Das fairste Dinner
Die 32 Schüler*innen der Klassen 3FS Service und 3 FS Kochen der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe Emma Hellenstainer haben bei „Das fairste Dinner“ ihr Versprechen gehalten.
Der gestrige Abend (15. Februar) hat Augen und Gaumen der Jury überzeugt; die 32 Schüler*innen der Klassen 3FS Service und 3 FS Kochen der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe Emma Hellenstainer haben bei „Das fairste Dinner“ ihr Versprechen gehalten.
Sie hatten angekündigt, auf exotische und ethisch bedenkliche Zutaten zu verzichten, Wildkräuter und Gewürze aus der Umgebung einzusetzen und die Produkte ‚vom Putz bis zum Stingl‘ zu verwenden. Die OEW-Organisation für Eine solidarische Welt hat den Dinner-Reigen ins Leben gerufen, der am 14. Februar in Bruneck begonnen hat, gestern (15. Februar) in Brixen über die Bühne ging und morgen (17. Februar) in Meran endet.
Die Jury bestehend aus dem Gourmetkoch des Rittner Haubenrestaurants 1908 Stephan Zippl, dem Barbianer Vielfaltsbauern Harald Gasser, der Koordinatorin der Südtiroler Weltläden Brigitte Gritsch, der Zero-Waste-Expertin Maria Lobis und der Ernährungswissenschaftlerin Ivonne Dauru war überrascht von der Kreativität und Nachhaltigkeit der jungen Menschen, von den Geschichten, die sie zu den Produkten zu erzählen hatten und vom Lokalbezug: Auf dem Speiseplan standen unter anderem Reis aus Tramin, Hanfprodukte aus dem Burggrafenamt und Fleisch vom Villnösser Brillenschaf.
Für die Deko haben die Servierfachkräfte im Herbst Blumen gesammelt und getrocknet und zu Sträußen gebunden, alte Kartons dienten als kreative Basis.
In der Garderobe nutzten sie gebrauchte Korken als Nummernschilder. Verena Gschnell ist bei der OEW für bewussten Konsum zuständig und beeindruckt vom großen Einsatz der jungen Leute: „Die Brixner Schüler*innen haben sich monatelang mit diesem Dinner beschäftigt. Die Liebe zum Detail zeigt, dass sehr genau hingeschaut wurde und dass zahlreiche Überlegungen stattgefunden haben, wie man das Dinner noch nachhaltiger machen könnte.“
Dass in der Küche der Landesberufsschule für Gast- und Nahrungsmittelgewerbe Emma Hellenstainer alle Produkte ‚vom Putz bis zum Stingl‘ verwendet wurden, freute den Rittner Sternekoch Stephan Zippl ganz besonders. Er kennt die Brixner Fachschule von der eigenen Ausbildung und lobte die Köch*innen für die kluge Kombination des Menüs. Besonders der Risotto, für den die Schüler*innen Reis aus dem Unterland verwendet und mit Kräutersaibling serviert haben, hat seinen Gaumen abgeholt.
Der Barbianer Vielfaltsbauer Harald Gasser hob die Regionalität der Produkte hervor und betonte, dass es jedes Mal ums Detail gehe und wünschte den Schüler*innen, dass sie sich laufend weiterentwickeln. Brigitte Gritsch lobte die Schüler*innen für die ausführlichen Geschichten, die sie zu den Produkten zu erzählen hatten. Fairness beginne im Kopf und vor Ort, betonte sie – und nicht erst in Indien, wo der Pfeffer wächst. Sie lud die jungen Menschen ein, auch bei Gewürzen, die nicht in Südtirol wachsen, auf die Herkunft und den Einkauf im fairen Handel zu achten.
Ernährungswissenschaftlerin Ivonne Dauru freute sich, dass die Basis des Menüs zum größten Teil auf pflanzlichen Produkten fußte: „Frisch, pflanzlich, nicht zu viel und beim Einsatz von Salz und Zucker definiert“, lobte sie. Gesunde Ernährung sei umweltfreundlich und das sei in der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe Emma Hellenstainer durchgehend zu spüren gewesen. Zero-Waste-Expertin Maria Lobis war Feuer und Flamme für die selbstgemachte Deko mit getrockneten Blüten und die verwendeten Kartonschachteln von Lieferant*innen: „Oft sind es die kleinen Entscheidungen, die das Leben verändern“, sagte sie. Es brauche weder Fleisch noch Käse, um glücklich zu sein.
Gesponsort wurden die Produkte für das Menü von Plose aus Brixen, die Kellerei Eisacktal, das Weingut samt Brennerei und Buschenschank Radoar aus Feldthurns, die Stiftskellerei Kloster Neustift bei, von Furchetta bekam die Schule das Villnösser Brillenschaft, Kirnig aus Aldein und Liberty Leafs aus Rabland.
Die freiwilligen Spenden des Brixner Dinners gehen an das Waisenhaus-Projekt „Oasis of Endless Hope Centre“ in Kenia.
Als Preis und Dank für ihren Einsatz warten auf die Schulklassen verschiedene Workshops. Mit Mattia Baroni und Gregor Wenter von „La Fuga“ geht es um nachhaltige und gesunde Ernährung durch Fermentation, mit Maria Lobis geht es um Zero Waste und beim Workshop mit Harald Gasser um Gemüsevielfalt und naturnahen Anbau.
Morgen Abend (17. Februar) wird zum dritten und letzten Mal bei „Das fairste Dinner“ in der Landeshotelfachschule Kaiserhof in Meran gekocht.
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