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Ohne Plastik

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Die Grünen wollen Südtirol plastikfreier machen und dafür die Ursachen von Plastikmüll in den Gewässern erforschen und eine plastikfreie öffentliche Beschaffung forcieren. 

von Lisi Lang

„Wir wollen einen Beitrag für die ökologische Wende in unserem Land leisten“, schickt die Grüne Brigitte Foppa voraus. Und dafür müsse man zu seinen Wurzeln zurückkehren. „Plastik ist das Symbol der Wegwerfgesellschaft und bringt uns an die Wurzeln unserer eigenen Umweltbewegung, die mit dem Thema Plastik begonnen hat, zurück“, sagt Foppa.

Die Grünen haben diese Woche im Landtag gleich zwei Beschlussanträge eingebracht, die Südtirol plastikfreier machen bzw. die Plastikflut stoppen sollen. „Unser Ziel ist ein plastikfreies Südtirol und diese zwei Beschlussanträge sollen die Tür dazu ein Stück weit öffnen“, erklärt Riccardo Dello Sbarba.

Der erste Beschlussantrag beschäftigt sich deswegen mit dem Verzicht auf Plastik im öffentlichen Vergabewesen. „Die Verbannung von Kunststoffen, insbesondere aus dem Handels- und Lebensmittelkreislauf, ist eine der wichtigsten Forderungen der Fridays for future-Bewegung“, erklärt der Landtagsabgeordnete der Grünen. Plastik werde im Nahrungs- und Getränkebereich nach wie vor massiv als Verpackungsmaterial eingesetzt, aber genau das müsse sich ändern, so die Forderung der FFF-Bewegung.

„Das Land Südtirol könnte diesbezüglich einen wichtigen Beitrag leisten, wenn man bedenkt, wie viele Nahrungsmittel und Getränke in den öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern und Verwaltungsgebäuden bereitgestellt werden“, ist Riccardo Dello Sbarba überzeugt und nennt ein Beispiel: Während der Bardienst des Krankenhauses Meran Plastikflaschen verkaufen kann, sind diese in Brixen nicht vorgesehen – außer der Gast verlangt ausdrücklich danach. „Es wird also klar, dass unser Land hier noch Nachholbedarf hat und vor diesem Hintergrund erscheint es als notwendig und auch als möglich, die Vorgaben der öffentlichen Verwaltung zu vereinheitlichen“, erklärt Riccardo Dello Sbarba. „Durch die Einführung spezieller Kriterien in Ausschreibungen zur Verringerung der Verwendung von Plastik (Behälter, Verpackungen, Geschirr usw.) kann Südtirol einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren und „plastikfreien“ Zukunft leisten“.

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Kommentare (7)

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  • andreas

    Um Plastik zu ersetzen, braucht es Alternativen und die gibt es teilweise nicht oder sie sind zu teuer oder unbrauchbar.
    Auch dient Plastik bei Verpackungen der Hygiene und dort ist es schwierig, es zu ersetzen.
    Alles lose kaufen, ist keine Alternative, wenn man z.B. manchen Kunden im Supermarkt zusieht, wie sie mit Obst oder Gemüse umgehen.

    Vor der Ersten Hilfe in Bozen standen, momentan weiß ich es nicht, eine halbe Palette Plastikflaschen zu einem halben Liter kostenlos für die Besucher.
    Würde man diese mit Glasflaschen ersetzen, müsste man auch diese zuerst mal produzieren, der Ressorucenverbrauch wäre höher, die Transportkosten wären wegen des Gewichts höher und wenn man sie wiederverwenden möchte, müssten sie auch wieder zurück transportiert werden, aufwendig aufgearbeitet und wieder neu befüllt werden.
    Der Energieaufwand und der Ressourcenverbrauch wäre um ein Vielfaches höher als mit Plastikflaschen.

    Fordern kann man natürlich alles, man sollte sich vorher aber zumindest etwas mit der Problematik auseinandergesetzt haben und Lösungen mitanbieten.

    • netzexperte

      Genauso ist es – viele Möchtegern-Politiker schreien nach einem Plastikverbot (vielleicht weil sie auch kein anderes Thema haben), haben aber KEINE Ahnung was die Alternative wäre bzw. welche Folgen diese mit sich bringen – man denke nur mal an das Verbot der Plastiksackln – jetzt werden so gut wie alle aus Papier gefertigt und für deren Produktion wird der halbe Planet gerodet. Plastik ist per se nicht schlecht – das Problem ist der Mensch, der das Plastik (teilweise professionell organisiert) in die Umwelt kippt. Die Politik sollte zunächst dort mal ansetzen und den derzeit legalen Müllexport nach Afrika unterbinden.

  • brutus

    Liebe Grüße: der Begriff „Plastikfrei“ ist irreführend und eine Lüge!
    …wie wär’s mit „Kunststoffreduktion“!

  • ultnerbaer

    Für Säfte und Getränke gibt es schon lange plastikfreie Verpackungen: Mehrweggkasflaschen. Aber sowohl der Handel wie auch Gastronomie und Konsumenten sind zu bequem geworden. Und ganz nebenbei: alle südtiroler Getränke- und Mineralwasserbetriebe füllen so ab und dir vielbesprochenen lokalen Kreisläufe wären gewährleistet.

  • gorgo

    Mirkoplastik ist bereits überall, Wasser, Boden, sogar im Körper von Mäusen wurde es nachgewiesen.
    Da noch nicht sicher ist, was dies anrichten könnte, wäre jede Reduktion wünschenswert.
    Im Verpackungsbereich ist noch gewaltig Potential. Verkauft Pralinen endlich ehrlich!
    Und überlässt Wasser in Plastikflaschen doch bitte Menschen die wirklich keine andere Wahl haben. Sollte in unseren Land eigentlich kein Thema sein. Wer zu blöd ist, sich eine Trinkflasche zuzulegen, soll halt Glasflaschenwasser trinken und tragen.

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