Paperone Schullian
Manfred Schullian bleibt der mit Abstand „reichste“ Südtiroler Parlamentarier in Rom. Mit einem Jahreseinkommen von 501.097 Euro verdient der SVP-Politiker gleich viel wie Ministerpräsident Mario Draghi.
Von Matthias Kofler
Mario Draghi, der „Mann der Banken“, nagt wahrlich nicht am Hungertuch: Das besteuerbare Jahreseinkommen des parteilosen Ministerpräsidenten und möglicherweise baldigen Staatspräsidenten beläuft sich auf beneidenswerte 527.319 Euro. Damit können ihm nur die wenigsten Politiker im Stiefelstaat das Wasser reichen. Einer davon ist Manfred Schullian. Der Kalterer SVP-Jurist ist mit einem Jahreseinkommen von 501.097 Euro erneut der reichste Parlamentarier Südtirols in Roms. Und dies nun bereits zum sechsten Mal in Folge!
Das belegen die Einkommenserklärungen der Senatoren und Onorevoli für das Jahr 2020, die auf der Homepage des Parlaments veröffentlich wurden. Im Vergleich zum Jahr 2019 konnte Schullian sogar noch eine Schippe drauflegen. Damals hatte sein Einkommen „nur“ 488.946 Euro betragen.
Da die Zahlen aus dem ersten Jahr der Pandemie stammen, lässt sich daraus gut ablesen, dass sich das Coronavirus in den Brieftaschen der Volksvertreter kaum bemerkbar gemacht hat. Der Pusterer SVP-Senator Meinhard Durnwalder liegt mit einem Jahreseinkommen von 249.206 Euro erneut auf dem zweiten Platz (2019 belief sich sein Einkommen jedoch noch auf 265.463 Euro). Das Siegertreppchen komplettiert die Kammerabgeordnete Renate Gebhard mit einem Einkommen von 156.962 Euro (2019 waren es 164.770 Euro). Nur zu Blech reichte es dieses Mal für Senatorin Julia Unterberger mit 146.220 Euro. Die Fraktionssprecherin der Autonomiegruppe muss im Vergleich zu 2019 ein Minus von knapp 15.000 Euro hinnehmen und büßt somit den dritten Platz ein.
Der ärmste unter den Reichen ist Dieter Steger. Der Bozner SVP-Senator muss sich mit einem Jahreseinkommen von 87.740 Euro begnügen. Das sind sage und schreibe 30.000 Euro weniger als im Jahr zuvor. Mittlerweile wurde Steger auch von der Aurer Lega-Nachrückerin Tiziana Piccolo überholt, die sich über ein Jahreseinkommen von 98.535 Euro freuen darf. Fast auf den Euro gleich viel wie Piccolo verdient die Ex-Ministerin und im Wahlkreis Bozen gewählte Kammerabgeordnete von Italia Viva, Maria Elena Boschi: nämlich 98.471 Euro.
Den größten monetären Zuwachs verzeichnet der Vinschger SVP-Kammerabgeordnete Albrecht Plangger, der nun auf ein Jahreseinkommen von 125.681 Euro kommt (2019 waren es „nur“ 95.327 Euro). Das Mittelfeld im Einkommens-Ranking komplettieren Michaela Biancofiore (Coraggio Italia) mit 101.048 Euro und Gianclaudio Bressa (PD) mit 105.625 Euro.
Der Leghista Filippo Maturi hat als einziger Südtiroler Parlamentarier sein Jahreseinkommen noch nicht veröffentlicht.
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Kommentare (20)
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criticus
Ob diese „Politiker“ ihr Geld wert sind, das hat sich in den letzten Tagen bei dem „Affentheater der Präsidentenwahl“ klar gezeigt!
rumer
Den Unterschied zwischen „reich“ und „am meisten verdienen“ lernt man doch schon in der Mittelschule…….TZ, nachsitzen!
paul1
………… und hauptberuflich betreibt er noch seine Rechtsanwaltskanzlei in Bozen.
gorgo
Was heißt „noch“? Können hier wirklich so viele nicht zwischen Einkommen und Politikergehalt unterscheiden?
huggy
Frage : fuer welche „Leistungen“ bekommen diese Herrschaften so viel Gehalt ??
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Es ist und bleibt zum kotzen. Andere müssen mit 1.400 € auskommen und arbeiten hart dafür. So lange diese Deskrepanzen nicht aufhöhren, wird der Italienische Staat immer tiefer versinken.
wichtigmacher
Der hat die 500.000 sicherlich nicht gestohlen sondern rechtschaffen verdient. Und an all die Neider und Meckerer, die sollten mal bedenken, dass der von diesen 500.000 mindestens 250.000 an Steuern bezahlen muss, damit können dann all die Sozialschmarotzer erhalten werden, welche zu faul sind um zu arbeiten, aber Sozialwohnung bekommen, bzw. Mietbeitrag, Essensgutscheine, und sonst alle möglichen Beiträge…..
george
Ach „wichtigmacher“, mach dich doch nicht so wichtig. Das tun schon andere hier genug.
exodus
@wichtigmacher Sie haben ja nicht so Unrecht! Ich frage mich auch, wie so mancher Politiker seinen Beruf mit der Politikarbeit unter einem Dach bringen kann.