„Ja zur GIS-Reform“
Der Rat der Gemeinden erteilt der Reform der Immobiliensteuer ein positives Gutachten. Die Kritik, dass die Maßnahme vor allem den Mittelstand treffe, lässt man nicht gelten.
von Heinrich Schwarz
Während zwischen den Regierungsparteien SVP, Lega und Forza Italia ein Streit entbrannt ist, hat der Rat der Gemeinden erneut ein positives Gutachten für die Reform der Gemeindeimmobiliensteuer GIS abgegeben.
„Damit unterstützen die Gemeinden den von Landeshauptmann Arno Kompatscher eingebrachten Gesetzentwurf zur Erhöhung der GIS für leerstehende Wohnungen. Ziel der Maßnahme ist es, leerstehende Wohnungen wieder auf den Markt zu bringen und damit die Wohnungsnot zu lindern“, erklärt der Rat der Gemeinden.
Die Kritik von Lega, Forza Italia und einigen Oppositionsparteien, wonach diese Maßnahme vor allem den Mittelstand treffe, lässt der Präsident des Gemeindenverbandes, Andreas Schatzer, nicht gelten: „Das Problem des Mittelstandes ist es nicht, leerstehende Wohnungen zu haben, sondern vielmehr, dass sich der Mittelstand aufgrund des beschränkten Marktes und der hohen Preise nur mehr schwer eine Wohnung leisten kann.“
Zudem sei festzuhalten, so Schatzer, „dass die Maßnahme nur in jenen Gemeinden greift, in denen Wohnungsnot herrscht bzw. in denen die Wohn- und Mietpreise überdurchschnittlich hoch sind.“
MEHR DAZU LESEN SIE IN DER DIENSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.
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Kommentare (15)
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criticus
Diese Reform hätte man vor 10 Jahren einführen müssen. Aber wie immer ist die SVP zu spät dran und schläft wieder ruhig weiter. Und zum Schluss ist es ein verwässertes „Reförmchen“ geworden. Eigentlich hätte man von den ausländischen Investoren die 10fache GIS-Steuer einführen müssen. Ausländische Investoren kaufen momentan haufenweise Wohnungen, speziell bei Neubauten, zusammen. Da kommt es schon mal vor, dass in einem 10-Wohnungen Kondominium, 6 Wohnungen von Schweizern sowie Deutschen bereits vor der Bauphase gekauft werden werden. Den Rest kaufen sich die Hotelbesitzer und gutstehende Landwirte auf. Der Mittelstand kann dann zusehen wie diese 10 Wohnungen das Jahr hindurch fast leer stehen. Wir verlieren somit nur Baugrund für Investoren und unsere Jugend kann sehen wie sie weiterkommt. So werden keine Familien gegründet! Und dann ist noch das Problem mit den aufgekauften Bauernhof um „steuerfreien Urlaub auf dem Bauernhof“ anbiete zu können. Das Problem gibt es auch, oder Frau Deeg?
hallihallo
da geht der schuß aber wieder nach hinten los. die leerstehenden wohnungen sind ja altbauten und da will eh kein südtiroler wohnen.
weiters sind diese leerstehenden wohnungen ja „freie kubatur“ , kosten also mehr als neue konventionierte kubatur. zumindest in den tourismusgemeinden.
also wird jetzt noch mehr kubatur an auswärtige , finanzkräftige personen verkauft.
schulers bettenstop tut noch das seinige dazu.
wenn ich ein altes haus habe, darf ich kein touristenbett bauen, aber ich darf sehr wohl das haus an auswärtige verkaufen. blöder geht es nicht mehr.
warum führt man bei der industrie nicht eine produktionsobergrenze ein oder bei den bauern eine oberapfelgrenze ? aber der schuler denkt sicher schon darüber nach . bei den äpfeln weniger, denn das sind ja seine wähler.
rumer
@hallihallo
Dein Beispiel mit der Apfelobergrenze hinkt….es gibt nämlich in Südtirol eine Obergrenze für Weinreben. Und es gab in ganz Europa eine Obergrenze für Milch. Die Milchquote ist gefallen, jetzt machen sich die Milchbauern gegenseitig noch schneller kaputt.
