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„Buffone Salvini“

Wie ein polnischer Bürgermeister Lega-Chef Matteo Salvini öffentlich als Putin-Freund geschmäht hat.

Von Matthias Kofler

„Ich würde zwei Mattarellas für einen halben Putin hergeben.“ Diese Aussage von Matteo Salvini ist nur einige Jahre alt. Nun holt den Lega-Chef seine eigene Vergangenheit ein. Bei einem Besuch an der polnisch-ukrainischen Grenze wurde Salvini wegen seiner in der Vergangenheit offen geäußerten Bewunderung für Russlands Präsidenten Wladimir Putin verbal angegangen.

„Kein Respekt für Sie“, rief der Bürgermeister der polnischen Stadt Przemysl, Wojciech Bakun, dem ehemaligen Innenminister während einer Pressekonferenz zu.

Salvini hatte in den vergangenen Jahren immer wieder seine Unterstützung und Bewunderung für den Kreml-Chef geäußert. Mehrmals veröffentlichte er Fotos von sich, auf denen er ein T-Shirt mit Putins Konterfei trug. Bukan hielt bei der Pressekonferenz in Przemysl ein solches T-Shirt hoch.

Salvini versuchte, Bukan in seiner Ansprache zu unterbrechen und verwies darauf, dass er zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge an die Grenze gekommen sei. Aus der Menschenmenge rief jemand, „Sie haben jetzt die Chance, Putin zu verurteilen“. Ein anderer rief auf Italienisch „Buffone, pagliaccio“ und „Geh nach Hause!“

SVP-Senatorin Julia Unterberger kommentiert den Vorfall: „Salvini ist der übliche Populist. Da jetzt die öffentliche Meinung von großem Mitleid für die ukrainische Bevölkerung erfüllt ist, fährt er an die polnische Grenze, um den Anschein zu wecken, er würde tatkräftig bei der Flüchtlingsarbeit mithelfen. Nur hat ihm diesmal der polnische Bürgermeister einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht und ihn mit seinem Geschwätz von gestern konfrontiert. Die Figur, die Salvini abgegeben hat, ist einfach nur peinlich. Kein Wunder, dass seine Zustimmungswerte ständig sinken.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (57)

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  • heinz

    Salvini soll sein Putin-T-Shirt anziehen, wenn er in die Ukraine fährt.
    Pagliaccio!!!

  • criticus

    Bravo Herr Bürgermeister, so gehört es sich mit allen PolitikerInnen die zweigleisig fahren. Die Lega ist da sicherlich das beste Beispiel. Wenn dieser polnische Bürgermeister wüsste, wie der Salvini in unseren Bierzelten gefeiert wird? Übrigens Herr Landeshauptmann, wie war das mit dem Strombonus für die Südtiroler, gibt es da auch ein T-Shirt??

  • andreas

    Der Bürgermeister ist zusätzlich noch von der extremen Rechten und die sind in Polen noch radikaler als im restlichen Europa. Nicht mal mehr seine Brüder im Geiste wollen etwas mit ihm zu tun haben.
    Wobei Salvini nach diesem Vorfall behauptet hat, dass er von der Linken kritisiert wurde.
    Man muss aber zugeben, dass Salvini ein politischer Fuchs ist, da er genau weiß, wie dämliche seine Anhänger sind und dass sie von Politik keine Ahnung haben.

  • enfo

    Also wird jetzt jeder, der mal etwas positives über Russland oder Putin gesagt hat, an die Wand gestellt und das von einem Volk, das weiter Rechts ist als mein rechter Arm?
    Die Polen sind viel zu hitzig in dieser Phase und eine große Gefahr für die restliche NATO.
    Wer nicht fähig ist ein wenig langfristig in diesem Konflikt zu denken, sollte sich lieber raushalten, um die Sache nicht noch schlimmer zu machen

    • heracleummantegazziani

      Nicht jeder wird an die Wand gestellt, genausowenig wie das gesamte polnische Volk weiter rechts ist als Ihr rechter Arm. Es geht um Salvini und seine Art im Zusammenhang mit Putin. Denken wir daran, dass er Putin als einen der größten Staatsmänner Europas bezeichnet hat, als Freund im Kampf gegen die EU. Und vor allem denken wir an die Geldgeschäfte der Lega mit Russland (Savoini vergessen?). Selbst jetzt kommen von Salvini nur halbherzige Äußerungen zum und Verurteilungen des Ukraine-Konflikts. Kurzum holt ihn sein unmögliches Auftreten immer wieder ein. Hier besonders.

      • ostern

        @heracleummantegazzini
        Ich will Salvini ganz sicher NICHT verteidigen , aber das Gesicht von Putin
        sieht heute anders aus als vor einigen Jahren. Wär hätte das gedacht, dass
        es soweit kommen würde. Ich wiederhole mich, ich verteidge Salvini ganz und gar nicht.

        • heracleummantegazziani

          Da täuschen Sie sich, Putin hat schon 2014 mit der Expansion Russlands begonnen. Dass das dem Tölpel Salvini auch damals nicht bekannt war, ist keine Entschuldigung sondern höchstens ein erschwerender Umstand.
          Zudem kann sich Salvini noch immer nicht dazu durchringen, das Vorgehen Putins offen zu kritisieren, weil er damit sich selbst ins Knie schießen würde. So weit reicht es sogar bei diesem Nachtschattengewächs.

    • besserwisser

      ja eben. jeder sollte mit gutem beispiel bei sich selber anfangen wenn er keine ahnung hat.

  • pingoballino1955

    Salvini Lega und SVP an der Südtiroler Regierungsmehrheit,schon vergessen? Super eingefädelt von der SVP.Lieber Faschisten mitregieren lassn,als mit deutschsprachigen und moderaten italienischen Opositiinen zusammenzuarbeiten.Machtgeile SVP wird sich bei den nächsten Landtagswahlen hoffentlich eine SCHLAPPEeinfahren.

  • tirolersepp

    Soforthilfe für die Ukraine

    Hier geht’s zur Onlinespende:

    https://nachbarinnot.orf.at/nin/2022-hilfe-ukraine100.html

  • bettina75

    Auch in Mühlbach wird man bald erkennen, mit wem man sich ins Koalitionsehebett gelegt hat, liebe SVP.

  • heinz

    In den Umfragen ist dieser Clown nun erst recht im Sinkflug.
    Immer mehr Menschen erkennen, was für eine traurige Gestalt Salvini ist.
    Niemand braucht solche „Politiker“!

  • andreas

    Lustig wie die rechten Dödel den Tölpel verteidigen und eine Deutsche Grüne als Erklärung verwenden. Bei solchen Anhängern kann er sich alles erlauben, gegen Anstand scheinen die recht resistent zu sein.

  • noando

    diffamierung ist die letzte zuflucht des versagers.

    salvini hat sich in der vergangenheit zu putin oft genug geäußert, dass man ihn als putin-befürworter bezeichnen kann. er ist einem kriegstreiber nachgelaufen, nur weil dieser eine contra-eu-politik betreibt. unter’m strich ein fehler.

    und damit hat sich’s zu diesem thema. salvini bleibt entweder putintreu, oder gibt zu falsch gelegen zu sein – einen fehler gemacht zu haben. alles andere ist bei dieser diskussion der sack kartoffel der in pustertal umgefallen ist.

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