Der Spatenstich
Noch innerhalb 2024 soll die neue 1,5 Kilometer lange Umfahrung von Vahrn fertig gebaut sein. Die Bauarbeiten sind jedenfalls nach Vorbereitungen in den vergangenen Wochen offiziell gestartet.
Den symbolischen ersten Spatenstich dafür haben Mobilitätsressortchef Martin Vallazza, Bürgermeister Andreas Schatzer, Tiefbauabteilungsdirektor Valentino Pagani sowie Christian Goller und Andreas Pichler als Vertreter der Baufirmen heute gemacht.
Mehr Lebensqualität und verbesserte Mobilität insgesamt
„Die neue Umfahrung ist nicht nur für Vahrn und Brixen, sondern für die Mobilität im ganzen Eisacktal wichtig“, unterstrich der Direktor des Ressorts für Mobilität und Infrastrukturen Vallazza, der Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, der bei dringenden Treffen in Rom ist, beim Baustart vertreten hat. Wichtige Ziele, die durch die Umfahrung erreicht werden sollen, seien flüssiger Verkehr auf der Brennerstaatsstraße (SS 12), mehr Lebensqualität für die Menschen in Vahrn und eine Entlastung des Großraums Brixen vom Durchzugsverkehr, so Vallazza.
Das Land investiert rund 38,5 Millionen Euro in den neuen Verkehrsweg. Vallazza dankte sowohl der Gemeinde Vahrn als auch den Vertretern der Autobahngesellschaft A22, dem technischen Generaldirektor Carlo Costa, aber auch Präsidenten Hartmann Reichhalter und Geschäftsführer Diego Cattoni für die konstruktive Zusammenarbeit.
„Endlich wird die Umfahrung, auf die die Menschen in Vahrn schon lange warten, konkret und wir können mehr Lebensqualität in den Wohngebieten schaffen“, betonte der Vahrner Bürgermeister Schatzer. „Neben dem Verkehr auf der Autobahn gibt es bei Vahrn auf der Brennerstaatsstraße einen durchschnittlichen Tagesverkehr von 10.000 bis 15.000 Fahrzeugen. Durch Neustift fahren zwischen 9.000 bis 12.000 Fahrzeuge. Durch die Umfahrung werden wir diesen Durchzugsverkehr zum Großteil umleiten können“, sagt Schatzer.
Zwei Tunnels und ein neuer T-Knoten
Die Umfahrung beginnt am Knoten Brixen Nord beim Fernheizwerk Vahrn und verläuft teilweise im Tunnel (Tunnel Raststation und Tunnel Vahrn) parallel zur Brennerautobahn A22, um nördlich von Vahrn wieder an die bestehende Brennerstaatsstraße (SS12) anzubinden. „Als Anknüpfung ans bestehende Verkehrsnetz ist ein neuer T-Knoten vorgesehen“, erklärte Tiefbauabteilungsdirektor Valentino Pagani und verwies darauf, dass die Umfahrung das große Vorhaben, den Raum Brixen-Vahrn zu umfahren, nun komplett mache. Befahren werden könne die Umfahrung mit einer Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde, so Pagani, und zwar auf zwei Fahrstreifen zu je 3,75 Metern Breite.
Sowohl der 255 Meter lange Tunnel „Raststation“ als auch der 590 Meter lange Tunnel „Vahrn“ werden in offener Bauweise geführt. Zwischen den Tunnels ist eine Lärmschutzwand am rechten Straßenrand vorgesehen. Der nördlich der Raststation liegende Bereich zwischen SS12 und A22 wird mit Aushubmaterial aus dem Tunnel aufgefüllt und bepflanzt. Dort soll ein neuer Geh- und Radweg von der Zufahrt Raststation zum bestehenden Durchlass unterhalb der Brennerautobahn führen. Der Weg wird durch einen Schutzwall von der Umfahrung getrennt. Alle Stützmauern und auch die Bereiche an den Tunnelportalen werden mit schallabsorbierenden Elementen aus Porenbeton verkleidet. Der südliche Teil der Umfahrung Vahrn mit dem Anschluss Brixen Nord wurde getrennt errichtet und 2011 zusammen mit der Westumfahrung Brixen in Betrieb genommen.
Gebaut wird die Umfahrung von der Bietergemeinschaft Goller Bögl, Wipptaler Bau und Gasser Markus GmbH. Geplant hat die Infrastruktur Georg Fischnaller (Studio EUT). Projektsteurer ist Florian Knollseisen. Abgewickelt wird das Vorhaben über das Landesamt für Straßenbau Nord-Ost mit Umberto Simone an der Spitze.
Begonnen wird mit den Arbeiten auf dem Areal hinter der Kaserne, das früher als Fußballplatz gedient hat. Ein Kasernengebäude soll abgerissen werden, um Platz für die Straße zu schaffen, erklärten die Vertreter der Baufirmen Goller und Pichler. Entlang der Brennerautobahn muss der Grünstreifen für den Bau vorerst großteils gerodet werden. Diese Arbeiten werden in den nächsten Wochen durchgeführt und damit noch vor der Vogelbrutsaison. Nach Abschluss der Arbeiten werden die Flächen in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Dienststellen begrünt und mit standortgerechten Baum- und Heckenarten bepflanzt.
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