Das Wunder auf der Rötspitze
Ein verletzter Tourengeher überlebte eine Nacht auf der Unteren Rötspitze im hinteren Ahrntal bei minus 16 Grad.
Eine Gruppe von Tourengehern wollte am Samstag auf die Untere Rötspitze aufsteigen und musste aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse umkehren.
Bei der Abfahrt zog sich ein Tourengeher aus dem Ahrntal eine Unterschenkelfraktur zu. Da an der Unfallstelle kein Mobilnetz vorhanden ist, musste ein Mitglied der Gruppe ins Tal abfahren, um die Einsatzkräfte zu alarmieren.
Kurz nach 16:00 Uhr wurde die Bergrettung Ahrntal zum Einsatz gerufen.
Da die Rettungshubschrauber aufgrund der schlechten Witterung nicht starten konnten, machten sich drei Mannschaften der Bergrettung zu Fuß über das Windtal auf den Weg zum Unfallort.
Die Einsatzzentale wurde bei der Freiwilligen Feuerwehr Prettau eingerichtet.
Auch eine Funkbrücke müsste auf der gegenüberliegenden Seite des Wind -und Röt-Tales eingerichtet werden, um mit den Bergrettern in Kontakt bleiben zu können.
Aufgrund der akuten Lawinengefahr, des Sturms und der schlechten Sicht musste der Einsatz unterhalb der Lenkjöchelhütte jedoch abgebrochen werden.
Dabei begegnete den Bergrettern auch der zweite unverletzte Tourengeher, der ins Tal abfuhr.
Somit war der verletzte Tourengeher allein am Berg.
Bei Einbruch der Dunkelheit kam die Meldung, dass der Rettungshubschrauber des Aiut Alpin starten könne.
Um 21.40 Uhr wurde der erste Rettungsversuch mit dem Heli gestartet, musste aber aufgrund der Verhältnisse abgebrochen werden.
Bis 01.00 Uhr in der Nacht wurden weitere vier Rettungsversuche unternommen, ohne Erfolg.
In den frühen Morgenstunden wurde der Einsatz wieder aufgenommen, um den Tourengeher noch retten zu können. Die Temperatur war über Nacht auf minus 16 Grad abgesunken.
Um 06:50 Uhr nutzte der Helikopter des Aiut Alpin ein Wetterfenster und konnte den Einheimischen auf ca. 2750 Metern orten und mittels Seilwinde retten.
Der stark unterkühlte Tourengeher wurde ins Krankenhaus von Bozen gebracht. Durch die Schneehöhle, die er sich geschaffen hatte, konnte er die eisige Nacht überleben – was für die beteiligten Einsatzkräfte an ein Wunder grenzt.
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Kommentare (8)
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besserwisser
des sein burschen! respekt!
paul1
Hoffe nur, dass diese Tourengeher die Rettung selber bezahlen müssen. Bei einer solchen Unverantwortungslosigkeit habe ich keine Erbarmen. Für solche Tourengeher haben viele Retter auch das Leben aufs Spiel gesetzt, ein gro0es Kompliment den Bergrettern. .
exodus
Das Leben vieler aufs Spiel zu setzen und nur an seinen Spaß zu denken, finde ich egoistisch, respektlos und verantwortungslos. Mein Kompliment an die Bergrettung und deren Helfer, ich kann nur hoffen, dass diesen „SPORTLERN“ eine gesalzene Rechnung präsentiert wird!!
aufmerksamerbeobachter
Es gibt mehrere Möglichkeiten das eigene und das Leben anderer auf´s Spiel zu setzen. Nochmals Glück gehabt, bei diesen Wetterbedingungen. Jedenfalls sind solche Einsätze aus eigener Tasche zu zahlen, dann hat man den größten Lerneffekt. Den Helfern der Berg- und Flugrettung ein anständiges 8gängiges Menü mit allem Drumm und Drann spendieren. Und dann noch eine saftige Spende an Notleidende und zuguterletzt sind da noch die Angehörigen (vielleicht Frau und Kinder) denn die müssen es aus- und durchhalten.
Also den Verstand und die Grenzen mal vorher einsetzen und das nächste mal mit Vorbildfunktion vorangehen.