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Unser Geld entwertet

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Die Inflation in Südtirol hat im Februar mit 6,8 Prozent erneut einen Höchstwert erreicht. Neben Energie werden auch Lebensmittel zunehmend teurer. Der Überblick.

von Heinrich Schwarz

Das Geld der Bürger wird aufgrund der hohen Inflation zunehmend entwertet. Mit dem Einkommen und den Ersparnissen kann man sich immer weniger leisten.

Vor wenigen Tagen vermeldeten die Statistikämter einen erneuten Höchstwert bei der Inflation: Im Februar stieg das Preisniveau in Südtirol um 6,8 Prozent gegenüber dem Februar des Vorjahres.

Im Jänner lag die Inflation bei 6,2 Prozent. Im Dezember und November waren es noch vier Prozent. Gewohnt war man in den letzten Jahren eine zwar spürbare, aber doch eher geringe Inflation zwischen 0,5 und 2,5 Prozent.

Obendrauf setzt sich der seit jeher bekannte Trend fort, dass das ohnehin schon hohe Preisniveau in Südtirol stärker steigt als in Restitalien. Im Februar betrug die Inflation in Italien 5,7 Prozent.

Die Preise werden ganz besonders von den massiv gestiegenen Kosten für Strom, Gas und Treibstoff getrieben. Die Betriebe wälzen die hohen Energiekosten zunehmend auf die Verbraucherpreise um, was letzten Endes die Konsumenten spüren. Aber auch Getreideprodukte werden aufgrund des Krieges zwischen Russland und der Ukraine massiv teurer, was sich aber erst jetzt im März so richtig zeigt.

Sieht man sich die Preisentwicklungen der einzelnen Produkte und Dienstleistungen an, so zeigt sich, dass die Preise ausgerechnet dort stark steigen, wo sich die Menschen kaum oder gar nicht gegen die Inflation schützen können, weil es sich um notwendige Dinge im täglichen Leben handelt: Strom, Gas, Wasser, Lebensmittel, Treibstoff.

Gas und Strom waren im Februar doppelt so teuer wie vor einem Jahr. Die Wassertarife um 30 Prozent. Diesel und Benzin um 20 Prozent, ebenso frisches Gemüse und Speiseöle. Um die zehn Prozent sind es auch bei Frischobst, frischem Fisch, Mineralwasser und Mehl bzw. Getreide.

Eine hohe Inflation ist unter anderem auch im Tourismus sowie bei Heizgeräten, Klimaanlagen und Postdienstleistungen zu beobachten (siehe auch Grafik oben).

Die Liste der Produkte und Dienstleistungen mit spürbaren Preissenkungen ist hingegen relativ kurz. Darin findet man etwa Inlandsflüge, Zugfahrten, Mobiltelefone, Haushaltsgeräte, Schuhe und bestimmte Versicherungen (siehe Grafik unten).

Es ist wohl davon auszugehen, dass die Inflation in diesen Monaten weiter steigen wird. Denn die Folgen des Ukraine-Krieges zeigen sich in den Februar-Zahlen noch nicht. So ist es erst in den letzten Wochen zu einer Preisexplosion bei Benzin, Diesel und Getreideprodukten gekommen.

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