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„Im falschen Film“

Der EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann reagiert auf Ulli Mairs Aussagen zum Ukraine-Krieg: Die „rechten Populisten“ hätten immer schon mit Putin kokettiert.

„Oft bleibt mir sie Spucke nicht weg, aber heute ist es mir passiert.“ Mit diesen Worten beginnt Herbert Dorfmann seinen Facebook-Kommentar zum jüngsten TAGESZEITUNG-Interview mit Ulli Mair. Die Freiheitliche Landtagsabgeordnete hatte darin die Fehler des Westens im Vorfeld von Wladimir Putins Überfall auf die Ukraine kritisiert – und die Volksparteien als „reine Befehlsempfänger aus Washington“ abgetan. Der EU-Parlamentarier Dorfmann hat für Ulli Mairs Analyse kein Verständnis. Er schreibt:

Ursache für den Krieg in der Ukraine ist laut Ulli Mair unser Gesellschaftsmodell in Europa? Dieses Modell ist nicht gut angesehen in der Ukraine? Nachdem die Menschen in der Ukraine sich ihre Freiheit auf dem Maidan-Platz hart erkämpft haben, weil sie genau dieses Gesellschaftsmodell wollen? Der Linksruck in Deutschland (nach 16 Jahren mitte-rechts Regierung und einem Ex-Kanzler, der sich seit Jahren von Putin durchfüttern lässt) wäre die Ursache für diesen gemeinen Überfall Putins auf die Ukraine? Wir sind nicht mehr verteidigungsfähig in Europa, weil in Deutschland auch Frauen Soldatinnen werden können? Wir hätten mit dem transatlantischen Bündnis diesen Krieg provoziert? Wir müssen uns von den USA distanzieren, um uns den Russen anzunähern? Den Russen Putins? Geht’s noch? Annexion fremder Gebiete unter ukrainischer Flagge? Wo denn? Ist die Krim etwa ein der Ukraine fremdes Gebiet? 

Tatsache ist laut Dorfmann eine andere: Die „rechten Populisten“ in Europa hätten immer mit Putin kokettiert und die Südtiroler Freiheitlichen mit ihnen. „Wir wurden in Brüssel genau von diesen Leuten – Salvini, Le Pen, Strache und anderen – wegen der Sanktionen gegen Russland kritisiert, nachdem dieser die Krim annektiert hatte“, erinnert der SVP-Politiker. Es sei seit Jahren klar gewesen, dass dieses Russland unter Putin in eine Diktatur abdrifte. Daher habe man versucht, dagegenzuhalten. „Weil wir geahnt haben, dass die Krim nicht das Ende ist und wahrscheinlich leider auch die Ukraine nicht das Ende sein wird.“

Dorfmann betont, dass das Europäische Parlament und verbunden sei mit Präsident Volodymyr Zelenskyy, „der uns erzählt, wie in der Ukraine Menschen, Frauen und Kinder über den Haufen gebombt werden, weil ein Wahnsinniger in Moskau die alte Sowjetunion wieder aufleben lassen will“. „Und ich lese dieses Interview. Und ich denke, ich bin im falschen Film“, so der EU-Parlamentarier. (mat)

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