„Viel Aufholbedarf“

Roland Fischnaller (Foto: Miha Matavs)

Olympia 2022 ist Geschichte. Für Südtirol waren es die erfolgreichsten Spiele seit 1994. Warum Snowboarder Roland Fischnaller dem Wintersport trotzdem Aufholbedarf attestiert.

Tageszeitung: Herr Fischnaller, Sie selbst haben bei Ihrer sechsten Olympia-Teilnahme mit dem vierten Platz ein respektables Ergebnis erzielt, haben aber eine Medaille verpasst. Ihr persönliches Fazit der Spiele in Peking?

Roland Fischnaller: Rein sportlich gesehen wäre etwas mehr drin gewesen. Ich habe vielleicht einige falsche Entscheidungen getroffen, aber es ist ein knallhartes Rennen, der Sport ist einfach gnadenlos, aber ich habe es mittlerweile verdaut. Der vierte Platz ist vor allem bei Olympia schlecht, aber irgendjemand muss Vierter werden.

Für Südtirol waren die Spiele hingegen erfolgreich. Nur 1994 in Lillehammer gab es mehr Medaillen. Wie bewerten Sie die Spiele aus Südtiroler Sicht?

Für uns Sportler war es eigentlich nur Arbeit. Ein richtiges Olympia-Feeling ist leider nicht aufgekommen. Coronabedingt war es anders leider nicht möglich. Für Südtirol war die Olympiade aber auf jeden Fall erfolgreich, vor allem Omar hat es gut gemacht, auch Nadia Delago hat bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme eine Medaille geholt, solche Geschichten sind wie gemacht für Olympia. Deshalb ist es auch so toll und hat eine große Faszination. Ich freue mich für die Athleten sehr. Der Rest der Olympiade war leider nicht so berauschend. In vier Jahren, wenn die Olympiade hier stattfindet, wird die Welt staunen, wie schön ein solches Ereignis sein kann.

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