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„Die SVP zerfällt“

Die „TT“ analysiert: In Südtirol zerfalle gerade die Sammelpartei SVP. Daran ändere auch der Burgfrieden zwischen Partei und Landeshauptmann nichts mehr.

Er ist einer der bestinformierten Südtirol-Kenner in Österreich: Peter Nindler, der Chefreporter der „Tiroler Tageszeitung“ (TT).

Nach dem Erscheinen des Enthüllungsbuches „Freunde im Edelweiß“ von Christoph Franceschini und Artur Oberhofer sei in Südtirol nichts mehr wie es war.

In seiner Analyse in der TT-Sonntagsausgabe kommt Peter Nindler zum Schluss:

„In Südtirol zerfällt gerade die Sammelpartei SVP, daran ändert auch der Burgfrieden zwischen Partei und Landeshauptmann nichts mehr.“

In seinem Artikel schreibt Nindler weiter:

Die SVP trägt zwar die Volkspartei im Namen, sie definiert sich seit 1945 jedoch als Sammelpartei der deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler. Der Politologe Günther Pallaver spricht von einer ethnischen ,catch-all-party‘.

Damit beansprucht die SVP auch die ,Vertretung nach außen‘. Vor allem, wenn es um die politisch erkämpfte Autonomie geht.

Nicht erst der aktuelle Machtkampf in der SVP verdeutlicht, dass es die Sammelpartei gar nicht mehr gibt und sie wie andere Parteien in Einzelinteressen zerfällt. Bei der Landtagswahl ist die SVP heute eine Wahlpartei, die allerdings bereits 2013 die absolute Mehrheit verloren hat.

So gesehen hat sich Südtirol der europäischen Normalität angeschlossen.

Die politische Gemengelage in einem zentralistischen System in Italien macht es für die deutschsprachige Minderheit mit dem Vorzeigemodell einer Autonomie, die das friedliche Zusammenleben dreier Sprachgruppen ermöglicht, alledings viel komplizierter. Und es wird problematisch, weil wie jetzt SVP-Chef Philipp Achammer und LH Arno Kompatscher nicht mehr miteinander können.

Der Schulterschluss vom Freitag, eher ein Burgfrieden, hat verhindert, dass sich die Partei spaltet. Die Zukunft wurde aber noch nicht geklärt.

Kompatscher hat seit 2014 Südtirol modernisiert und den Vertretungsanspruch der SVP auch ohne Mehrheit gefestigt und weniger die Einzelinteressen in der Partei gepflegt. Das wird ihm jetzt zum Verhängnis, denn die Sammelpartei SVP ist längst Geschichte.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (49)

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  • bernhart

    Das Ende der SVP war vorhersehbar, denn die heutigen SVP Obmänner und Frauen spiegeln nicht mehr die Vorsätze der SVP wieder, heute schaut jeder auf seine eigenen Interessen und die SVP ist zu einer Versorgungspartei geworden ,das beginnt schon in den Ortsgruppen der SVP. Mitgliederschwund als dank für geleistete Arbeit der gewählten Funktionäre.
    Das Vertrauen in der SVP gibt es schon lange nicht mehr, denn die Bürger werden belogen und sikaniert.
    Unser Väter welche diese Partei aufgebaut haben ,schämen ich für EUCH.
    Viel Freude beim Untergang.

    • andreas

      Die SVP spielt den Egoismus der Gesellschaft wieder und der Zeitgeist ist nun mal so, dass jeder Angst hat zu kurz zu kommen und regelmäßig um Hilfen geplärrt wird.

      Früher war es den Leuten noch zu blöd Beiträge anzunehmen, welche sie nicht benötigten, heutzutage fahren Obstbauern und Hoteliere mit Mercedes und Porsche sich die 600 Euro von Corona abholen und prahlen damit auf dem Dorfplatz, was sie für Helden sind.

    • asterix

      @bernhart, im Ernst? Besteht wirklich die Hoffnung dass die SVP zerfäĺlt? Dass ich das noch erleben darf. Ich befürchte eher, es werden einige Köpfe rollen, einige werden wieder auf Spur gebracht und der große Vogel lacht sich ins Fäustchen. Es wäre höcht an der Zeit, den maroden Parteifilz zu kippen.

