Die bessere Geschichte
Der Südtiroler Landtag hat einen Beschlussantrag der Grünen genehmigt, der darauf abzielt, die Geschichte, die Frauen geschrieben haben, zu erzählen.
Nach einer „respektvollen und nachdenklichen Diskussion“ (so Brigitte Foppa) hat der Landtag in dieser Wochen einen Beschlussantrag der Grünen Fraktion „Zum 8. März: Frauen, die Geschichte machen“ angenommen.
Die Geschichte, die wir in der Schule lernen, sei eine Geschichte der Kriege. In dieser Art von Erzählungen blieben die Frauen zu oft im Hintergrund und würden vergessen. „Es ist an der Zeit, diese Art der Geschichtsschreibung zu ändern und Raum für die Namen und Gesichter der Protagonistinnen unserer Geschichte zu schaffen. Vielleicht auch ein Beitrag dazu, dass die Zukunft eine bessere Geschichte schreiben wird“, erklärte die Erstunterzeichnerin Brigitte Foppa zu Beginn der Debatte.
Die Debatte im Landtagssaal war nach Ansicht der grünen „konstruktiv und vielversprechend, im Vergleich zu einem ganz anderen Ton noch vor einigen Jahren“. Alle politischen Parteien, von der Rechten bis zur Linken, hätten die Bedeutung des Themas erkannt und ihren Beitrag geleistet.
„Es ist ein Thema, das uns dazu bringt, über den Respekt zwischen Männern und Frauen zu sprechen, auch in der politischen Debatte“, fügt Hanspeter Staffler hinzu. „Wenn wir regelmäßig darüber nachdenken, welcher weiblichen Figur wir eine Straße oder ein Denkmal widmen wollen, führt uns zu einer Reflexion über die Tugenden und Werte, die wir ehren wollen“, schloss Riccardo Dello Sbarba.
Im beschließenden Teil wurden die folgenden Punkte fast einstimmig angenommen:
- eine umfangreiche Forschungsarbeit einzuleiten, um zu erheben, welche Statuen und Denkmäler im öffentlichen Raum in Südtirol Frauen gewidmet sind.
- dem Rat der Gemeinden nahezulegen, Straßen und Plätze häufiger nach Frauen zu benennen und auch den öffentlichen Raum mit Kunstwerken zu gestalten, die Frauen gewidmet sind.
- im Laufe der Umbauarbeiten am Landtagsgebäude einen Ort einzurichten, an dem Südtiroler Politiker:innen, die zur Geschichte des Landes beigetragen haben, gewürdigt werden.
Leider, so Foppa, wollte sich die Landesregierung nicht dazu verpflichten, regelmäßig eine Statue oder eine Kunstwerks in Auftrag zu geben, das einer weibliche historische Persönlichkeit gewidmet ist. “Aber wir konnten das Thema lancieren. Lasst uns auf die Zukunft hoffen“, so die Grünen-Abgeordnete.
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Kommentare (1)
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artimar
Wir wissen all um das Problem der geschichtlich belasteten, der nicht volksgruppen- und gendergerechten Straßennamen. Wieso aber diese „umfangreiche Forschungsarbeit“ der reinen Erhebung hier nicht gleich auch auf die anderen Zeugnisse ausweiten und nicht gleich kulturwissenschaftlich was Umgängliches abliefern anstatt ideologische Engführung auf Kosten der Allgemeinheit zu finanzieren? Foppa sei Dank! Auch für transgender-weiblichen Statuenkult … im öffentlichen Raum. Aber dann bitte zumindest auch die Freiheit der Kunst achten.