Schwieriges Contact Tracing
Bereits seit Längerem hat der Sanitätsbetrieb Schwierigkeiten mit dem Contact Tracing. Weil es zu viele Positive gibt, sollen sich Personen bei Kontakt selbst in Quarantäne begeben.
von Markus Rufin
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Südtirol sank zwar in den letzten Tag, in den Wochen zuvor, stieg diese aber stark an. Aktuell liegt sie bei 450.
Lange Zeit hatte der Sanitätsbetrieb versucht, enge Kontakte positiv getesteter Personen nachzuverfolgen und nachzutesten. Eigentlich liegt die Grenze dafür bei einer Wocheninzidenz von 50. Diese Grenze wurde in Südtirol schon längst überschritten, trotzdem hat der Sanitätsbetrieb in den letzten Wochen das Contact Tracing aufrecht erhalten. Schließlich ist das auch eine wichtige Säule, um das Infektionsgeschehen einzuschränken und den Überblick zu behalten.
Aber in den letzten Wochen hat die Arbeit der epidemeologischen Überwachungseinheit, die für die Nachverfolgung enger Kontakte zuständig ist, stark zugenommen. So kam es in den letzten Tagen immer wieder vor, dass enge Kontakte positiv Getesteter erst nach fünf oder sechs Tagen kontaktiert und in Quarantäne beordert wurden.
Das war nicht immer der Fall, aufgrund der vielen Neuinfektionen pro Tag kam es aber häufiger vor als üblich. So ist es auch dazu gekommen, dass Personen, die über mehrere Tage Kontakt zu Positiven hatten, dennoch zirkulierten, nur weil sie die offizielle Aufforderung zur Isolation noch nicht erhalten hatten.
Deshalb appelliert nun der Sanitätsbetrieb an die Betroffenen verantwortungsbewusst mit der Situation umzugehen. Sprich, wenn man Kontakt mit einer positiven Person hatte, sollte man sich in Quarantäne begeben, auch wenn man keine offizielle Aufforderung oder keinen Anruf erhält. Die offizielle Benachrichtigung des Hygienedienstes mit allen weiteren amtlichen Informationen folge immer, erklärt der Sanitätsbetrieb, auch wenn einige Tage dabei vergehen.
Personelle und organisatorische Ressourcen sind nicht unendlich erweiterbar – vor allem nicht in dieser Geschwindigkeit, wie sich das Virus verbreitet, heißt es aus dem Sanitätsbetrieb. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, dass jeder Bürger und jede Bürgerin ihre Verantwortung für die Gemeinschaft wahrnehmen und verantwortungsbewusst und solidarisch handeln und sich auch ohne offizielle Aufforderung an die herrschenden Quarantäne- und Isolationsregeln halten.
Gerade für die anstehenden Weihnachtstage handelt es sich um eine wichtige Botschaft, da die Kontaktanzahl üblicherweise erhöht wird und man so weiteren Ansteckungen zuvor kommen kann.
Wenn man als enger Kontakt gilt und sich selbst in Quarantäne begibt, gilt diese dann auch rückwirkend. Das heißt, man muss nicht befürchten, dass die Isolation länger dauert als üblich.
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Kommentare (22)
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nochasupergscheiter
Wenn man so blöd ist das Personal nach Hause zu schicken obwohl jeder getestete sicherer als jeder geimpfte ist und damit die Ausbreitung der Pandemie beschleunigt und damit menschen tötet…. Ok ok ich bin ja nicht wie die Geimpften… Keine menschen wurden getötet…. Aber es ist einfach nur blöd… Dann ist einem einfach nicht zu helfen
esmeralda
am Blödesten ist aber, sich nicht impfen zu lassen
robby
Alles gut und recht aber mit welcher Begründung erkläre ich meinem Arbeitgeber dass ich mich selbst in Quarantäne setze?
Herr Sanitätsdirektor zuerst nachdenken dann reden.