  • steve

    Das Problem liegt vor allem daran, dass sich eine Zeitung eine Partei halten will und die meisten Mandatare das Spiel auch noch mitspielen.
    Kompatscher, der sich davon emanzipiert hat wird deswegen fertiggemacht!

    Traurig dass die SVP Arbeitnehmer allen voran der äußerst schwache Renzler das Spiel mitspielen.

    Hoffnung kommt vor allem von außen, nämlich in Form der Gesetzesinitiative Bressas: wir können nur hoffen, dass sie weit genug geht und imstande ist, das Machtzentrum Athesia nachhaltig zu schwächen.
    Vielleicht könnte auch die italienische Post behilflich sein, indem sie die zahlreichen Dolomiten Abonnements nicht meht so regelmäßig austrägt.
    Auch die Altmandatare die ihre Machspielchen treiben wollen, weil sie so wichtig sind, werden wohl mit der Zeit verschwinden.

    Achammer als Sprachrohr der Altmandatare und der Ebnerbrüder sollte am besten zurücktreten.

    Ob sich die Svp halten kann, wird dann auch wohl vom Wind der von Rom Richtung Norden bläst, abhängen!
    Auf jedenfall Rom freuts, wenn die Streber im Norden streiten.

  • artimar

    Herr Pallaver, selbst der Wipedia-User weiß noch: Die SVP ist DIE seit 1945 von der amerikanischen Militärregierung anerkannte Interessenvertretung der Südtiroler-innen. Insofern gehört die SVP allen.

  • bernhart

    Brotsamen kann man das nicht nennen als Spitzenverdiener unter den Politikern.

  • artimar

    Das Ergebnis vom 1. April ist wohl alles andere als der Zukunft zugewandtes Handeln.
    Unverständlich, dass das SVP-Gremium und selbst die Leitung, aber auch ein Ob- bzw. Landeshauptmann, sich hier nicht wirklich durchzusetzen vermag, wenn es einem Zeller und Widmann nicht gefällt. Ganz nach dem Motto: Ist der eigene Ruf erst einmal ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert. Schließlich haben sie ja lange genug von der Partei profitiert. Warum also nicht auch noch im Abgang möglichst Partei und Ob- bzw. Landeshauptmann beschädigen?
    Der angerichtete Scherbenhaufen ist enorm. Nun scheinbar Deeskalation. Partei und LH Kompatscher, beide beschädigt, haben verloren und bemühen sich nun um Schadensbegrenzung.
    Ja, ob Kompatscher gut beraten war (oder es gar musste), hier seinem machtstrategischen Einflüsterer in seiner Absetzbewegung zur Partei zu folgen, wird wohl immer zweifelhafter. Dass sich die Partei noch gegen ihre Demontage und „Zerstörung“ (vgl. Deeg auf stol) zu wehren vermag, wurde so wohl nicht erwartet.
    Schwierig, wenn nicht unmöglich, dass eine Zusammenarbeit ohne Grundvertrauen und Loyalität nun ausgerechnet funktionieren soll.
    Besser für die SVP, ein Jahr vor den nächsten Landtagswahlen, wäre wohl allemal eine Rolle vorwärts: Erneuerung und neues unbelastetes Personal.
    In der Politik gilt es schließlich im Interesse von Land und Leute zu handeln.
    LH Kompatscher geht es aber jetzt erst mal um die Zukunft seiner eigenen Person, indem er nun die Basis mitwählen lassen will (vgl. Tiroler Tageszeitung). Ziemlich durchschaubar. Da will sich wohl jemand aus der Eigenverantwortung, der versprochenen Erneuerung im Jahr 2012 und der damit sich selbst auferlegten Amtsbeschränkung von vor zehn Jahren, stehlen. Mal schauen, ob die Taktik so aufgeht.

  • morgenstern

    Die letzte Kolonie Italiens ist am Scheideweg, was nichts anderes heißt als dass die römischen Schergen ihr Ziel erreicht haben.

