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Fehlendes Personal?

Foto: Caritas

Südtirol bereitet sich weiter auf die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen vor. Dabei mangelt es vor allem am Personal. Was das Land nun tun will, um das Problem zu lösen.

von Markus Rufin

Seit mittlerweile zwei Wochen tobt in der Ukraine der Krieg. Zahlreiche Personen sind bereits geflüchtet. Auch Südtirol hat sich bereit erklärt, diese Flüchtlinge aufzunehmen. Rund 200 Personen aus der Ukraine wurden bereits über private Initiativen nach Südtirol geholt, offiziell als Flüchtlinge gemeldete sind mit Stand Montag rund 100 Personen.

Die Suche nach Strukturen für diese Personen läuft derzeit auf Hochtouren, wie Soziallandesrätin Waltraud Deeg bei der Pressekonferenz am Dienstag betonte. In den vergangenen Tagen hätten sich zahlreiche Privatpersonen, Körperschaften und Unternehmen gemeldet, um ihre Strukturen zur Verfügung zu stellen. Auch gebe es bereits einige Strukturen, die sofort geöffnet werden können. Dazu zählt unter anderem das Haus Henry in Lana, das bereits gestern öffnete. Aber auch das ehemalige Seniorenwohnheim St. Anna in Lana, das Bildungshaus in Sarns oder die Guttenberg-Klinik in Brixen könnten recht schnell aktiviert werden. „Wir werden diese Strukturen je nach Verfügbarkeit und Nachfrage nach und nach aktivieren“, sagt Deeg.

Da dies aber dennoch einige Zeit in Anspruch nimmt, muss das Land bei einigen Flüchtlingen vorübergehend auf Jugendherbergen als Unterbringungsort zurückgreifen.

Mittel- und langfristig gesehen dürfte die Strukturensuche allerdings kein großes Problem werden. Deutlich schwieriger gestaltet sich das Personalproblem.  Denn laut Deeg müsse sich das Land nach wie vor an die Vereinbarung zwischen Land und Regierungskommissariat aus dem Jahr 2015 halten, um die Finanzierung für die Einrichtung und Führung der Strukturen zu erhalten.

„In den vergangenen Jahren haben wir zwischen 9 und 13 Millionen Euro dafür erhalten. Auf dieses Geld können wir leider nicht verzichten“, erklärt Deeg.

Es handle sich dabei um eine umfangreiche Vereinbarung, die aber auf völlig andere Realitäten aufgebaut sei. So brauche es laut Vereinbarung in den CAS-Strukturen deutlich mehr Personal als nötig, meint die Landesrätin: „Es handelt sich hauptsächlich um Frauen und Kinder, die nun zu uns kommen. Sie haben völlig andere Bedürfnisse, sind deutlich autonomer und in der Lage, sich selbst zu versorgen.“ Mit dem aktuellen Personalschlüssel laufe man Gefahr, viele der Strukturen überhaupt nicht aktivieren zu können.

Die Landesregierung möchte die Vereinbarung mit dem Regierungskommissariat daher abändern. Ende Februar wurde dazu bereits ein Beschluss gemacht. Laut Beschluss möchte das Land künftig „im Rahmen der eigenen organisatorischen Autonomie“ die Vereinbarung umzusetzen. Einzige Verpflichtung sei es, die Qualitätsstandards für die Führung zu gewährleisten.

Dadurch sei es dann unter anderem möglich mit einem flexiblen Personalschlüssel in den Strukturen zu arbeiten oder auch Freiwillige einzusetzen, unterstreicht Deeg.

Die Verhandlungen mit dem Regierungskommissariat seien derzeit noch am Laufen. Die Soziallandesrätin hofft aber, dass bereits bald eine Lösung gefunden werden kann. Sollte sich keine Lösung anbahnen, werde das Land versuchen, eigenhändig dieses Problem zu lösen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • andreas

    Die Deeg ist scheinbar chronisch überfordert.
    Wo ist Pinzger, welcher Hilfe und teilweise Kostenübernahme angeboten hat?

  • tirolersepp

    Soforthilfe für die Ukraine

    Hier geht’s zur Onlinespende:

    https://nachbarinnot.orf.at/nin/2022-hilfe-ukraine100.html

  • treter

    Würde vorschlagen die vielen wegen Covid in Altenheimen, Krankenhäusern usw. suspendierten Angestellten für die Betreuung der Ukraine-Flüchtlinge einzusetzen!

  • andreas1234567

    Hallo aus D,

    kannte mal einen, dem haben „Experten“ erzählt Teller und Tassen mit Mustern wären gesundheitsschädlich und die Farbe würde auf das andere Geschirr abfärben und auch seine Spülmaschine wäre bedroht, eventuell würde die Maschine das Brennen anfangen und auf das ganze Haus übergreifen.
    Also hat er alles aus diesem Bereich hinausgeworfen und weil das viele geglaubt haben war es schwer mit dem Nachkaufen, weisses Porzellan war überall aus.

    Es nahte die dunkle Jahreszeit und als er sich Gäste einladen wollte (eigentlich war er bekannt für seine grossherzige Grosszügigkeit) fiel ihm wieder ein er hatte bei weitem nicht alle Teller und Tassen im Schrank.
    Sich wieder das alte bemalte Porzellan aus dem Schuppen klauben wohin er es verräumt hatte verbot ihm sein Stolz denn dann würde er als Narr dastehen..

    Weiss auch nicht warum mir diese Geschichte gerade einfällt..

    Auf Wiedersehen in Südtirol

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