern eine Erhöhung der Milch-Auszahlungspreise in Südtirol.

In den vergangenen Wochen seien durch die gestiegenen Futter-, Düngemittel- und Energiepreise die Kosten für Milchproduzenten stark angestiegen, weshalb die Milchherstellung oft nicht mehr rentabel ist. Damit Südtirols Milchbauern und Milchbäuerinnen langfristig überleben können, müssten dringend die Milch-Auszahlungspreise angehoben werden. Auch die heimischen Sennereigenossenschaften müssten weiterhin wirtschaftlich arbeiten können. Dafür machen sich die Handelskammer Bozen, der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) sowie der Südtiroler Bauernbund (SBB) stark.

Durch die Covid-19-Pandemie und den Ukraine-Konflikt, aber vor allem auch aufgrund von Preisspekulationen, kam es im Vergleich zum Jahr 2020 zu erheblichen Kostensteigerungen. Die Milch-Auszahlungspreise in Südtirol haben sich in diesem Zeitraum kaum verändert. Dies trifft die Südtiroler Bäuerinnen und Bauern hart.

Die Südtiroler Sennereien und Molkereien befinden sich laut dem WIFO-Wirtschaftsbarometer vom Frühjahr 2022 nach wie vor in Schwierigkeiten und nur ein Viertel der Betriebe ist mit der Rentabilität im Jahr 2021 zufrieden.

„Die Produktionskosten in den Milchhöfen sowie bei den Bäuerinnen und Bauern steigen stark. Es braucht einen fairen Lohn für die harte Arbeit, das heißt einen gerechten Milch-Auszahlungspreis. Die Südtiroler Bäuerinnen und Bauern arbeiten nicht nur für sich selbst, sondern auch für die heimische Landschaft, für andere Wirtschaftszweige wie zum Beispiel den Tourismus und somit für das ganze Land. Ein gutgehender Tourismus befeuert unter anderem den Handel, das Handwerk und die Bauwirtschaft“, erklärt Handelskammerpräsident Michl Ebner.

Leo Tiefenthaler, Obmann des Südtiroler Bauernbundes, ist überzeugt: „Die Milch-Auszahlungspreise müssen dringend angehoben werden. Dafür sollten rasch Gespräche mit dem Handel geführt werden. Die Milchbauern und Milchbäuerinnen müssen für ihre Qualitätsmilch einen gerechten Preis bekommen. Ich bin überzeugt, dass die Konsumentinnen und Konsumenten bereit sind, einen fairen Preis zu bezahlen. Zugleich muss die Zusammenarbeit zwischen den Milchverarbeitern verstärkt werden. Kurzfristig aber braucht es in dieser besonderen Situation eine rasche und unkomplizierte Unterstützung der Betriebe, um deren Existenz zu sichern.“

Betriebsschließungen der Milchproduzenten würden sich auch auf andere Sektoren auswirken. „Für den Tourismus sind die Landwirtschaft im Allgemeinen und die Milchwirtschaft im Speziellen von großer Bedeutung. Südtirols Gastbetriebe beziehen bereits einen sehr großen Teil der Milchprodukte von heimischen Milchhöfen. Natürlich gibt es noch Luft nach oben. Insgesamt aber muss die gesamte Bevölkerung die bäuerlichen Produkte stärker wertschätzen“, so Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV).

Für weitere Informationen steht die Handelskammer Bozen zur Verfügung, Ansprechpartner Alfred Aberer, Tel. 0471 945 615, E-Mail: [email protected].

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (41)

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  • semperoper

    Warum bitte muss man mit diesem Anliegen an die Öffentlichkeit gehen? Wer zahlt denn die Milchpreise aus? Doch wohl die Milchhöfe…ergo: ihr drei, redet mit den Milchhöfen! Oder ist der Hintergedanke ein anderer und es soll schon wieder die Allgemeinheit zahlen?

