„Schulen müssen offen bleiben“
Rosmarie Pamer, Bürgermeisterin von St. Martin in Passeier und Mittelschul-Lehrerin über ausgelassene Silvesterfeiern, rasant steigende Coronazahlen und warum nicht die Jugendlichen die Zeche zahlen dürfen.
TAGESZEITUNG Online: Frau Bürgermeisterin, die Coronazahlen schießen in vielen Gemeinden seit einigen Tagen in die Höhe. Machen Sie sich Gedanken darüber?
Rosmarie Pamer: Natürlich. Ich bin verärgert und ehrlich gesagt froh, dass die großen Hotels in Passeier jetzt in der Winterpause sind. Es stimmt schon, dass alle Mitarbeiter regelmäßig getestet wurden und das ist auch anzuerkennen. Aber die generelle Situation ist vor allem gegen Saisonsende ziemlich aus dem Ruder gelaufen.
Es heißt im Passeiertal, dass in einigen Beherbergungsbetrieben ausgelassen Silvester gefeiert wurde…
Das ist kein Geheimnis und trifft im Übrigen nicht nur auf das Passeiertal zu, sondern auf ganz Südtirol. Und genau das ärgert mich. Denn während Corona bei den Partys einfach weggefeiert wurde, riskiert die Schule jetzt die Zeche zu zahlen. Das ist ungerecht, weil sich die Jugendlichen seit Herbst im Unterricht an alle Regeln halten.
Sie sind selbst Lehrerin an einer Mittelschule. Wie ist dort die Situation?
Keiner meiner SchülerInnen möchte zurück in den Online-Unterricht. Ich habe meine Klasse seit Unterrichtsbeginn im Herbst motiviert und immer zum Durchhalten aufgefordert. Wenn eine Maske verrutscht war, wurde sie wieder festgemacht. Das alles mit der Aussicht, in Präsenz weitermachen zu können. Jetzt riskieren die steigenden Zahlen diese ganzen Anstrengungen zunichte zu machen.
Sie stellen sich hinter die Jugendlichen?
Ja, absolut. Der Großteil von ihnen hält sich an die Regeln und zeigt sich solidarisch mit der Gesellschaft. In meiner 3. Mittelschulklasse sind beispielsweise 13 von 15 SchülerInnen geimpft oder genesen. Umso ungerechter wäre es, wenn sie jetzt wieder in den Fernunterricht überstellt würden.
Interview: Karin Gamper
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Kommentare (11)
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schwarzesschaf
Ja es ist sowieso lachhaft coronahospots in den Hotels aber immer noch offen das ganze personal positiv aber immee noch gäste und wir wundern uns das wir so viele auswertige positive haben
schwarzesschaf
Schulen und kindergärten werden wegen ein 2 fällen geschlossen, hotwls machen gleich weiter und die maskenpflichtvwird auch nichtbeingehalten
rumer
Es ist komplett egal, ob gefeiert wird oder nicht. Ob Schulen offen sind oder nicht. Omikron rauscht durch, es wird jeder von Omikron angegriffen werden. Viele werden des gar nicht merken. Man könnte jetzt:
1. aufhören zu testen
2. Quarantäne abschaffen
3. Masken wegwerfen
4 wieder normal leben.
ostern
Eine der wenigen Politiker-innen in Südtirol mit
gesundem Hausverstand.(Siehe „Runder Tisch “
vom Montag).