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„Illegal“ bei Oma

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Trotz Kontaktbeschränkungen wurden mehr als 50 Prozent der Kinder im Lockdown im Februar 2021 von Verwandten und Bekannten betreut. Das zeigt eine neue Studie des Instituts für Allgemeinmedizin. 

von Lisi Lang

Mehr 32.000 Südtirolerinnen und Südtiroler befinden sich derzeit in Quarantäne, darunter auch viele Kinder und Jugendliche. Die ansteckendere Omikron-Variante des Coronavirus hat zuletzt auch in Südtirol für einen rasanten Anstieg der Infektionen gesorgt, was man auch in den Schulen und Kindergärten bemerkt. 

Viele Kindergartengruppen und Schulklassen mussten zuletzt wegen einem oder mehreren Corona-Fällen in Quarantäne – für die Eltern ist das eine organisatorische Herausforderung, denn sie stehen von einem Tag auf den anderen vor der Frage, wer bzw. wie sie ihre Kinder betreuen sollen, während sie selbst zur Arbeit müssen. Viele Eltern stoßen dabei an ihre Belastungsgrenzen. 

Das bestätigt eine Onlineumfrage, die vom Institut für Allgemeinmedizin und Public Health der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe Claudiana in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Hochschule München und dem Südtiroler Sanitätsbetrieb durchgeführt wurde. Die Umfrage, die während des Lockdowns im Februar 2021 in Südtirol durchgeführt  wurde, zeigt, wie sich Familien organisieren, wenn sie durch Schließungen kurzfristig auf sich allein gestellt sind und wie es den Familienmitgliedern dabei geht.

Im Zeitraum der Umfrage waren in Südtirol Schulen, Kindergärten und Kitas geschlossen, gleichzeitig galt ein strenger Lockdown, Kontakte außerhalb des eigenen Haushaltes waren nicht gestattet. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen aber, dass trotz dieser Beschränkungen 53 Prozent der befragten Eltern Verwandte und Bekannte mit der Kinderbetreuung beauftragt haben. Alleinerziehende mussten dabei häufiger auf diese Strategie zurückgreifen. Nur 13 Prozent der Befragten konnten auf bezahlten Urlaub zurückgreifen.„Das Ergebnis zeigt klar, dass sich viele berufstätige Eltern bereits ein Jahr nach Pandemiebeginn schlicht nicht mehr an die vorgeschriebenen Isolationsmaßnahmen halten konnten. Um Familie und Beruf weiter unter einen Hut zu bringen, sah sich über die Hälfte der befragten Eltern gezwungen, Angehörige und Bekannte in die Kinderbetreuung zu involvieren – in 79 Prozent der Fälle waren es die Großeltern“, sagt Barbara Plagg, Leiterin der Studie und Wissenschaftlerin am Institut für Allgemeinmedizin und Public Health. „Sobald Bildungsinstitutionen geschlossen sind und Eltern – bei gleichzeitigem Kontaktverbot außerhalb der Familie – sich selbst überlassen werden, driftet ein Prozentsatz notwendigerweise in die „Illegalität“ ab und bindet trotz Verbots Dritte ein, um den Erhalt der eigenen Arbeit garantieren zu können und die Kinder nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Das kann aber zum Problem werden, weil Eltern beispielsweise Risikogruppen in die Betreuung einbinden müssen – wie etwa die Großeltern, die zum Zeitpunkt unserer Erhebung großteils noch nicht geimpft waren“, erklärt Plagg. 

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