Fastentuch von St. Jakob in Sachsen
Seit Beginn der Fastenzeit kann das Fastentuch von St. Jakob in Sachsen bestaunt werden. Weil das rund 400 Jahre alte Original, das im Museum Gherdëina in Urtijëi/St. Ulrich ausgestellt ist, nicht auf Reisen gehen kann, handelt es sich um eine 1:1-Reproduktion, die die Jubiläumsausstellung des Großen Zittauer Fastentuchs begleitet.
Vor genau 550 Jahren wurde mit dem Großen Zittauer Fastentuch erstmals der Altarraum der Kirche St. Johannis verhüllt, heute gilt das Tuch als einer der größten Kunstschätze der Stadt im Südosten Sachsens. Das Jubiläum hat man in Zittau zum Anlass genommen, in den Kirchen der Stadt und der näheren Umgebung weitere Fastentücher auszustellen, darunter auch eine Reproduktion des barocken Fastentuches aus der Kirche des Grödner Weilers St. Jakob, dessen Original im Museum Gherdëina ausgestellt ist. Das Grödner Tuch wird bis Ostern in der Kirche von Dittelsdorf bei Zittau hängen. Fastentücher gehen auf das Mittelalter zurück. Sie wurden genutzt, um in der Fastenzeit den Altarraum der Kirchen zu verhüllen und galten später als „Bilderbibel“, indem sie Gläubigen, die nicht lesen konnten, die Erzählungen aus dem Alten und Neuen Testament bildlich näherbrachten. Das vor rund 400 Jahren von einem unbekannten Künstler geschaffene Fastentuch von St. Jakob ist vier mal fünf Meter groß und erzählt in 24 Bildern die Leidensgeschichte Jesu. In die bemerkenswerte Geschichte des Passionstuches aus der St.-Jakobskirche können Interessierte in der gesamten Fastenzeit im Museum Gherdëina eintauchen. Jeweils freitags steht dort um 16.00 Uhr eine Sonderführung auf dem Programm, bei der auch die 130 Jahre älteren Rötelzeichnungen der kleinen Schlafkammer vom Hof Bierjun erklärt werden. Die Führung selbst ist kostenlos, zu entrichten ist lediglich der Eintrittspreis für das Museum.
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