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„Krieg hinterlässt Welt schlechter“

Am Aschermittwoch hat Bischof Ivo Muser seinen Hirtenbrief zur Fastenzeit veröffentlicht und im Bozner Dom den Gottesdienst mit der Auflegung der Asche gefeiert. Dabei hat Muser den Krieg in der Ukraine als eine Niederlage für alle bezeichnet.

„Mit dem Aschermittwoch beginnen wir wieder die 40 Tage der österlichen Bußzeit als Vorbereitung auf das älteste und größte Fest unseres Glaubens. Am Ende dieses geistlichen Weges stehen die Tage des Leidens, des Sterbens, der Grabesruhe und der Auferstehung Jesu, die wichtigsten Tage des Kirchenjahres: Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag. Einige Anliegen empfehle ich in diesem Jahr für diesen österlichen Weg“, schreibt Bischof Ivo Muser in der Einleitung zu seinem diesjährigen Fastenhirtenbrief, den er am Mittwoch veröffentlicht hat.

Die Anliegen, von denen der Bischof schreibt sind das christliche Fasten, bei dem auch die Seele entschlackt werden soll, die Beichte, die als „vergessenes“ Sakrament wieder entdeckt werden sollte und die 14 Stationen des Kreuzwegs, die wie ein Spiegel sind, in den wir schauen. Das vierte und letzte Anliegen, das der Bischof in seinem Hirtenbrief aufgreift ist der Missbrauch in der Kirche. „Aufarbeitung und Prävention bleiben der Auftrag – als Kirche und als Gesellschaft. Ich erkenne, dass wir als Diözese uns noch deutlicher diesem Auftrag stellen müssen“, schreibt der Bischof dazu.

Der Hirtenbrief im Wortlaut: www.bz-bx.net/de/news/detail/fastenhirtenbrief-2022

Gottesdienst mit Auflegung der Asche

Der Name Aschermittwoch kommt von dem Brauch, die Asche vom Verbrennen der Palmzweige des Vorjahres im Zuge des Gottesdienstes am Aschermittwoch zu segnen. Das Spenden des Aschenkreuzes ist eine Art symbolische Reinigung. Den Gottesdienst zum Aschermittwoch mit dem Auflegen der Asche hat Bischof Muser heute im Bozner Dom gefeiert.

Krieg in der Ukraine: „Niederlage für uns alle“

Am Beginn seiner Predigt hat Bischof den Krieg in der Ukraine zum Thema gemacht und diesen als eine „Niederlage für uns alle“ bezeichnet und zum Frieden aufgerufen: „Jeder Krieg hinterlässt die Welt schlechter. Beten und fasten wir heute für die betroffenen, leidgeprüften Menschen. Beten und fasten wir für die Bekehrung der Machthaber und der Menschen, die diesen Krieg wollen und führen.“

Am Aschermittwoch um 12 Uhr werden für 5 Minuten alle Glocken der Pfarrkirchen der Diözese läuten, als Zeichen der Solidarität mit den Menschen, die Opfer von Gewalt sind.

Bozner Friedhof: Noch 200 Urnen zu bestatten

Kritisch ging der Bischof in seiner Predigt schließlich auf den Umstand ein, dass im Bozner Friedhof mehr als zweihundert Ascheurnen darauf warten, abgeholt und bestattet zu werden: „Es macht nachdenklich: Zu den ältesten Spuren der Menschheitsgeschichte gehört die Bestattung der eigenen Verstorbenen – in unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Und in unserer Gesellschaft? Werden Tote zunehmend nur mehr entsorgt? Haben wir keinen Platz mehr für sie? Die nicht abgeholten Aschenurnen im Bozner Friedhof werfen viele Fragen auf. Eine christlich geprägte Begräbniskultur ist auf jeden Fall ein wichtiger Ausdruck des christlichen Osterglaubens an unseren Gott, der ein Gott der Lebenden und nicht der Toten ist und der in seinem Sohn Jesus Christus gezeigt hat, dass der Tod nicht mehr das letzte Wort hat.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • arnold

    „Krieg hinterlässt Welt schlechter“…..Aber was die Kirche betreibt findest er gut oder? zum Schämen!

  • artimar

    „Krieg hinterlässt Welt schlechter“
    Bei Muser versteht man ja nicht immer, ich zumindest, auch aufgrund der sehr künstlichen Pausen, ob es sich hier, zweitsprachenbedingt, einfach nur um sprachliche Mängel handelt oder gar um eine intendierte Kunstsprache.
    Heiliger Ivo … bewahre die Welt jedenfalls vor Kriegschlächtern …!

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    das ist doch alles nicht mehr zu glauben..Christliche Begräbniskultur!