    • artimar

      @morgenstern:
      Richtig. Es braucht einen Aufstand der Anständigen. Tribus hat insofern recht. Aber eigentlich braucht es eine Revolution aller Südtiroler-innen. Denn die Südtiroler Volkspartei ist ja nicht nur irgendeine, ersetzbare Partei in einer abstrakten politischen Parteienlandschaft. Das Südtirol, historisch bedingt, ist diesbezüglich ein Sonderfall.
      Die SVP ist seit 1945 DIE von der amerikanischen Militärregierung (einzige) anerkannte Interessenvertretung der Südtiroler-innen. Und als solche gehört sie allen.
      Denn die damit verbundene Legitimation und Folgen für die politische Durch- und Umsetzung der eh wenigen realen Minderheiten- und Selbstverwaltungsrechte darf man ja nie vergessen.
      Mit der Demontage und Abschaffung der SVP würden sich die Südtiroler-innen ja nur selbst entmächtigen und schaden. Sie würden damit zudem auch noch all jenen Machteliten und der im Hintergrund agierenden feindlichen Kräfte gegenüber den Rechten der Südtiroler-innen zuspielen und zum Sieg verhelfen.

  • sepp

    Sieg man schun ban lachhammer no nie in Leben an spotzen fan zaun gijoggen und wirtschafts landesrat oder besser gsog die ebner der herr gehört schnellstens weg wen er nett geht nett itz noa ba den wahlen sem bring mon leicht weck

  • zeit

    die svp war immer eine partei für bauern,hotliere und am meisten für die eigenen taschen.
    denn was die bauern mit ihren urlaub auf den bauernhof betreiben,spottet jeder beschreibung.
    auch mancher politiker hat sich sowas gesichert.
    hoteliere das gleiche.
    die steuern kommen zum grossteil von den einfachen arbeitern.
    zum k

  • fliege

    Hoffentlich zerfällt sie…… Arbeitnehmer, auf was wartet ihr noch, trennt euch und gründet eine eigene Partei (oder tut euch mit einer anderen zusammen)!

    • steve

      Wer der Renzler, der braucht eine Legislatur für jeden Satz!
      Das Problem bei den Arbeitnehmern ist, kaum ist einer auf Draht, verdient er gutes Geld und schon hat er die ganzen Neider am Hals.
      So wars zumindest bei Perkmann!

  • leser

    Einer analyse, welche dem weinbergweg angesiedelt ist sollte grundsätzlich nicht viel an wert begemessen werden

  • leser

    Das due SVP zerfällt wie es hier beschrieben wird, ist an für sich nicht schade oder bedauernswert
    Bedauernswert wäre nur wenn due nachfolgemacht in die hände der ebners und co geht
    Das ist das eigentliche dilemma

  • prof

    Obwohl ich nicht mehr SVP Wähler bin,ist für mich LH Kompatscher der einzige welcher momentan das Format zu einen Landeshauptmann hat.
    Nachdem die Ebner Brüder alles versuchen werden,daß Kompatscher (sollte er wollen) bei den nächsten Wahlen nicht mehr LH wird,so sollte er nicht mehr kandidieren und dann wird die SVP unter 30% Wählerstimmen fallen und so müsste eine Koalition mit mindestens 3 anderen Parteien ( eine davon natürlich italienische) gefunden werden und FH Grüne SFH und K. müssten sich beweisen und nicht immer als Opposition wo man Alles anprangern kann.

  • aufmerksamerbeobachter

    Politiker kosten viel Geld und leisten dafür zu wenig.
    Politiker sind Machtgierig und Mediengeil.
    Politiker sollten zuerst mal anständig miteinander reden und dann lange nichts und dann vielleicht durch die Medien an die Öffentlichkeit gehen. Leider ist das Umgekehrte der Fall.
    Politik ist ein ganz schmutziges Geschäft, der Beweis liegt auf der Hand. Das war immer so und wird immer so bleiben, da wird sich in Zukunft auch nicht viel ändern. Wenn sich was änder sollte, da wird wohl die Sonne im Westen aufgehen, keiner wird´s glauben.

  • dn

    Die TT gehört ja auch den Ebners, so weit ich weiß. Dass hier viele da aufspringen, wundert mich. Mit Klarnamen würden diese Kommentare wohl fehlen. Hier scheinen auch viele Parteilinge aller Farben gerne zu schreiben, und ein paar bezahlte Ebner-Schreiberlinge.

  • tirolersepp

    Katastrophale Situation in der Ukraine !
    Hier geht’s zur Onlinespende:

    https://nachbarinnot.orf.at/nin/2022-hilfe-ukraine100.html

  • pingoballino1955

    Ist laut Foto,Achammer beim Beten?

  • kirchhoff

    Sind die Politiker ALLER Parteien mal an den Fleischnäpfen angelangt, werden sie zu Egozentrischen Absahnern!

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