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Die Bozner Maske

 

Michele Modesto Casarin, Regisseur der Theatergruppe Pantakin: Wie sieht die Bozner Maske aus?

Die Faschingsfeierlichkeiten sind bei den Bozner Bürgerinnen und Bürgern beliebt, und zwar nicht nur bei den Kindern. Das Projekt „Die Bozner Maske“ setzt sich das ehrgeizige Ziel, einen partizipativen Prozess in Gang zu bringen, um bis zum Fasching 2023 unter Beteiligung der Bevölkerung eine Maske der Stadt Bozen zu entwerfen.

Gibt es so etwas wie eine „Maske der Gesellschaft“, als Summe der persönlichen Masken und Synthese der Ausdrücke, Bedeutungen und sozialen Dynamiken, die die Gruppen und Gemeinschaften, in denen wir leben, bestimmen? Wie sieht die Bozner Maske aus?
So lautet die Ausgangsfrage des Projekts „Die Bozner Maske“, einer Initiative von Cooperativa 19, in Zusammenarbeit mit Teatro Cristallo und Cristallo Young, die vom Assessorat für Soziales, Freizeit und Sport der Gemeinde Bozen und dem Amt für Jugendarbeit der Autonomen Provinz Bozen unterstützt wird. Das Projekt setzt sich das ehrgeizige und innovative Ziel, einen partizipativen Prozess in Gang zu bringen, der darauf abzielt, bis zum Fasching 2023 unter Beteiligung der Bevölkerung eine Maske der Stadt Bozen zu entwerfen und diese herzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen durch ein Programm von Initiativen und Momenten der kollektiven Reflexion über die Bedeutung und den Ursprung der Maske miteinbezogen. Dieses durchdachte, gemeinsame Veranstaltungsprogramm ermöglicht es, im Laufe des Jahres 2022 (zwischen Fasching 2022 und Fasching 2023) Raum für eine kollektive Reflexion über die philosophischen, anthropologischen und sozialen Bedeutungen der Maske, dem Herzstück der Faschingstradition, zu schaffen. Ausgangspunkt des Projekts ist die ethno-anthropologische Forschung von Brunamaria Dal Lago Veneri, die die wichtigsten Faschingstraditionen und Legenden aus der ganzen Provinz gesammelt und zur Verfügung gestellt hat. Diese Erfahrungen sind einer der Eckpfeiler der Initiative. Die Inhalte der Aktivitäten interpretieren und integrieren nämlich die bestehenden Faschingsveranstaltungen in der Region (Egetmann in Tramin, Perkeo in Salurn, Klosn im Vinschgau und Klöckeln im Sarntal) und ihre Protagonisten sowie die Traditionen der Commedia dell’Arte und der in Italien am weitesten verbreiteten und am tiefsten verwurzelten historischen Masken.
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Einbeziehung der Bevölkerung durch Aktionen, die darauf abzielen, Vorschläge und Anregungen zu sammeln, um die Merkmale der Bozner Maske zu definieren. Diese Inhalte basieren auf Augenzeugenberichten, Erinnerungen, Legenden und der Fantasie der Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen, die im Rahmen verschiedener Aktivitäten gesammelt, zusammengestellt und dem Sartori-Museum, dem wichtigsten nationalen Projektpartner, übergeben werden. Sie bilden die Grundlage für eine kohärente, solide und authentische Konzipierung der Bozner Maske, als Symbol für die Identität der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner.  Begonnen wird mit der Verteilung von Fragebögen, die auch online, direkt auf der Projektwebsite www.lamascheradibolzano.com, ausgefüllt werden können.

Zu den nationalen Partnern des Projekts gehört das Museo Internazionale della Maschera Amleto e Donato Sartori zusammen mit dem 1979 von Donato Sartori gegründeten Centro Maschere e Strutture Gestuali, einer multidisziplinären Forschungsgruppe, die sich dem Studium der verschiedenen ethnologischen, anthropologischen und theatralischen Aspekte widmet, die die Realität der Maske, des Körpers und der gestischen Strukturen betreffen, bis hin zur Maske der Umwelt oder der urbanen Maskierung. Seit Jahren organisiert das Zentrum Ausstellungen, Seminare, runde Tische, Veranstaltungen und Aufführungen in Italien und weltweit. Im Rahmen des Projekts „Die Bozner Maske“ werden die Fachleute des Sartori-Museums im Frühling und Herbst 2022 in Bozen zahlreiche Workshops für alle Altersgruppen, aber auch generationenübergreifende Workshops (bei denen Großeltern und Kinder zusammenarbeiten) sowie eine Konferenz zum Thema Masken veranstalten.

Für den Sommer 2022 hingegen arbeiten das Teatro Cristallo sowie die Theatergruppen Pantakin und Brat gemeinsam an einem neuen Instrument der sozialen und anthropologischen Untersuchung, um die Bürgerinnen und Bürger miteinzubeziehen: Eine Theateraufführung mit Figuren und Masken, die ad hoc ausgehend von der Forschung von Bruna Dal Lago Veneri geschaffen wurden, wird das Publikum aus den verschiedenen Stadtvierteln und Plätzen Bozens anlocken und dazu einladen, über die Geschichte und die Identitätsmerkmale der lokalen Traditionen und der Gemeinschaft nachzudenken, um aktiv zur Konzipierung der Maske beizutragen. Am Ende der Aufführung werden die größtenteils einheimischen Schauspielerinnen und Schauspieler das Publikum anhand von Fragebögen und anderen Hilfsmitteln miteinbeziehen und es dazu anregen, Ideen, Vorschläge und Perspektiven für die Definition der Merkmale der Maske zu liefern.
Alle Termine, inklusive Uhrzeiten und Teilnahmebedingungen, werden nach und nach auf der Website www.lamascheradibolzano.com sowie auf den dem Projekt gewidmeten Social-Media-Seiten veröffentlicht.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • vogelweider

    Gott im Himmel, was für ein Sermon! Schlage vor, sich eine blaue Schürze an die Nase zu binden.

  • andreas1234567

    Hallo @vogelweider,

    das lesen des Artikels hat in meinem Hirn ähnliches angerichtet wie 10 Forst auf einer Alm.

    Gäbe es den Preis „Wortwindbeutel des Jahres“ hätte diese Aussendung beste Aussichten.

    Ich hoffe nur keine einziger Steuer-Euro verläuft sich in diese Schwätzer-Blase.Der Artikel lehrt leider anderes..

    Alles nur noch traurig, komplette Wohlstandsverwahrlosung.

    Auf Wiedersehen auf einem Südtiroler Berghof, was freue ich mich auf bodenständige Leute mit Hausverstand die dort ausnahmslos zu treffen sind.

  • rumer

    Ich schlage eine Maske mit dem Antlitz von Benito M. vor. Nichts anderes passt zu Bozen.

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