Astor – ein Jahrhundert Tango
Der erste Teil der regionalen Tanzsaison inDanza des Trienter Kulturzentrums S. Chiara sieht in Trient, Rovereto und Bozen 12 Aufführung mit 9 Tanzkompanien vor.
Das Balletto di Roma eröffnet inDanza.22 am Mittwoch, den 19. Januar am Stadttheater Bozen mit „Astor – ein Jahrhundert Tango“ und feiert damit Astor Piazzolla, den bedeutendsten Vertreter des Tangos, dessen Geburtstag sich 2021 zum 100sten Mal jährte. Die musikalischen Arrangements stammen von Luca Salvadori und werden live gespielt vom Ausnahmemusiker Mario Stefano Pietrodarchi (Bandoneon, Harmonika). Ein Atemzug, ein Hauch, ein angedeutetes Wort offenbaren die Zerbrechlichkeit Piazzollas und aller Menschen, die wir aktuell unter einer erzwungenen Distanz, einer entmaterialisierten Beziehungsfähigkeit, fehlenden Kontakten und zerbrochenen Leben leiden.
Auf einen Doppeltermin mit dem Ensemble Zappalà Danza darf sich im Anschluss das Publikum in Trient (25.01.22, Teatro SanbàPolis) und Rovereto (27.01.22, Auditorium Melotti) freuen. Gezeigt wird „Patria, un bisogno che si sposta“ (Heimat, ein sich wandelndes Bedürfnis), eine Arbeit des Choreografen und namengebenden Gründers der Kompanie Roberto Zappalà.
Mit einem weiteren Doppeltermin eines italienischen Ensembles geht es nach Rovereto und Trient (11. und 13. Februar). Simone Repele und Sasha Riva sind mit dem Einakter „Lili Elbe Show“ zu Gast, das sich am Roman „The Danish Girl“ von David Ebershoff (2000) inspiriert und 2015 sehr erfolgreich von Tom Hooper verfilmt wurde.
Tanz, Zirkus, Comedy und Poesie bringen der Zirkuskünstler Vincent Dubè und seine Truppe Machine de Cirque amDienstag, 22. Februar ans Stadttheater Bozen. In der gleichnamigen Aufführung kämpfen die fünf Überlebenden der Apokalypse mit Hilfe einer unglaublichen Maschine um ihre Rettung und begeben sich auf die Suche nach anderen Überlebenden. Ein energiegeladenes, gewagtes und poetisches Stück, das seit seiner Uraufführung Publikum und Kritiker begeistert.
Daniele Cipriani Entertainment präsentiert im weiteren Verlauf der Spielzeit am 29. März am Stadttheater Bozen den unvergänglichen Klassiker „Carmen“ von Prosper Merimée und mit Choreografie von Amedeo Amodio. Bizets unvergleichliche Musik wird für diese Inszenierung mit musikalischen Kompositionen von Giuseppe Calì ergänzt.
Nach dem großen Erfolg von „Smashed“ im letzten Sommer darf sich das Publikum am 5. April in Trient (Teatro Sociale) auf ein Wiedersehen mit Gandini Juggling freuen. Die preisgekrönte britische Kompanie wurde von Sean Gandini, einem der besten Jongleure der Welt, gegründet und bezaubert erneut mit einer Mischung aus Jonglage, Zirkuskunst, Poesie und Tanz. „LEBEN. A love letter to Merce Cunningham“ ist der Titel der neuen Kreation, die in Zusammenarbeit mit dem Merce Cunningham Trust entstanden ist.
Mit einem doppelten Gastspiel beehrt am 20. und 22. April die slowenische MN Dance Company Rovereto und Trient. Das Ensemble rund um Michal Rynia und Nastja Bremec Rynia zeigt die Jubiläumsproduktion „DE-SET“, die anlässlich des 10jährigen Bestehens der Kompanie in Zusammenarbeit mit dem Musikerduo Silence entstanden ist.
Alessandra Ferri und Massimo Murru – die Ikone des italienischen Tanzes und der Étoile der Mailander Scala versprechen einen Tanzabend der Extraklasse. Die legendäre, dramatische Tänzerin Alessandra Ferri kommt am 27. April mit „L’Heure Exquise“ von Maurice Béjart (Regie, Choreografie) ans Teatro Sociale von Trient. Die Inszenierung ist Samuel Beckets Theaterstück „Glückliche Tage“ (Happy Days) entlehnt und 2021 anlässlich ihrer 40jährigen Bühnenkarriere entstanden.
Mit einem weiteren bekannten Gesicht endet der erste Teil von inDanza.22 am Mittwoch, 11. Mai in Trient: Hervé Koubi ist nach rund einem Jahr wieder am Teatro Sociale zu sehen. In seiner neuen Kreation „Ce que le jour doit à la nuit“ inspiriert sich der französisch-algerische Choreograf am gleichnamigen Roman des algerischen Schriftstellers Mohammed Moulessehoul aus dem Jahr2008 und feiert die Virtuosität seiner zwölf Tänzer in einer lebhaften Inszenierung.
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