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Das Sasa-Chaos

Die öffentliche Busgesellschaft SASA hat arg mit coronabedingten Personalausfällen kämpfen: Zeitweise waren 70 der 290 Busfahrer nicht einsatzfähig.

Von Thomas Vikoler

Unter der Belegschaft der öffentlichen Busgesellschaft SASA hat sich jüngst eine WhatsApp-Gruppe mit einem kuriosen Anliegen gebildet: Die Teilnehmer trauern ihrer früheren Arbeitstätigkeit bei der privaten Busgesellschaft SAD unter ihrem Boss Ingemar Gatterer nach. Dort habe zwar nicht alles zu ihrer Zufriedenheit funktioniert, beim neuen Arbeitgeber SASA gebe es aber „gewaltige“ Schwierigkeiten. Es bestehe die Gefahr, dass weitere Busfahrer aussteigen würden.

Hans Joachim Dalsass, Sekretär der Transport-Gewerkschaft beim ASGB, weiß nichts von der WhatsApp-Gruppe unter den ehemaligen SAD-Angestellten, die seit dem Übergang von Buslinien Mitte November für die SASA arbeiten. Wohl auch deshalb, weil es derzeit dort andere/größere Probleme gibt: Den Ausfall von Fahrern wegen Covid-Infektionen bzw. behördlich verordneten Quarantänen.

Laut Informationen aus dem SASA-Personalamt von dieser Woche warenzeitweise bis zu 70 der 290 Busfahrer aus 20 Nationalitäten nicht einsatzfähig. Das führe dazu, dass zahlreiche Fahrten, insbesondere weniger frequentierte, ausfallen. Priorität hätten die Schüler- und Pendlerfahrten.

Die im Dienst befindlichen Busfahrer seien durch diese außerordentliche Situation besonders gefordert, berichtet Gewerkschafter Dalsass. Sie müssten bereits jetzt ausgedehnte Turnusse fahren, die Gefahr, dass weitere den Dienst als Busfahrer quittieren, sei groß.

Die SASA hat seit Mitte November ihr Streckennetz beinahe verdoppelt, nachdem die Landesregierung ihr als Inhouse-Gesellschaft Linien zugesprochen hat, welche bis dahin vorwiegend von der SAD bedient worden waren.

Die SAD hatte sich bereits im Vorfeld gerichtlich gegen die Umwandlung der SASA in eine Inhouse-Gesellschaft des Landes gewehrt. Ohne Erfolg.

Die SASA bedient nun nicht mehr allein ihr bisheriges Stammgebiet Bozen, Meran und Leifers, sondern auch das Sarntal, das Ulten- und Passeiertal, sowie die Hauptlinien ins Unterland (Salurn) und ins Überetsch (Kaltern).

Ein gute Nachricht:

Der für Freitag von den Transportgewerkschaften der Konföderierten ausgerufene, vierstündige Streik (von 15.00 bis 19.00 Uhr) wurde widerrufen.

 

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