Die Nachhaltigkeits-Tour
Der dritte Informationsabend zur Nachhaltigkeit mit Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Vettorato ist am Montagabend in Leifers über die Bühne gegangen.
In Leifers drehte sich am Montagabend im Rahmen der Nachhaltigkeits-Tour des Landes Südtirol alles um alternative Mobilitätsformen und erneuerbare Energien.
32 Fragen wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Giuliano Vettorato gerichtet; letztere präsentierten die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes und gingen auf die Beiträge aus dem Publikum ein. Der Bürgermeister von Leifers, Christian Bianchi, sowie sein Stellvertreter Giovanni Seppi begrüßten im Theater St. Jakob über 160 Interessierte zum Informationsabend, den die Journalistinnen Sabine Drescher und Silvia Fabbi moderierten. „Leifers setzt seit Jahren auf wichtige nachhaltige Projekte, die auch das Ergebnis einer wirksamen Zusammenarbeit mit den Hauptorten des Unterlandes sind“, betonten Bianchi und Seppi.
Umwelt, Mobilität und Lebensqualität als künftige Herausforderungen
In der spontanen Online-Umfrage unter den Anwesenden hat sich gezeigt, dass die Nachhaltigkeit mit 4,5 von 5 Punkten eine große Bedeutung als Schlüsselthema der Zukunft einnimmt. Themen wie Natur, Wirtschaft und Innovation wurden positiv bewertet, während bei den Themen Umwelt, Mobilität und Lebenshaltungskosten sich die Bürgerinnen und Bürger noch mehr politisches Engagement erwarten. Für die Zukunft, so die Umfrage, setzen die Befragten auf italienweite und grenzübergreifende Kooperationen. Roland Psenner, Präsident von Eurac Research, zeigte in seinem Vortrag die gesellschaftlichen Prioritäten für die Zukunft auf. „Leifers investiert sehr stark in die Digitalisierung“, betonte Psenner. „Der Klimawandel ist nicht die einzige Herausforderung auf unserem Planeten. Von den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen werden einige nicht verfolgbar sein, andere hingegen schon.“
LH Kompatscher: „Auf Kreislaufwirtschaft setzen“
Landeshauptmann Arno Kompatscher unterstrich, wie schwierig es angesichts der Corona-Krise und des Ukraine-Kriegs sei, in der aktuellen Situation über Nachhaltigkeit zu sprechen: „Wir möchten innerhalb 2050 klimaneutral werden. Vielleicht bringen uns die Preissteigerungen zum Nachdenken.“ Was die Artenvielfalt betrifft, betonte er: „In den vergangenen 40 Jahren sind 60 Prozent der wild lebenden Tierarten verschwunden. Ein Viertel der Südtiroler Landesfläche besteht aus Schutzgebieten und Naturparks. In Zukunft müssen wir aber bei der Landwirtschaft und dem Lebensmittelsektor ansetzen, um unsere natürlichen Ressourcen zu schonen.“ Eine große Herausforderung, so Kompatscher, sei zudem die Kreislaufwirtschaft, ein europäisches Modell der nachhaltigen Ressourcennutzung.
LH Vettorato: „In eine nachhaltige Zukunft investieren“
Energie- und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato ging darauf ein, wie wichtig es sei, in die Senkung der Energiekosten zu investieren. „Um den nachfolgenden Generationen die Zukunft zu sichern, müssen wir neue Modelle fördern. Photovoltaikenergie ist eine große Chance, ebenso wie die Energiegemeinschaften, wenn wir an die Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen denken. Aber auch der sparsame Umgang mit Wasser und weniger Lichtverschmutzung sind wichtig für eine nachhaltige Zukunft“, hob Vettorato hervor. „In Südtirol glauben wir stark an die Nachhaltigkeit und setzen auf die Beteiligung der Bevölkerung an diesem Prozess. Ein gutes Beispiel dafür ist die Überarbeitung des Klimaplans des Landes.“
Alternative Mobilität und erneuerbare Energie
Viele Fragen aus dem Publikum betrafen die Themen alternative Mobilitätsformen und erneuerbare Energien. Landesrat Vettorato sprach sich für Investitionen in Photovoltaik- und weniger in Windkraftanlagen aus, „die einen zu großen landschaftlichen Eingriff darstellen“. Große Beachtung fand auch das Thema nachhaltige Mobilität. Hansjörg Zelger, Präsident der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland, brachte das Beispiel Terlan, wo er das Bürgermeisteramt ausübt. „Seit langem gibt es hier einen großen gebührenfreien Parkplatz für Pkw, ein Anreiz für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel, die noch weiter ausgebaut werden müssen“, erklärte er. Landeshauptmann Kompatscher nannte das große Mobilitätszentrum in St. Jakob für Fußgänger, Radfahrer und Pendler, die alternative Verkehrsmittel nutzen. „Wir setzen auf die Bahn und den Ausbau der intermodalen Mobilität in Südtirol“, ergänzte Kompatscher.
Im Rahmen der dritten Etappe der Nachhaltigkeits-Tour des Landes in St. Jakob/Leifers findet am Dienstagnachmittag im Theatersaal mit Beginn um 15 Uhr der moderierte Workshop zur Nachhaltigkeit statt, in dem die aufgeworfenen Themen weiter vertieft werden können. Am Mittwoch (23. März) macht die Veranstaltungsreihe in Bruneck Station.
Ähnliche Artikel
Kommentare (3)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
bernhart
es ist schon unglaublich diese Herr . was erlauben sie sich, jahrelang die Bürger belügen und mit scheinheiligen Vorträgen die Bürger wieder ködern wollen, so geht das nicht.
SVP nur Lug und Betrug.
Alle eure Vorschlage sind nicht umsetzbar.
bernhart
Nachhaltig das neue Zauberwort, es soll alles ändern, nur so einfach ist es nicht. dass wir heute in dieser Situation sind ist auch verdienst der Landesregierung und Ihrer Beamten, jeder Viehbauer wurde von den Herrn des Landwirtschaftsamtes beraten, heute sieht man , dass vieles falsch war und ist, Bauern haben sich auf Beamte verlassen, denn den Bauern wurden mit Streichungen der Beiträge gedroht.so siehts aus auch heute noch und das dank der leiben SVP.
Die Politiker müssen endlich einsehen, daß der Landwirt ein Lebensmittelproduzent ist und dieser seinen Grund und Boden nicht vergiftet ,den der Grund ist sein Kapital. Der Bauer braucht keine Beratung von den Sesselhucker ( Halbsstudierte) , welche im normalen Leben nichts zustande gebracht haben.
dn
Leider bekommen solche Veranstaltungen kurz vor den Wahlen einen faden Geschmack. Trotzdem wäre es wichtig, diese Themen intelligent anzugehen. Ich würde mal eher die Wirtschaft befragen, weniger den Bürger, der oft nicht wirklich den Durchblick hat.