„Ein Herzenswunsch“
Im Bistum Essen können künftig auch Frauen die Taufe spenden. Die Katholische Frauenbewegung spricht von einem richtungsweisendern Schritt einer zeitgemäßen Kirche.
Im Bistum Essen können künftig Laien – und darunter vor allem Frauen – die Taufe spenden.
Bischof Franz-Josef Overbeck beauftragte diese Woche im Rahmen eines Gottesdienstes 17 außerordentliche Taufspenderinnen und Taufspender für diese sonst in der Regel Priestern und Diakonen vorbehaltene Sakramentenspendung.
Auch im Schweizer Bistum Basel und in der österreichischen Diözese Linz dürfen Laien, die als Gemeindeleiter*innen oder Pfarrassistent*innen beauftragt sind, die Taufe spenden.
Seit fast 20 Jahren gibt es in vielen Pfarreien in Südtirol zur Vorbereitung auf das Sakrament der Taufe die sogenannten Taufnachmittage, die vor Ort von der Katholischen Frauenbewegung angeboten werden. Für diese Begleitung haben sich in den vergangenen Jahren Frauen und auch einige Männer ausbilden lassen.
„Als Katholische Frauenbewegung sehen wir auch in unserer Diözese die Notwendigkeit, konkrete Schritte in diese Richtung zu setzen, Frauen und Männer nicht nur mit der Vorbereitung, sondern auch mit dem Spenden des Taufsakramentes zu beauftragen. Und dies nicht nur wegen der rückläufigen Zahl an Priestern und der damit verbundenen schwierigen pastoralen Situation.“, so Irene Vieider, die Vorsitzende der kfb.
„Viele Familien haben in der Vorbereitung ein großes Bedürfnis nach einer vertieften Begleitung und diesem ist es geschuldet, ein entsprechendes Angebot zu bieten.“
Die Geburt eines Kindes sei für jede Familie ein einschneidendes Ereignis und die meisten jungen Eltern lassen hierzulande ihr Kind taufen. Dafür brauche es weitere Seelsorgende in der Vorbereitung und Gottesdienstgestaltung. Für einige Frauen, die sich in der Taufvorbereitung engagieren, sei dies „schon seit langem ein Herzenswunsch“, so Ingrid Raffeiner, Stellvertreterin der kfb in einer ersten Reaktion auf den richtungsweisenden Schritt des Bistums Essen.
Die kfb kann sich gut vorstellen, dass in Zukunft Frauen und Männer in den Pfarrgemeinden das Sakrament der Taufe spenden.
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