„Hosch a Meinung?“
Südtirols Katholische Jugend und die Katholische Jungschar Südtirols wollen Südtirols Bevölkerung in der Fastenzeit mit provokativen Plakaten zu kirchenpolitischen Themen zum Nachdenken anregen.
Themen wie: „Die Rolle der Frau in der Kirche“, „Heirat für alle?“, „Kirche, Macht und Geld“ und viele andere werden auf Plakaten aufgegriffen und sollen zum Nachdenken anregen. Die Aktion beginnt mit dem ersten Plakat am 7. März und läuft über fünf Wochen. „Ziel ist es in der Gesellschaft über den Glauben und über die Institution Kirche zu diskutieren. Egal ob an der Bushaltestelle, auf Online-Diskussionsforen oder unter Freunden,“ erklärt Sara Burger, 2. Landesleiterin von Südtirols Katholischer Jugend und Mitglied der Projektgruppe.
Die Projektgruppe, bestehend aus jungen Ehrenamtlichen der zwei Vereine, arbeitete die Bildideen und Slogans gemeinsam aus. Entstanden sind 25 Plakate zu fünf verschiedenen Themen. Jedes Thema läuft über den Zeitraum von einer Woche. Ein Plakat pro Woche wird an verschiedenen Bushaltestellen im ganzen Land zu sehen sein, alle weiteren werden online auf den Social Media Kanälen der beiden Vereine und auf der Webseite www.hoschameinung.it veröffentlicht. Die Webseite wurde am Aschermittwoch freigeschaltet. „Die Plakate werden auch an die Pfarreien und an unsere Ortsgruppen geschickt, mit dem Aufruf, diese in den jeweiligen Schaukästen zu präsentieren. Damit möchten wir die Diskussion bis in die Dörfer hinausbringen“, erklärt Elsa Platzgummer, 3. Vorsitzende der Katholischen Jungschar Südtirols.
Parallel besteht die Möglichkeit online über die Themen zu diskutieren. Dafür wurde die Webseite www.hoschameinung.it eingerichtet. „Tag für Tag und Woche für Woche werden neue Inhalte frei geschalten und laden zur Meinungsbildung und Diskussion über verschiedenste Inhalte rund um Kirche und Glaube ein“, erzählt Platzgummer. Dort bekommen Interessierte Informationen zu den verschiedenen Themen. Sie können zu Fragen abstimmen und sie haben die Möglichkeit ihre Meinung abzugeben. Zusätzlich wird es an fünf Freitagen, jeweils um 19.00 Uhr, Online-Diskussionsabende zu folgenden Themen geben:
- 03.2022 Frau in der Kirche – Ist die Zeit reif dafür? (Maria Theresia Ploner, Prof für Neues Testament)
- 03.2022 Homosexualität – Ist das keine Liebe? (Gregor Jansen, Moraltheologe und Pfarrer aus Wien)
- 03.2022 Zukunft Kirche – dem Untergang geweiht? (Paul Renner, Prof für Fundamentaltheologie)
- 04.2022 Kirche, Geld und Macht – wo bleibt da der Glaube? (Reinhard Demetz, Seelsorgeamtsleiter)
- 04.2022 Was ist ein guter Christ? – Kein Sex vor der Ehe? (Hannes Rechenmacher, Theologe und Sozialpädagoge)
Nach einem kurzen Input durch den Referenten/der Referentin haben alle Teilnehmer:innen die Möglichkeit ihre Meinung oder ihre Fragen einzubringen. Die Anmeldung zu den Diskussionsabenden erfolgt über die Webseite www.hoschameinung.it oder per E-Mail an [email protected].
Am 11. Mai wird es eine Abschlussveranstaltung geben. Dabei werden noch einmal alle Plakate gezeigt und die Ergebnisse der Diskussionen werden vorgestellt. „Uns ist durchaus bewusst, dass angesichts des schrecklichen Krieges in der Ukraine gewisse Themen nicht mehr im Vordergrund stehen und wir haben auch schon darüber nachgedacht, die Aktion zu verschieben“, betont Sara Burger und meint weiter: „Das wäre organisatorisch nicht ganz einfach gewesen und die Vorbereitungen für dieses Projekt laufen seit zwei Jahren. Wir möchten aber betonen, dass unsere Solidarität allen Menschen in der Ukraine gilt.“
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