    • besserwisser

      schaut nach vollversammlung der multifunktionäre aus … geballte wirtschaftskraft …

    • leser

      Semperoper
      Dass man dem bürger wieder in den sack steigt ist wohl offensichtlich oder

    • meintag

      @semperoper
      Der Herr links ist befangen da Er im Unterland einen Weintempel sein Eigen nennt aber wenn es ums teilen mit seinen Artgenossen am realen Berg nur heiße Luft kommt
      Der Herr in der Mitte ist außer Unternehmer auch im Tourismus bekannt. Er könnte Bspw. Die Differenz welche Er beim Hotelkauf der Therme machte als Beispiel den Bergbauern zu Verfügung stellen.
      Der dritte in der Runde ist zwar bekannt aber kein grosses Licht. War Er in Rom auch nicht. Er könnte sein Geld auch den Bauern auf dem Berg spenden. Er hat sich aber lieber ein ***** Hotel bei Innsbruck geleistet da sein Hotelele im Vinschgau in naher Zukunft vom Nachbarn einem Speckproduzenten geschluckt wird.
      Im Gesamten wissen alle Drei dass ein höherer Auszahlungspreis den kleinen Konsumenten mehr trifft und Dieser dann auf einen anderen Anbieter ausweichen MUSS.

  • asterix

    Wenn ich die drei nur sehe, kommt mir die Galle hoch. Als ob die Auszahlungspreise der Milch nicht an alle Konsumenten weitergegeben würde. Von wegen Tourismus un Pinzger. Was sagt da ein kleiner Arbeitnehmer bei 6 bis 7 Prozent Inflation? Von wegen Wertschätzen, wenn ich mir Einheimische Produkte ganz einfach nicht mehr leisten kann. Saublödes Gefasle.

  • philgrill

    Den Milchpreis bestimmt nun mal der Markt. Kann doch nicht Ihr ernst sein bei sowieso schon viel zu Hoher Inflation ein Produkt auch noch künstlich teurer zu machen. Und von wegen Tourismus: ich sehe verwilderte Almenwiesen lieber als mit Gülle zugespritzte Wiesen wo keine Blumen, ausser Löwenzahn mehr wachsen. Auf den Verwilderten gibt es eine viel größere Artenvielfalt.

    • honsi

      @philgrill Verwilderte Almwiesen sind Wald.

      • philgrill

        es gibt noch eine ganze Menge dazwischen drinnen und Wald ist ja auch schön. Bei den jetzigen Holzpreisen vielleicht noch ertragreicher.

        • honsi

          @philgrill „schön“ ist sehr subjektiv und die Holzpreise sind in etwa gleich wie vor 10 Jahren, bis auf die Zirbe, aber ein solcher Baum braucht auch 200 300 Jahre zum wachsen.

          • philgrill

            Bauholz kostet jetzt 50% mehr als vor zwei Jahren. Natürlich weiß ich nicht wie viel der Bauer davon abbekommt. Und wegen dem Milchpreis versteh mich nicht falsch aber mich stört es wenn überall auf den Bergen Straßen und Forstwege gebaut werden die größtenteils vom Südtiroler Steuerzahler bezahlt werden damit man mit den Gülletanks hochkommt. Wenn dieses System abgeschafft würde währe ich bereit auch 50 cent mehr pro Liter Milch zu zahlen. Dann hätte jeder etwas davon.

  • honsi

    Die Börsenmilch steigt auf 70Cent und bei uns jammert man, dass der Milchpreis nicht steigt?

    https://www.agrarheute.com/markt/milch/milchpreise-boersenmilch-steigt-fast-70-cent-neue-normalitaet-591961

  • schwarzesschaf

    Und rechts sehen wir wieder ein ebnerarschkriecher der auch lieber die billige tirol milch kauft als unsere

  • eiersock

    Als nächsten kemmen die Äpfelbauern blärn! Dor normale Orbeiter dorf nor ols zohln! Preissteigerung ink. bei Strom, Gas, Lebensmittel usw. Beim Arbeitnehmer gilt Jammerverbot! Und wenn die Kollektivverträge nui verhondlt wern hobnsi olle kuan Gehör! Bu 20 Euro Brutto Lohnerhöhung im Monat tiansi wia wenn mer eppes gstohln hattn. Widerliche Arbeitnehmer Politik!

