Vergolden & verscherbeln
Die überfällige Verankerung des Umweltschutzes in der Verfassung Italiens eröffnet neue Möglichkeiten des Umweltschutzes und verpflichtet auch Parlament und Landtage, die eigenen jeweiligen Gesetze in Zukunft auf ihre Umweltverträglichkeit hin zu prüfen.
Das schreibt Grünen-Co-Sprecher Felix von Wohlgemuth in einer Aussendung.
Dass der Umweltschutz zudem „auch im Interesse künftiger Generationen“ betrachtet werden muss, sei ein großer Erfolg der aktuellen Jugendbewegungen – allen voran der Fridays for Future – und gebe der Stimme der Jugend endlich das Gewicht, welche sie dringend benötigt, so von Wohlgemuth am Mittwoch in einer Aussendung.
Darin heißt es weiter:
„Zu oft wurde und wird nämlich in Südtirol noch immer die wirtschaftliche Entwicklung über den Schutz der Umwelt gestellt. Neue Skigebiete im hochalpinen Gelände, Liftverbindungen auf die letzten unerschlossenen Berge, Chalets und Bettenburgen, aber auch planlose Zersiedelung, Vernichtung von Biodiversität und ungezügelter Bodenverbrauch stehen bei uns leider an der Tagesordnung.
Zu viele Geschäftemacher versuchen seit Jahrzehnten, jeden Quadratmeter unseres Landes für ein selbstzerstörerisches ,Größer, Teurer, Gewinnbringender‘ erst zu vergolden und dann zu verscherbeln und Nachhaltigkeit ist mittlerweile zu einem politischen Modewort verkommen, mehr Marketing, als echter Umweltschutz.
Es liegt daher an uns allen – und natürlich auch an den Gerichten – diese Verfassungsänderung mit Leben zu füllen, damit sie ihrem Zweck gerecht werden kann und wir so unseren Kindern und Enkeln ein lebenswertes und intaktes Südtirol hinterlassen können.“
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Kommentare (3)
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treter
Wohlgemuth sagt: „Zu oft wurde und wird nämlich in Südtirol noch immer die wirtschaftliche Entwicklung über den Schutz der Umwelt gestellt“. Wie recht er hat!!
Mir fällt dazu ein passendes Beispiel ein: der Brixner Auwald der einem 3D-BETON!!-Drucker Industriegebäude der Firma Progress weichen soll! Diesem Vorhaben dürfte nun das Ende bevorstehen!
Grund: in der Verankerung des Natur- und Tierschutzes in der Verfassung ist auch ein Artikel enthalten der folgendes sagt: die Wirtschaft darf der Natur nicht schaden!!
Empfehle daher der Firma Progress sich nach einem anderen Standpunkt für ihr futuristisches Projekt umzusehen. Hätte einen Vorschlag: das schon seit Jahren leerstehende Ex-Holz Magagna Gelände in der Brixner Industriezone südlich des Landes Straßenbauhofes. Oder eventuell in der Progress-Filiale in Schrambach, wo bereits 3D-Betondrucker im Einsatz sind, unterirdisch erweitern. Auch der neue Präsident des Unternehmerverbandes Heiner Oberrauch plädiert seit Monaten für unterirdisches Bauen als umweltschonende Alternative!! Also warum nicht?