Après après Ski im Kabarett!
Der Tiroler Bühnenmensch Xaver Schumacher feiert am 4. März in Brixen die Premiere seines neuen Stücks „Ischgl. Aufstand der Pinguine“, in dem er sich humorvoll-kritisch mit dem Thema Massentourismus auseinandersetzt. Anna Heiss, künstlerische Leiterin der Dekadenz, hat mit ihm und Regisseurin Meera Theunert über die neue Arbeit gesprochen.
Xaver Schumacher aka Franz-Xaver Franz ist 1984 in Hall in Tirol geboren. Studium und Beruf führten ihn nach Bochum, Köln und Wien und doch immer wieder zurück in die Heimat. „Ischgl. Aufstand der Pinguine“ ist ein Kabarett-Stück über die Beginne der Pandemie im Tourismus-Hotspot. Die berechtigte Frage, was es denn dazu noch zu sagen gibt, nimmt er gleich vorweg: „Was Sie an diesem Abend nicht hören werden: alles, was Sie schon gehört haben. Über Ischgl, Massentourismus und Corona.“
Nach seiner Motivation, das Stück zu machen, beschreibt er: „Ich glaube, dass Ischgl ein Thema ist, das sich deshalb anbietet, weil es einerseits lokal und regional ist, aber andererseits auch sehr international. Einerseits wegen diesen ganzen internationalen Menschen, die sich dort aufgehalten habe. TouristInnen, aber auch Saisonarbeiterinnen. Und weil auch dieser Virus natürlich gleichzeitig eine internationale und sehr nationale Angelegenheit ist. und weil wir nicht vergessen dürfen, dass in dem Moment, in dem der Virus ausgebrochen ist, die Situation an den europäischen Außengrenzen Mal wieder einmal eskaliert ist. Alles das wollen wir zusammendenken und wir glauben, dass sich Ischgl sehr anbietet als Dreh- und Angelpunkt um über die Pandemie nachzudenken. Und über Fragen nachzudenken, die über die oberflächlichen Fragen hinausgehen.“
Und was sind, die Fragen, die sich Schumacher stellt? „Die Frage lautet nicht mehr, ob die Bewohner*innen der Alpen ohne Tourismus überleben können, sondern trotz Tourismus. Wie gefährlich ist ein System, das kein Immunsystem hat, weil sein Motor die Zerstörung ist? Und wie zur Hölle soll irgendwer alles richtig machen können in diesem Sodom und Conora?“, antwortet er humorvoll.
Das Stück entstand in Zusammenarbeit mit Regisseurin Meera Theunert. Nach der Zusammenarbeit gefragt, bricht die Regisseurin den Prozess der Entstehung herunter auf „Gehen, Reden, Schreiben“. Schumacher hakt ein und berichtet, die Beiden sind sich das Stück Er-Gangen. „Und deswegen sind wir auch so gespannt, wie es dem Publikum ergangen sein wird, wenn sie es sich angeschaut haben“, ergänzt er verschmitzt. In langen Wanderungen und Gesprächen sind Ideen für Themen, Figuren und Szenen entstanden. Als ideale Form hat sich das Kabarett ergeben. Schumacher schlüpft in verschiedene Figuren – den deutschen Wissenschaftler, den wiener DJ, den tiroler Sportler – und nähert sich über sie der Zeit an. Das macht er voll abgründigem Witz und brillanter Beobachtungsgabe! „Es wird witzig, aber auch sehr pathetisch“, beschreibt er abschließend: „Am Schluss werden die Leute hoffentlich weinen, weil‘s so kitschig wird“, scherzt Schumacher.
Am 4. März ist „Ischgl. Aufstand der Pinguine“ also zum ersten Mal live zu erleben. Am 5. März ist eine weitere Aufführung. Reservierungen über die Seite der Dekadenz!
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Kommentare (1)
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treter
Ischgl ist das „Sodom und Gomorra“ und Sauforgien-Zentrum der Alpen schlechthin!
Mich graust davor pfui Teufel! Würde nicht mal einen Gratis-Urlaub dort entgegennehmen!!