Eine Bettenobergrenze kann schon sinnvoll sein um die Hotelliere vor sich selbst zu schützen. In den 80-er Jahren mussten wir „die unverschuldet verschuldeten Gastwirte“ mit Steuergeldern retten, da sie zu viel gebaut hatten.
@criticus
Urlaub auf dem Bauernhof zahlt mehr Steuern als (relativ) z. B. ein Hotel. Informier dich besser, bevor du falsche Sachen schreibst.
ostern
@rumer
Das mit der IMU auf den Urlaub auf den Bauernhof wäre genauer
zu erklären. Warum zahle ich, da ich im Haus 2 Wohnungen habe,
davon 1 für mich und die andere für meinem Sohn mehr IMU für die
Zweitwohnung, als der Bauer für seine Zimmer die er vermieten kann
und etwas verdient ? Das sind Tatsachen, keine Märchen!
Ich glaube kaum dass ein Vater von seinem Sohn für die Zweitwohnung eine normale Miete, unter normalen Umständen,
verlangen wird. Also sind die Bauern schon wieder bevorzugt worden.
rumer
@ostern
UaB und Privatzimmervermieter zahlen 0,4; du und ich mit Zweitwohnung 0,76.
Der Grund dafür liegt wahrscheinlich darin, dass UaB und Privatzimmervermieter eh noch Steuern vom Umsatz zahlen. Während du von deinem Sohn keine Miete kassierst und somit keine weiteren Steuern zahlst.
Hast du dir schon mal überlegt, den Erstwohnsitz deines Sohnes in die zweite Wohnung zu verlegen? Dann sparst du dir die gesamte GIS! Für diesen Tip kannst du mir gerne die Hälfte der gesparten GIS überweisen, ich versteuere es auch brav.
rumer
Wohnung vererben nicht vergessen
besserwisser
imu,ici, gis reglmäßig unregelmäßig ist auch regelmäßig.
alle jahre anders, wichtig isch dass sich koaner auskennt …
netzexperte
Diese GIS „Reform“ wird das Problem nicht lösen sondern nur jene treffen, die sich mit Ach und Krach über die Jahre hinweg eine Altersvorsorge geschafft haben – wenn nicht geerbt, dann mit mühsam verdientem und v. a. mit bereits versteuertem Einkommen bezahlt. Effektiv wäre ein Super-Bollo für ausländische, nicht ansässige Eigentümer, effektiv wäre die Unterbindung der Spekulation auf Baugrundstücke (z. B. über die Ausweisung), effektiv wäre die Reformierung (wenn nicht Abschaffung) der Wohnbauförderung, effektiv wäre der Abbau der exorbitanten Bürokratie und Bauvorschriften sowie die Überarbeitung des Klimahauses „Gold“ (was letztendlich auch Gold kostet), effektiv wäre eine Absicherung der Wohnungseigentümer gegen Mietausfall bzw. Vandalismus bzw. eine effiziente Räumungsmöglichkeit bei gröberen Problemen mit dem Mieter usw. usw. Es gäbe viele Möglichkeiten einzugreifen, aber das alles will man offenbar nicht, denn das würde gegen die Bau-Lobby in Südtirol gehen und die ist ganz offensichtlich sehr einflussreich.
Letztendlich wäre da noch der Begriff „Mittelstand“ zu klären – sowie auch die sinnbefreiten Projekte „Wohnungen für den Mittelstand“ (die sowas von verblödete Rahmenbedingungen beinhaltet haben dass so gut wie niemand diese nutzen konnte). Zusammenfassend kann man wohl behaupten, dass das Hauptproblem für die Wohnungsknappheit jenes ist, dass die Entscheidungsträger einfach unerfahren und von der Realität (zu) weit entfernt sind. Purer Aktionismus.
hallihallo
du zeigst so einige probleme auf. dazu sollte noch alle wohnungen gis-frei sein, welche man an jemanden als erstwohnung vermietet. die gis wird ja nur an den mieter weiterverrechnet und somit kommt es zu höheren mieten.
wären die mieten aus erstwohnungen steuerfrei , wären die mieten auch billiger.
tirolersepp
Die Zivilbevölkerung wird nun abgeschlachtet !!!
Soforthilfe für die Ukraine, online bezahlbar:
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