„Wichtige Säule“
Die Anzahl der aktiven Selbsthilfegruppen in Südtirol bleibt stabil. 180 aktive Selbsthilfegruppen gab es zum Jahresende 2021. Gesundheitliche, aber auch soziale Folgen von Corona könnten heuer zum großen Thema werden.
Selbsthilfegruppen sind ein lebendiger Bestandteil unserer Gesellschaft und eine wichtige Säule im Gesundheits- und Sozialwesen Südtirols. Daran haben auch die widrigen Umstände von zwei Jahren Corona-Pandemie nichts geändert.
„Lockdowns und Kontaktbeschränkungen konnten die Selbsthilfe nicht einbremsen. Das ist sehr erfreulich. Wie schon in den letzten Jahren zählen wir weiterhin rund 180 aktive Selbsthilfegruppen in ganz Südtirol. Somit ist ihre Anzahl stabil geblieben“, sagt Julia Kaufmann von der Dienststelle für Selbsthilfegruppen im Dachverband für Soziales und Gesundheit.
Zwar hat es einige Gruppen gegeben, die sich im letzten Jahr aus Alters- oder anderen Gründen aufgelöst haben, gleichzeitig haben die Mitarbeiter/innen der Dienststelle jedoch 11 neue Gruppen bei der Gründung begleitet. „Dies zeigt deutlich, dass die Selbsthilfegruppe weiterhin ein wichtiger Ort der Begegnung und Form des Austausches ist“, so Julia Kaufmann.
Persönliche Treffen von Selbsthilfegruppen waren wegen der Pandemie in vielen Fällen lange Zeit nicht möglich. Dennoch haben die Gruppenmitglieder untereinander den Kontakt nicht abgebrochen und sich alternativ mit Telefon, Whats-App oder E-Mails ausgetauscht.
Viele Gruppen haben auf Online-Treffen umgestellt. Entsprechend groß war der Bedarf an Beratung und Unterstützung bei der Umstellung auf die virtuelle Kommunikation. „In der Tat haben sich die Beratungsgespräche rund um diese Themen nahezu verdoppelt. Die vielen Anfragen zum richtigen Umgang mit Online-Treffen haben uns auch dazu veranlasst eine eigene Broschüre mit Anleitungen zu erstellen“, so Julia Kaufmann.
„Überraschenderweise haben die Gruppentreffen im virtuellen Raum sehr gut funktioniert“, ergänzt Kaufmann. Sie betont allerdings, dass digitale Meetings keinesfalls das physische Beisammensein ersetzen können: „Die Zukunft wird hybrid sein. Das heißt, Online-Treffen werden die persönlichen ergänzen. Das kann vorteilhaft sein, wenn jemand zum Beispiel sehr abgelegen wohnt.“ Besonders viele Anfragen gab es zudem zur richtigen Handhabung der jeweils geltenden Coronarichtlinien, wohl auch, weil in der Selbsthilfe viele chronisch kranke Menschen engagiert sind, und diese sich natürlich besonders gut vor einer Ansteckung schützen müssen.
Für das laufende Jahr bleibt die Online-Welt jedenfalls ein großes Thema. Alle Fortbildungen und Treffen bis Mai sind virtuell geplant. Daneben könnte die Pandemie auch andere Themen verstärkt hervorbringen, wie z. B. gesundheitliche, aber auch soziale Folgen von Corona.
Selbsthilfe ist und bleibt wichtig für Menschen zum Austausch von Erfahrungen und zur gegenseitigen Unterstützung, Solidarität und oft auch jahrelanger Freundschaft. Interessierte können sich bei der Dienststelle für Selbsthilfe melden, Tel. 0471 1888110, [email protected].
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