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„Sofort helfen“

Ernst Fop

Der Meraner Arzt und SVP-Politiker ist entsetzt über den russischen Einmarsch in die Ukraine. Er stellt seine Praxis für Kriegsflüchtlinge zur Verfügung.

Ernst Fop schickt voraus: „Dies ist eine Stellungnahme als Mensch, Arzt und schließlich auch als Politiker zur verheerenden sozialen Niederlage im Herzen Europas. Wir haben es mit Schrecken wahrgenommen, Russland geht militärisch gegen die Ukraine vor.“

In einer Aussendung schreibt der Intensivmediziner und Präsident des Meraner SVP-Sozialausschusses weiter:

„Dieses Verbrechen möchte ich politisch nicht weiter kommentieren,
es wird bereits zur Gänze von politisch versierten und kompetenten Personen gemacht. Aber als Vorsitzender vom Meraner Sozialausschuss kann und darf ich mich nicht zurückhalten, unser großes Bedauern über den ungerechten Leidensweg der ukrainischen Bevölkerung zu proklamieren.

Wir möchten unsere Unterstützung anbieten und suchen nach Möglichkeiten konkret zu helfen. Es ist uns klar, dass es sich nicht einmal um den viel zitierten Tropfen auf den heißen Stein handeln kann, aber andererseits muss man mit der Weisheit der vielen kleinen Schritte an vielen Orten argumentieren, die bekanntlich auch einiges verändern können.

Der Meraner Sozialausschuss haltet am Montag eine Dringlichkeitssitzung zu diesem Thema ab, um Hilfe zu konkretisieren. Es geht im ersten Schritt darum, geeignete Strukturen zu suchen, um traumatisierte vor dem Krieg flüchtende Personen sofort aufzufangen und eventuell auch mittelfristig zu beherbergen. Als Arzt stelle ich ab sofort meine Praxis für Kriegsflüchtlinge, die ja derzeit ohne hiesiger medizinischer Grundversorgung sind, zur Verfügung.

Dies wird unbürokratisch undselbstverständlich unentgeltlich sein. Eine Erstversorgung kann ich im kleinen bis mittleren Rahmen gewährleisten. Es ist mir klar, dass dies nur eine Einzellösungen sein kann, die die Situation kaum verbessert. Aber ich kenne auch viele Kolleginnen und Kollegen die ebenfalls das Gefühl haben, sofort und unkompliziert helfen zu müssen. Ärzte möchten, dass wenigstens einige Wenige, diejenigen die in unserem Land ankommen, das Gefühl haben Unterstützung zu erhalten.

Man muss ja irgendwo und irgendwie beginnen. Es wird eine Kommunikation an die Südtiroler Ärztekammer vorbereitet, mit dem Verlangen solche Aktionen zu bündeln und zu unterstützen. Trotzdem verbleiben wir als Gesellschaft mit tiefster Abneigung gegenüber diesen aggressiven und abscheulichen Gräueltaten fassungslos zurück. Sämtliche hilflosen und gar tollpatschig wirkenden Selbsterklärungsversuche der russischen Aggressoren diesen Überfall rechtfertigen zu wollen, prallen auf einer sozialen und demokratischen Seele einfach ab. Wir Verbleiben mit der Hoffnung, dass Vernunft und Menschlichkeit siegen wird.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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