Unter 18 verboten
Eine Après-Ski-Bar am Kronplatz verweigert Minderjährigen den Zutritt, das sorgt für jede Menge Diskussion in Bruneck: Wo sollen die Jugendlichen denn hin?
Zapfenstreich in der Giggeralm: Seit Samstag dürfen Jugendliche unter 18 Jahren die beliebte Après-Ski-Bar am Kronplatz nicht mehr betreten. Wer feiern möchte, muss ab sofort volljährig sein.
Diese Maßnahme hat in Bruneck – vor allem in den sozialen Netzwerken – für aufgebrachte Diskussionen gesorgt. Der Tenor: Wo sollen die Jugendlichen denn hin, wenn ihnen nun auch noch der Zutritt zu den Bars verwehrt wird? In der Pandemie hätten sie oft genug zu den Verlierern gehört, man solle nun ein gemeinsames Feiern eher fördern als verbieten.
Man sei von offizieller Seite öfters gerügt worden, so die Betreiber, deshalb das Verbot für Jugendliche. Es darf angenommen werden, dass es immer wieder Probleme etwa mit Alkohol gegeben hat – obwohl es ein strenges Ausschrankverbot für Minderjährige gibt. Trotzdem scheint allen klar, dass die Teenager einen Raum benötigen, wo sie sich auch ohne Aufsicht der Eltern treffen können. In die Diskussion eingeschaltet hat sich auch Ufo-Leiter Gunther Niedermair.
Er sagt: „Partys, Konzerte, Festivals waren nun zwei Jahre nicht oder nur sehr beschränkt möglich. Für junge Menschen natürlich eine Zumutung, zwei Jahre sind für sie eine Ewigkeit. Auch die beliebten Maturabälle fielen aus. Die wenigen Clubs waren extrem eingeschränkt.“ Ein Jugendzentrum versuche mit einem spannenden Programm zu punkten – Alkohol sei dort für junge Leute tabu, man muss sich an die Regeln halten. Gunther Niedermair hofft, dass man im Ufo spätestens mit April wieder mit dem Programm starten könne. Damit spreche man zumindest einen Teil der Jugendlichen an.
Trotzdem dreht sich in Bruneck das Gespräch immer wieder darum, wer für die Altersbeschränkung in der Giggeralm verantwortlich zeichne. „Es kursieren Gerüchte“, erklärt Bürgermeister Roland Griessmair selbst auf Facebook, wonach er den Unter-18-Jährigen den Eintritt in die Giggeralm in Reichschach untersagt habe. Griessmair:
„Diese Entscheidung hat einzig und allein der Betreiber getroffen. Der Bürgermeister hat weder die Kompetenz und schon gar nicht die Absicht, irgendwelche Altersbeschränkungen für Unterhaltungslokale einzuführen.“ Und weiter: „Ich habe mit dem Betreiber der Giggeralm gesprochen und dieser hat mir als Beweggrund diverse Probleme, welche mit zu jungem Publikum verbunden sind, genannt. Schade, denn auch junge Menschen brauchen einen Ort, an dem sie sich treffen können.“ (sul)
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Kommentare (8)
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nochasupergscheiter
Jugendliche ab 16 dürfen andernorts wählen und Autofahren…
Wir sind halt eine Verbotsgesellschaft. Kein Bereich wo neue Verbote nicht willkommen wären…
Ab 16 würde ich es schon in Ordnung finden wenn man hinein dürfte, schuld sind sicher wieder unsere Beamten und ordnungskrafte, da bin ich mir sicher…
Kann sich der bgm 10 mal herausreden…
Besser als herausreden und reden und reden wäre wohl Hilfe anzubieten bzw den Betreiber zu überreden, statt zu reden
Naja einfacher wäre und ist es sicher den un… ten und na… S die Schuld zu geben…
Die Jugendlichen finden meist einen Weg ob der besser ist… Ist fraglich…
hallihallo
die lokale und diskos haben es nicht leicht.
immer mehr auflagen, immer mehr verbote.
alkoholverbote für unter 18-jährige. aber die besorgen sich den alkohol irgendwo anders und trinken bevor sie in die lokale gehen. der betreiber bekommt anschließend die probleme und die schuld , wenn die minderjährigen besoffen sind. von den eltern und von der polizei.
also verstehe ich den betreiber und sage , daß wir es in der jungendzeit schöner hatten.
südtirolweit gibt es ja kaum noch lokale. die frühe schließungszeit und das ausschankverbot nach 02.30 tun das ihre dazu.
andreas1234567
Hallo aus D,
hätte noch eine Südtiroler Gastronomenmeinung (schon vor Jahrzehnten gehört aber wohl immer noch ein Volltreffer)..
„An der Jugend verdienst du nichts.
Die halten sich stundenlang an einem Sportwasser fest, ratschen laut, vertreiben die anderen Gäste.
Aber wo sollen sie denn hin?“
Kompromiss war dann eine Ecke im hintersten Winkel wo sie dann sein durften.
Vielleicht findet sich ja eine Lösung in diesem Sinne und wenn jeder Südtiroler Gastronom nicht aufgrund von unfassbarer Vorschriften-und Kontrollwut stets mit einem Bein in der Strafe stehen würde gäbe es diesen Kompromiss längst..
Gruss nach Südtirol