„Ehrenamt in Gefahr“
Elf Vereine und Verbände fordern in einer Petition an den Landtag, dass die Register für ehrenamtliche Organisationen wieder vom Land als primäre Zuständigkeit wahrgenommen werden. Die Plattform Heimat in der SVP stellt sich voll und ganz hinter diese Forderung und ruft zur Unterstützung auf.
Das Ehrenamt, das Südtirol zu dem macht, was es ist, ist in Gefahr: Anstelle der Landesregister werden die Vereine und Verbände zukünftig in ein Staatsregister eingetragen und müssen sich somit den Richtlinien des Staates unterwerfen. Nicht mehr das Land, sondern der Staat entscheidet, welche Südtiroler Vereine und Verbände in diese Register eingetragen werden.
„Einfach gesagt heißt das für unsere Vereine, dass sie nicht nur ein bürokratischer Mehraufwand erwartet, den viele nicht stemmen können, sondern dass dieser auch mit exorbitanten Kosten verbunden ist“, befürchtet Michael Epp, Trudner Bürgermeister und Vorsitzender der Plattform Heimat, „Die vom Staat verlangte Rechnungslegung können vor allem kleine Vereine kaum umsetzen. So müssen Bilanzen künftig über einen Steuerberater oder andere Dienstleister nach Rom geschickt werden.“
Bei kleinsten Fehlern bei der Rechnungslegung werden Strafen von 5.000 bis 20.000 Euro gegen den gesetzlichen Vertreter des Vereins ausgestellt – die Plattform Heimat ist überzeugt, dass unter diesem Stern kein Vereinsmitglied mehr Verantwortung als Funktionär übernehmen wolle.
„Alles in allem ist diese Neuorganisation eine Hiobsbotschaft für unsere Gesellschaft“, zeigt sich Robert Tschöll, Bürgermeister von St. Leonhard alarmiert. „Unser Ehrenamt ist das, was unser Land ausmacht, der Südtiroler ist Ehrenamt. Wenn wir es zulassen, dass unsere Vereine derart drangsaliert werden, nehmen wir in Kauf, dass es die meisten Vereine morgen nicht mehr geben wird. Die Konsequenz ist, dass unsere Gesellschaft langsam aber sicher den Zusammenhalt verliert.“
Die Plattform Heimat in der SVP ist fest überzeugt: Wenn Südtirols politische Vertreter nicht umgehend reagieren und alles daran setzen, die Register für ehrenamtliche Organisationen wieder in die Zuständigkeit des Landes zu holen, ist das Ehrenamt dem Untergang geweiht. Deshalb rufen ihre Mitglieder zur Unterstützung der Petition auf.
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