Vorübergehend eingestellt
Auch die Apotheken haben mit Personalmangel wegen vieler Quarantänen zu kämpfen. Nun haben einige sogar das Impf- und Test-Angebot eingestellt.
von Markus Rufin
In Südtirol wurden mindestens 20 Apotheker wegen der fehlenden Corona-Impfung suspendiert. Eine Apotheke musste sogar geschlossen werden. Ausfälle und Probleme halten sich also diesbezüglich in Grenzen.
Dennoch haben die Apotheken derzeit mit Personal-Problemen zu kämpfen. Das hängt aber nicht mit den Suspendierungen zusammen, sondern mit den vielen Positiven, wie der Präsident der Apothekeninhaber, Matteo Bonvicini berichtet: „In unserer Apotheke waren letzthin drei Mitarbeiter positiv und deshalb in Quarantäne. Auch in anderen Apotheken ist das der Fall.“
Einige Kollegen hätten deshalb entschieden, Angebote vorübergehend einzustellen. Unter anderem gilt das auch für die Test-Angebote. Wie viele Apotheken, dieses eingestellt haben, kann Bonvicini nicht sagen. Jedoch gelte dasselbe auch für die Impfungen.
Er betont aber auch, dass es sich hierbei nur um eine vorübergehende Maßnahme handelt: „Tests und Impfungen durchzuführen ist letztendlich in unserem Interesse, weil wir einen wichtigen Dienst an der Bevölkerung leisten und natürlich auch etwas verdienen.“ Daher ist sich Bonvincini sicher, dass die Test- und Impfangebote wieder aufgenommen werden, sobald das Personal wieder zur Verfügung steht.
Ein weitaus größeres Problem stellt für die Apothekeninhaber derzeit die Übermittlung der Impfdaten an den Sanitätsbetrieb dar. Die Apotheker selbst haben nämlich bislang keinen eigenen Zugang. Sie müssen die Daten in einer Excel-Tabelle eingeben und diese dann dem Sanitätsbetrieb zuschicken, der sie dann wiederum in die nationale Plattform eingibt. Jedoch kam es hierbei in den letzten Wochen zu vielen Verzögerungen.
Auch das hängt laut Bonvicini mit dem Personalmangel zusammen. Die Apotheker fordern dennoch eine Änderung, denn: „Wir versuchen, dem Sanitätsbetrieb zu helfen, indem wir Impfungen durchführen, bekommen aber am Ende die Wut des Bürgers zu spüren, wenn der Green Pass nicht ankommt, obwohl wir nichts dafürkönnen.“
„Entweder es ändert sich etwas daran, oder wir hören auf zu impfen“, so die Forderung vieler Kollegen von Bonvicini.
Am Dienstag wurde bei einem Webinar, bei dem auch Vertreter des Sanitätsbetriebes dabei waren, Lösungen präsentiert. Zum einen hat der Sanitätsbetrieb dabei versprochen, künftig die Daten schneller eingeben zu wollen, zum anderen möchte man den Schritt vermeiden, das die Apotheker dem Sanitätsbetrieb eine Excel-Tabelle zuschicken müssen.
Das soll künftig gelingen, in dem gemeinsam mit den beiden Dienstleistern ApoFarmBZ und Vertical Life, die für die Impf-Vormerkungen in den Apotheken zuständig sind, ein Web-Service erstellt wird, sodass die Daten künftig direkt an den Sanitätsbetrieb geschickt werden können.
Bonvicini hofft, dass sich das in zwei bis drei Wochen ergibt. Damit könnten sich die Apotheken alleine auf das Impfen konzentrieren.
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