„Zerstörte Hoffnung“
Die Gesamttiroler Heimatpfleger sehen sich angesichts der Vorgänge in der Ukraine veranlasst, eine klare Position zu beziehen.
Einleitend heißt es in der Aussendung der Gesamttiroler Heimatpfleger: „Auch wenn die meisten Vereine, die unter diesem Dach zusammengeschlossen sind, in ihren Statuten verankert haben, dass sie unpolitisch sind, müssen wir unsere Stimme erheben, wenn grundsätzliche ethische und humanitäre Prinzipien verletzt werden.“
Claudia Plaikner, Fabrizia Carner und Konrad A. Roider schreiben weiter:
„Zumindest in den letzten zwei Jahrzehnten hatten wir geglaubt, dass Krieg in unserem Europa nicht mehr vorkommen kann. Diese Hoffnung wurde jetzt abrupt zerstört.
Fassungslos stehen wir nun vor der Tatsache, dass ein totalitäres Regime in einem Staat, dessen Gebiet sich immerhin auf weite Teile Europas erstreckt, seit langer Zeit in gleichgeschalteten Medien nationalistisches und demokratiefeindliches Gedankengut verbreitet hat, darauf aufbauend Fehlinformationen in Umlauf bringt und schließlich letztere zum Vorwand für den Angriff auf die Souveränität eines Nachbarlandes macht.
Parteien und Organisationen mit ihren nationalistischen oder imperialen Ideologien haben den Weg zu diesem Kipppunkt vorbereitet. Insbesondere unter totalitären Regimen können sich solche Ansätze entwickeln und manifestieren. Umso befremdlicher finden wir es, wenn Gruppierungen in unseren europäischen Demokratien Freundschaftsverträge mit solchen Parteien haben oder hatten, oder wenn Personen sich als „Putin-Versteher“ deklarieren und damit die Aggression rechtfertigen.
Wir müssen wachsam bleiben und nationalistischen Entwicklungen, die überall in Europa mehr oder minder offen vorhanden sind, entschieden entgegentreten.
Die Vorkommnisse der letzten Tage lassen keine Hoffnung für eine rasche Beendigung des eskalierten offenen Konflikts. Es bedarf aber angestrengter Bemühung aller (Politiker und Zivilgesellschaft), dem Krieg nicht neue Nahrung zuzuführen, sondern auf diplomatischem Wege Möglichkeiten zu suchen, um diese Katastrophe so schnell als möglich zu beenden.
Unser Mitgefühl ist mit all jenen Menschen auf beiden Seiten des Konflikts, die unverschuldet unter den Folgen dieser beispiellosen Aggression zu leiden haben.“
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