  • exodus

    Der Milchpreis für den Endverbraucher ist in letzter Zeit doch andauernd gestiegen, vielleicht wäre es an der Zeit, dass die Milchhöfe für die Rohmilch mehr bezahlen würden?

  • ostern

    Bayerische Milch kostet bei Eurospin 69 cent.
    Etwas stimmt bei der suedtiroler Milchwirtschaft
    nicht! Und, sage mir niemand in Suedtirol hätten
    wir die bessere Milch.

  • tirolersepp

    Spende unter dem Kennwort „Ukraine“ auf eines der folgenden Spendenkonten der Caritas zu überweisen:

    Raiffeisen Landesbank: IBAN: IT42F0349311600000300200018

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    über Jahre haben die Schwätzer und Plärrer herumgemault. Es musste unbedingt lokal Produziertes sein, es musste natürlich von kleinteiligen Betrieben produziert werden. Dann brauchte es Heumilch und Bio Futter und Frau Kuh sollte natürlich auch im Stall spazieren, also wurden die Ställe kostenintensiv umgebaut.Auf Laufstallhaltung..
    Diese Kredite werden gerade abgetragen, soviel zu dem dummen Zeug „ wenn es sich nicht lohnt dann muss man es eben lassen mit der Milch“
    Wer jammert und rumheult bis er seinen Keks bekommt kann keine Kulleraugen machen wenn an diesem Keks ein Preisschild hängt..Allein die Umstellung auf lokales Biofutter verteuert alle Produkte um 20 bis 30 %.

    Dazu immer mehr Vorschriften und Vorschriftenausdenker die wuchern wie Fusspilz in einem warmen Gummistiefel.
    Erst zuletzt wollte man den Bergbauern an die Trinkgelder für die Aussenmechanisierung..

    Einigen weltfremden Idioten sei es ins Stammbuch geschrieben es kommen möglicherweise noch Zeiten wo wieder um Mehl,Eier,Speck und Milch gebettelt wird.
    Zuerst von denjenigen welche sich gerade noch vermeintlich sorgenfrei mit Staatsgehalt in einem Café lümmeln und ihren Dinkelhirsecappucino schlürfen und dazu einen Sojaerbsenpampepressling aus China mit ganz viel Zucker, Farbstoffen und Geschmacksverstärker als „Fleisch“ in sich reinstopfen wo es einen Bergasthof weiter den ehrlichen Lammbraten mit Brennesselknödel und Salat aus hofeigenem Garten aus heimischer Produktion für weniger Geld gäbe.

    Auf Wiedersehen auf einem Gasthof der sich zu lokaler Produktion per Speisekarte bekennt.

  • bettina75

    Plärrer, kaufts an kleineren Fendt und an billigeren Melchroboter, mit den Beiträgen von den Südtiroler Steuerzahlern.
    Ingaling tuats, Bauern- und Hotelierspartei!

  • dn

    Faire Preise für faire Produkte und faire Produktion. Der Geschäftsführer einer Genossenschaft ist dafür verantwortlich, dass den Landwirten ein fairer Preis bezahlt wird. Dafür bekommen diese viel Geld. Viele dieser Abiturienten verdienen das doppelte oder dreifache eines Amtsdirektors des Landes. Von diesem Stundenlohn träumt ein Bauer nicht einmal.

    • gorgo

      Wie wäre mit fairen Preisen für einheimische Konsumenten? Regional günstiger einkaufen mit einer Bürgerkarte, erreichbare Markthallen für saisonale Produkte, statt diese Deluxe Bauer Läden wie bei Meran.
      Wir alle bezahlen diese mannigfaltigen Förderungen mit. Sollen jetzt nochmals was drauflegen, wir bösen gewissenlosen Endverbraucher.
      Das erzeugt Unmut. Wären die Konsumenten direkt bevorteilt könnte es das Bewusstsein dafür stärken.

  • tirolersepp

    Das Südtiroler Landwirtschaftssystem ist falsch, Förderung auf das Mähen der Wiesen ist richtig, wie in Nordtirol, nicht Förderung des Anzahl an Kühen !

    Milch wird nie so teuer werden damit ein Bergbauer davon leben könnte !!!!

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