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Zähe Verhandlungen

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Derzeit wird in Rom der italienische Vorschlag zur Gemeinsamen EU-Agrarpolitik diskutiert. Auch beim dritten Treffen sieht LR Schuler noch Schattenseiten für die Berglandwirtschaft.

Europas Landwirtschaft soll nachhaltiger werden, ihre Leistungen für Umwelt und Gesellschaft sollen stärker berücksichtigt werden: Dies ist die Grundausrichtung des Vorschlags zur Reform der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP), der vergangene Woche vorgelegt und heute in Rom mit den Vertretern der Regionen und Autonomen Provinzen weiterdiskutiert wurde.

In diesem Zuge war Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler am Montag bereits zum dritten Mal in Folge in Rom, um bei den Treffen zur GAP vor Ort die Interessen Südtirols zu vertreten. 

Schulers Fazit nach einer ersten Durchsicht: Für Südtirols Berglandwirtschaft sieht der Landesrat mehrere Schattenseiten. „Die Verhandlungen in Rom sind zäh und die Positionen der einzelnen Vertreter der Regionen und Provinzen sehr unterschiedlich“, berichtet Schuler.

Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli hatte vergangene Woche die Vorschläge Italiens zur Reform der EU-Agrarpolitik vorgestellt. Südtirol zeigt sich damit aber nicht zufrieden. „Wir haben den Vorschlag mit Spannung erwartet, jetzt haben wir aber gemeinsam dem Land Trentino sowie den Regionen Friaul-Julisch Venetien und Aosta einige wesentliche Punkte eingefordert“, sagt Landesrat Schuler.

Demnach wird die Berglandwirtschaft im Dokument zwar öfters genannt, dennoch wird aus Sicht von Landesrat Schuler nicht ausreichend darauf eingegangen und die Kleinstrukturiertheit nicht genügend berücksichtigt. „Nicht zufrieden sind wir zum einen mit den sogenannten gekoppelten Prämien im Berggebiet: Sie sind zu niedrig. Aber auch bei den Möglichkeiten, alle Junglandwirte mit der Erstniederlassungsprämie zu unterstützen, braucht es Nachbesserungen“, merkt Schuler an.

Diese Punkte seien besonders wichtige Maßnahmen, um die familienbetriebene Landwirtschaft in Südtirol zu bewahren.

Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler hat beim Treffen eine stärkere Umverteilung der internen Konvergenz sowie eine stärkere, wenn nicht ausschließliche Umverteilung von zehn Prozent der Gesamtsumme der ersten Säule der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik auf die kleinen Betriebe verlangt. Zudem haben die Vertreter der genannten Regionen einen Anspruch auf die Flächenprämie für das Dauergrünland über die sogenannten Öko-Regelungen (Eco Schemes) erhoben.

„Die Zeit ist vorangeschritten“, warnt Schuler, „am Ende des Jahres muss eine Strategie vorliegen. Ich werde mich bis zum Schluss massiv für die Südtiroler Landwirtschaft einsetzen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • wichtigmacher

    Wo wohl die Nachhaltigkeit der Berglandwirtschaft bleibt, wenn mit stinkenden LKWs Futtermittel aus Hunderten Km Enfernung auf den letzten „Bauernhof“ auf womöglich 2000m Metern Höhe gekarrt werden. Dort, wo dann die Turbokühe unter zum Teil prekären Bedingungen (angebunden, von der Alm nur träumend) gehalten und gemolken werden. Und mit den gleich stinkenden LKWs wird dann täglich die Milch zu den, (auch noch konkurrierenden) Milchhöfen gebracht, damit sich dort dann auch noch die kravattentragenden Top(?)Manager um jeden Käse (Mozarella) befetzen können…

  • ostern

    Hr. Schuler, Arbeitnehmer und Rentner zahlen 82% der Einkommensteuer,
    und die Bauern wieviel?????? RedenSie bitte nicht von Bergbauern in den verlassensten Orte, Begbauern sind auch im Tale bzw. auf ca. 200 Meter Meereshöhe. An der Zeit, dass Bauern anfangen Steurn zahlen, und nicht immer Beiträge kassieren!!!!!!
    EWIGE JAMMERER!!!!

  • @alice.it

    Pustertaler Zeitung, Ausgabe 25/2021, Seiten 40/41/42: „Des Bergbauern Tod“

    Ein lesenswerter Artikel, voller Todesängste, und dies bei einem EU-Haushalt für die Bauern in Höhe von 360 Milliarden Euro in den kommenden 7 Jahren.

  • cosifantutte

    Warum will man so eine reaktionäre und mittlerweile völlig degenerierte Kultur wie das Bergbauerntum um jeden Preis erhalten? Was erwartet man sich davon? Eine einfache Hoftorbilanz eines jeden Bergbauernhofes ergibt, dass ein vielfaches an nicht-erneuerbare Energien verbrannt werden muss, um ein paar Kalorien Milch zu erzeugen. Um wie viele Leute geht es denn da eigentlich, fuer die so ein unsinniger Aufwand betrieben wird? Das heutige Modell „Bergbauer“ ist mit fossilen Brennstoffen uebersubventioniert und somit nicht zukunftsfähig. Was hat der steuerzahlende Teil der Bevölkerung denn davon, diese sinnlosen Produktionsstandorte, Zufahrtsnetze und Infrastrukturen zu erhalten?

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