    Wo war die Kirche als im Frühjahr 2020 im Pandemiewahn die Erdbestattung verboten war?

    Wo war die Kirche mit einem strengen Widerwort als Spötter und Hetzer deswegen mit den Särgestapeln vor den Krematorien Panik und Grausen verbreiten durften?

    Und wegen dieser Aufpeitscher wurden in blindem Wahn die Kirchentüren vernagelt, nicht einmal für eine einsame Andacht gab es noch Platz im Gotteshaus.
    Radioandascht war ausreichend, Friedensgruss und Weihwasser plötzlich etwas Ekelhaftes,hochinfektiös

    Mit aller Hochachtung vor der engagierten Gemeindearbeit und allem Spass an Hirtenmessen und tiefverwurzelter Südtiroler Gläubigkeit (eine Stube ohne Herrgottswinkel ist für mich ein Reisemangel), aber die Amtskirche Südtirols
    hat mich irreparabel enttäuscht, auch im Umgang mit den Treuesten der Treuen in ihren Reihen, den Schützen.
    Nicht mal ihre effektiv nicht nutzbaren Büchsen durften mehr in die Kirche, es war ein Symbol der ständigen Wehrhaftigkeit zur Verteidigung von Gott und Vaterland.

    Auf Wiedersehen in Südtirol

    • andreas

      Deutscher, schaut ihr mal, dass ihr das mit Marx und Wölki auf die Reihe bekommt.
      2 gnadenlose Heuchler, welche nicht den Anstand haben, von alleine zu gehen.

      • gerhard

        Lieber Andreas
        würden wir gerne, können und dürfen das aber nicht.
        Beide sind zwar Kardinäle in Deutschland, wurden aber bekanntermaßen in Rom (Italien) eingesetzt und uns aufs Auge gedrückt. Da können wir uns nicht wehren.
        Und nachdem unser Expapst Benedikt II rücksichtslos und ungestraft lügen darf , warum sollte das dann 2 Kardinälen nicht auch gestattet werden? Warum sollten diese beiden Anstand haben. Ihr Chef hat doch auch keinen.
        So sind halt einige wenige aus Herrgotts Bodenpersonal.
        Wohlgemerkt EINIGE WENIGE.
        Ganz liebe Grüße.

  • dn

    Heute muss ich dem Bischof recht geben. V.a. ein Satz war mutig: … Bekehrung der Machthaber und aller Menschen, die diesen Krieg führen und wollen. Da ist nicht nur der Putin gemeint. Bravo, Herr Muser.

  • gerhard

    Ich wundere mich schon, wie manche hier mit dem Thema umgehen.
    Krieg hinterläßt die Welt schlechter.
    Ja, stimmt. Punkt.
    Das ich, als Ateist, weder bete noch faste ist etwas Anderes.
    Weil Beides nichts bringt und sinnlos ist..
    Solange der liebe Gott einige seines perversen Bodenvölckchens gewähren läßt und Kinderschändungen nicht weiter wichtig zu sein scheinen, scheint er nicht viel Macht zu haben.
    Wenn es der liebe Gott zuläßt, das ein Putin ein Land – und hoffentlich nicht die Welt- ins Verderben stürzt, scheint er nicht all zu wichtig zu sein.
    Und wenn ein Bischof vor lauter Angst, die Wahrheit könnte ans Tageslicht kommen, verhindert, das neutrale Untersuchungen und Nachforschungen im Auftrag gegeben werden, ja dann befindet er sich zumindest in bester Gesellschaft mit seinen nachweislich verlogenen Pabst Benedikt II.

    Aber, liebe Leser, das ist doch nicht „DIE KIRCHE“.
    Das ist ein verschwindend geringer Anteil bösartiger, verlogener und durchtriebener Priester.
    Der Großteil, die riesengroße Mehrheit, sind hochanständige, redliche, liebevolle und herzensgute Menschen, die tagtäglich unendlich viel Gutes tun.
    Es ist mir einfach zu einfach, wegen einigen Versagern im Bodenpersonal des Herrn die ganze Kirche zu diffamieren.
    Was passiert wenn ihr die Kirche abschafft?
    Mir persönlich ist das völlig egal. Ich glaube nicht an Gott.
    Aber ich respektiere die wertvolle Arbeit der Kirche in so vielen Belangen.
    Und wer beim Kirchenbesuch Trost, Halt und Erlösung findet, dem sei es doch von Herzen vergönnt.
    Nicht die Kirche an sich ist der Teufel, es ist der verschwindend geringer Anteil am Bodenpersonal, der durch Macht und Angst Menschen unterdrücken will.

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