Projektil für Fugatti
Ein Brief mit einem Projektil, adressiert an Regionalpräsident Maurizio Fugatti, ist gestern im Trienter Postverteilungszentrum sichergestellt worden.
von Thomas Vikoler
Der Brief ist nicht bei dem Adressaten angekommen. Er wurde am Dienstagmorgen im Postverteilungszentrum von Trient sichergestellt. Ein Brief mit einem Projektil Kaliber 9 und einem Text, der offensichtlich von einem Impfgegner stammt, war an den Trentiner Landeshauptmann und aktuellen Regionalpräsidenten Maurizio Fugatti (Lega) adressiert.
Dies teilte die Trienter Quästur mit. Später nannte Vize-Quästor Luigi Di Ruscio weitere Details zu der abgefangenen Sendung: Der Text des an Fugatti adressierten Briefes sei weder per Hand oder auf dem Computer geschrieben worden, sondern mit klebbaren Buchstaben, wie sie heutzutage kaum mehr im Handel erhältlich seien. In der Vergangenheit seien diese etwa in Architektur- oder Geometerbüros verwendet worden.
Die Ruscio kündigte an, dass alles unternommen werde, den Absender des Briefes aus dem No-Vax-Umfeld ausfindig zu machen. Etwa mittels Erhebung der Fingerabdrücke, sollten welche feststellbar sein. Von welchem Postamt der Brief an Fugatti abgestempelt wurde, ist bisher nicht bekannt.
Der Trentiner Landeshauptmann wurde in den vergangenen Monaten zum Ziel von Drohbriefen, auch aus diesem Grund hat er behördlichen Begleitschutz erhalten. Die Drohungen kamen insbesondere aus der Tierschützer-Szene, welche Fugatti für dessen Abschuss-Kurs in Sachen Bär und Wolf kritisierten.
Im jüngsten Brief an ihn geht es, wie erwähnt, um die Corona-Maßnahmen, die vornehmlich von der römischen Regierung vorgegeben werden. Die Trienter Quästur vermutet, dass er das Werk eines Einzeltäters, nicht einer organisierten Gruppe, ist.
„Ich habe dem Kollegen Fugatti in einem Telefonat die volle Solidarität der Südtiroler Landesregierung ausgesprochen“, erklärte Landeshauptmann und Regional-Vizepräsident Arno Kompatscher gestern. Er bezeichnete den No-Vax-Brief an Fugatti als „inakzeptabel“ und erwähnte, dass in der Vergangenheit auch Mitglieder seiner Regierung bedroht worden seien.
Der Brief mit Projektil wurde auch von anderen Politikern wie Luca Zaia, Gouverneur des Veneto, Unterstaatssekretärin Tiziana Nisini und dem Trentiner Landtagspräsidenten Walter Kaswalder verurteilt.
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