Die Millionen-Miete
Statt den bisher geplanten 600.000 Euro zahlt der Sanitätsbetrieb jetzt jährlich fast 1,3 Millionen Euro für die Anmietung neuer Büroflächen in Bozen.
von Heinrich Schwarz
Dem Südtiroler Sanitätsbetrieb geht der Platz aus. Er braucht zusätzliche Büroflächen, da die derzeitigen nicht mehr ausreichen bzw. nicht den Erfordernissen entsprechen.
Vor drei Jahren startete der Sanitätsbetrieb die Suche nach einer Immobilie mit Flächen zwischen 2.800 und 3.100 Quadratmeter. Das einzige Angebot kam von der Gesellschaft Pichler I&S (Unternehmensgruppe um Stahlbau Pichler) mit Büroflächen im neuen Gebäude „Park Edison“ in Bozen.
In der Folge wurde im Herbst 2020 ein Vorvertrag abgeschlossen, allerdings für 4.500 Quadratmeter, weil der Bedarf weiter gestiegen war. „Aufgrund interner sowie externer Faktoren wie interne Umstrukturierung, Aufstockung des Personalbestandes, Ausbruch der Covid-19-Pandemie“, erklärte der Sanitätsbetrieb.
Unter der Voraussetzung, dass die Immobilie noch funktionell und strukturell ausgebaut wird, wurde im Vorvertrag ein Mietzins von 11,05 Euro pro Quadratmeter vereinbart. Macht rund 50.000 Euro pro Monat und 600.000 Euro pro Jahr. Die Vertragsdauer wurde auf vier Jahre festgelegt.
Jetzt haben sich die Bedingungen aber deutlich verändert – und zwar zugunsten der Gesellschaft Pichler I&S. Der Sanitätsbetrieb braucht jetzt Büroflächen von 7.500 statt den bisherigen 4.500 Quadratmetern. Das Gebäude „Park Edison“ bietet genügend Platz, sodass die Generaldirektion des Sanitätsbetriebes vor wenigen Tagen grünes Licht für einen neuen Vorvertrag gegeben hat.
Dieser sieht nicht nur eine größere Fläche vor, sondern auch einen längeren Zeitraum und eine deutlich höhere Quadratmeter-Miete.
Der Mietzins wurde jetzt auf 14,21 Euro festgesetzt, also mit einem Aufschlag von mehr als drei Euro gegenüber dem ursprünglichen Vorvertrag vom Herbst 2020. Die Erhöhung sei „durch die Bereitstellung der Immobilie bzw. der Flächen mit der gesamten Einrichtung gerechtfertigt“, erklärt der Sanitätsbetrieb. 14,21 Euro pro Quadratmeter und Monat ergeben eine monatliche Miete von 106.000 Euro und eine Jahresmiete von fast 1,3 Millionen Euro.
Die Vertragsdauer beträgt jetzt sechs Jahre, verlängerbar für weitere sechs Jahre. Sobald die Bauarbeiten fertiggestellt sind, wird der endgültige Mietvertrag abgeschlossen.
Ähnliche Artikel
Kommentare (8)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
robby
Und der Südtiroler Steuerzahler bezahlt braf und ohne zu murren für die Grußmannsucht der Sanitätsbürokraten.
joe
Bei solchen Summen rollts einen die Zehennägel auf ….bestes Beispiel der überbordenden Bürokratie !
andreas1234567
Hallo zum Abend,
es ist die finanzielle Tragik der letzten zwei Jahre,diese Masslosigkeit.
Was sind schon noch einige hundert tausend Euro? Weinger als Trinkgeld.
Zweistellige Millionenbeträge? Hinaus damit, kleines Geld für das grosse Ziel , schnell mal ausgegeben für weit über den Bedarf bestellte Masken,Tests,Impfdosen..
Milliarden? Das ist der neue Pfennig bei den Staaten, hier mal ein paar Dutzend davon für ein Grünpasssystem“, dort mal ein 235-Milliarden-Geldsack aus Kredit und Spende nach Rom damit ein Her Draghi sich als Macher präsentiert.
Aktuell geht man davon aus die nur bis hier und heute aufgelaufenen Kosten sind in knapp 60 Jahren abgetragen.
Und es ist immer noch die Zeit des Anhäufens, nicht des Abtragens.
Persönlich werde ich zuschauen mein nicht unbeträchtliches Barvermögen zukünftig vehement für Reisen und Genuss auszugeben, wer jetzt noch Barvermögen „für das Alter spart“ kann nicht recht bei Trost sein.
Auf Wiedersehen in Südtirol
klum
Das einzig schräge was mir auffällt: zuerst 11€ pro qm und dann 14€ pro qm. Dazu noch ein längerer Mietzeitraum. Normalerweise zahlt man weniger wenn man mehr nimmt und noch weniger, wenn man länger nimmt.
heracleummantegazziani
Zuerst wurden die Immobilie leer angemietet, jetzt mit Einrichtung, das ist der Unterschied.
franz19
Es ist eine Frechheit wie mit Steuergelder umgegangen wird..Immer grössere Büros braucht es,auf der anderen Seite werden Teile geschlossen weil kein Sanitätspetsonal da ist…Wofür braucht es dann weitere Büros..??
Die SVP ist eine Schande wie Sie unser Geld beim Fenster rausschmeißen
stanislaus
Abteilungen stehen leer, Patienten werden schon nach wenigen Tagen entlassen, Personal das am Patienten arbeitet wird eingespart, Wartezeiten von mehreren Monaten… wer es sich leisten kann geht in die öffentlich mitfinanzierten Privatkliniken. Südtirol hat eine Zweiklassenpflege und -medizin – von der Politik so gewollt.