Parken verboten
Plötzlich war da ein Parkplatz: Über die Weihnachtsfeiertage wurden an einem Forstweg bei der Talstation Gassl in Olang neue Parkflächen geschaffen. Die Hintergründe und der Protest der Umweltschützer.
von Silke Hinterwaldner
Als der Jahreswechsel näher rückte, machten einige Umweltschützer unweit der Talstation Gassl am Kronplatz eine eigenartige Beobachtung. Direkt an der Brücke zum Parkplatz für Skifahrer in Olang hatten Bagger einen langen Streifen entlang des Baches sozusagen befahrbar gemacht. Die Sträucher waren entfernt worden und einem Forstweg entlang waren kleine Einbuchtungen für Parkplätze geschaffen worden.
Als am Morgen dann die Skifahrer kamen, füllte sich auch dieser plötzlich aus der Erde gestampfte Parkplatz. Aber wie ist das möglich? Gibt es dafür eine Genehmigung? Diese Fragen stellte sich auch Franz Josef Hofer, Gemeinderat der Bürgerliste in Olang. Gemeinsam mit dem Umweltring hat er in der Folge eine Anfrage an Bürgermeister Georg Reden gerichtet. Darin geht es zum einen um die Frage, wer die Verantwortung für diesen Parkplatz trägt. Zum anderen wird die Frage aufgeworfen, ob mit rechtlichen Konsequenzen zu rechnen sei, sollte die Aktion nicht offiziell genehmigt worden sein.
In einer ersten Stellungnahme hatte Bürgermeister Reden erklärt, er wisse von einem neuen Parkplatz im Gassl nichts. „Dabei“, sagt Franz Josef Hofer, „müsste der Bürgermeister derlei Aktionen sofort stoppen.“ Das ist mittlerweile längst passiert. Nur einen Tag nach der Rodung am Forstweg, war die neue Parkfläche wieder abgesperrt. Man hatte einen schweren Metallzaun aufgestellt, um es den PKW unmöglich zu machen, in den Forstweg einzubiegen. Gemeinderat Hofer pocht trotzdem darauf, dass diese eigenartige Aktion lückenlos aufgeklärt werden muss. Schließlich ist der Eingriff in die Natur unwiderruflich.
Über die Weihnachtsfeiertage hatten sich sehr viele Skifahrer aus Südtirol genauso wie Gäste auf den Weg zum Kronplatz gemacht. Das freut die Skiliftbetreiber freilich, auch weil sie nach dem Totalausfall im letzten Winter lange auf den wirtschaftlichen Aufschwung warten mussten. Gleichzeitig aber zeichnete sich im Gassl wohl ab, dass die bestehende Parkfläche knapp werden könnte.
„Wir wollten deshalb“, sagt Philipp Felder, Direktor der Olanger Seilbahnen, „für die Angestellten und Arbeiter ein paar Parkplätze freischieben.“ Er spricht von einem Dutzend Stellplätzen, aber diesbezüglich gehen die Angaben auseinander. Beim Umweltring hat man mehrere Dutzend Parkplätze gezählt.
Nichtsdestotrotz war der Parkplatz ohnehin gleich wieder geschlossen worden. Der Direktor im Forstinspektorat Welsberg hatte umgehend sein Veto eingelegt und die Liftbetreiber telefonisch darüber informiert, dass es in diesem Bereich ein Parkverbot gebe. Da macht es auch keinen Unterschied, dass die betreffende Waldfläche einem Mitarbeiter der Seilbahnen gehört, mit dem sich die Gesellschaft auf dieses Vorgehen geeinigt hatte.
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