Ingrid Hora & Heinz von Perckhammer
Ingrid Hora inszeniert im Foto Forum Bozen einen Dialog mit den Fotografien von Heinz von Perckhammer.
Ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod findet Ingrid Hora (geb. 1976) in einem Kiosk in Südtirol eine vergilbte Postkarte, die eine bunte Collage zeigt. Neugierig geworden, beschließt sie, mehr über den Urheber des Bildes herauszufinden und entdeckt das reiche Werk Perckhammers. Sie ist fasziniert von dem einzigartigen Leben des Fotografen und von seiner formalen Schärfe. Die beiden Künstler sind nicht nur in Südtirol geboren, sondern haben auch gemeinsam, dass sie China bereist und in Berlin gelebt haben, wobei allerdings ein Jahrhundert dazwischen liegt.
Perckhammer, 1895 in Meran geboren,geriet während des Ersten Weltkriegs in japanische Gefangenschaft. Nach 1918 blieb er in China und fotografierte im Auftrag der chinesischen Regierung. Seine Bilder zeigen meistens Straßenszenen und nackte Frauen. Erst 1927 kehrte er nach Europa zurück. In den Dreißigern reiste er als Fotoreporter durch das Deutsche Reich und stellte seine Aufnahmen ganz in den Dienste des Nationalsozialismus.
Man könnte die Ausstellung im Foto Forum Bozen als einen Dialog zwischen den beiden Künstlern sehen. Genauer gesagt ist es ein inszenierter Dialog, bei dem nur Ingrid Hora das Sagen hat. Sie erhebt nicht den Anspruch, Perckhammers Werk „wahrheitsgetreu“ zu präsentieren. Im Gegenteil, sie gibt sich die volle künstlerische Freiheit, es frei auszuwählen, neu zu rahmen, räumlich zu installieren und mit ihren eigenen Skulpturen zu konfrontieren. Damit stößt sie neue Geschichten an, die der Betrachter weiterschreiben kann. Letztlich geht es in der Ausstellung um die Rolle des Schicksals im Leben eines Künstlers, aber auch im Leben eines Kunstwerks, das sich noch lange nach dem Tod des Künstlers weiterentwickelt und neue Bedeutungen hervorbringt.
Man könnte die Ausstellung im Foto Forum Bozen als einen Dialog zwischen den beiden Künstlern sehen. Genauer gesagt ist es ein inszenierter Dialog, bei dem nur Ingrid Hora das Sagen hat. Sie erhebt nicht den Anspruch, Perckhammers Werk „wahrheitsgetreu“ zu präsentieren. Im Gegenteil, sie gibt sich die volle künstlerische Freiheit, es frei auszuwählen, neu zu rahmen, räumlich zu installieren und mit ihren eigenen Skulpturen zu konfrontieren. Damit stößt sie neue Geschichten an, die der Betrachter weiterschreiben kann. Letztlich geht es in der Ausstellung um die Rolle des Schicksals im Leben eines Künstlers, aber auch im Leben eines Kunstwerks, das sich noch lange nach dem Tod des Künstlers weiterentwickelt und neue Bedeutungen hervorbringt.
Die Fotografien Perckhammers (1895-1965) sind zugleich ein subjektiver Bericht über ein individuelles Schicksal und eine wertvolle historische Dokumentation von Zeit und Raum.
Termin: Eröffnung am 29. Dezember von 17.00 – 21.00 Uhr in der Galerie foto forum, Bozen. Zu sehen bis 29. Jänner.
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)
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